Gucky auf Rettungsmission – im Kampf gegen die Lichtträger
Titel: Der schwarze Garten
Autor: Michael Marcus Thurner
Zeichner: Arndt Drechsler-Zakrzewski
Erschienen: Freitag, 25. August 2023
Worum geht es in diesem Roman?
Die Zeit läuft. Die schwer verletzte Suyemi Taeb und Gucky machen sich auf zur Rettung der ES-Abgesandten Hruam. Aber auch bei den Lichtträgern läuft die Zeit ab.
Der Leseeindruck
Wie heißt es doch so schön: Alles, was hochsteigt, kommt auch wieder herunter, und zumindest für meine Erwartungshaltung war es eine harte Landung.
Es fällt, glaube ich, wohl nicht nur mir auf, dass der Nachfolger eines besonders guten Romans einen besonders schweren Stand hat. Dass es dieses Mal denselben Autor trifft, ist aber eher ungewöhnlich. Lange Rede, kurzer Sinn: Dieser Roman hat mich nicht wirklich vom Hocker gehauen.
Nach dem actionreichen Vorgänger wird in diesem Roman vor allem sehr viel geredet. Unsere Protagonistin hat es im Vorgängerroman schwer erwischt, und sie ringt weit über die Hälfte des Romans in ihrem Krankenzimmer mit dem Tode, als dass sie sich in Abenteuer stürzt. Aber auch bei den Lichtträgern wird vor allem viel geredet. Wo wir bei dem gefangenen Homer G. Adams noch um das Leben des Protagonisten gefürchtet haben, ergeht es mir wie der gefangen Hruam. Irgendwann verlässt mich dann doch die Lust an dem sehr unsympathischen Gesprächspartner.
Lichtblicke waren da aber die Figuren Gordt Pahr, der aber so gar nicht zum Einsatz kam und stattdessen mit seiner Geisteshaltung ringt. Ich fühle mich dabei etwas um den großen Showdown betrogen. Und natürlich das tragische Schicksal von Sascha Liebkind, das der Figur Suyemi Taeb eine neue tragische Dimension verleiht und schon ein gelungener Kniff des ansonsten auseinanderfallenden Masterminds Bo Ingwersen war.
Ein Gutes hat der Roman, der Wechsel zum nächsten Handlungsschauplatz fällt mir nicht mehr ganz so arg schwer. Allerdings ist es nicht das, was ich mir als Übergang gewünscht hätte!
Die Punktevergabe
Immersion (max. 4 Punkte für einen Roman, der einen die Zeit vergessen lässt): Der Infodump in Dialogen verleidet mir etwas das Lesevergnügen und ich kann hier nur 2 Punkte vergeben.
Der Sense-of-Wonder-Anteil (max. 2 Punkte): Es wird einiges enthüllt, was mich aber nicht so vom Hocker haut und ich vergebe 1,5 Punkte.
Der Handlungs-Spannungsbogen (max. 2 Punkte): Hier fallen nicht nur die Lichtbringer auseinander und ich belasse es beim 1 Defaultpunkt.
Die Leistung des Autors, d. h. Sprache und Ausdruck (max. 2 Punkte): Der Autor hatte wohl nicht seinen besten Tag und ich frage mich schon, was denn da passiert ist. Ich belasse es auch hier bei 1 Defaultpunkt.
Das ergibt in Summe bescheidende 5,5 von 10 Punkten.
Wer neugierig geworden oder vollkommen anderer Meinung ist, dem sei natürlich neben der Lektüre des Romans selbst noch die YouTube-Version der Rezension empfohlen. Oder für Leute mit viel Zeit die anschließende Teelänge.
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