Die Cappins wollen eine Galaxis – doch ein Ase will mehr
Titel: Griff nach den Sternen
Autor: Robert Corvus
Zeichner: Arndt Drechsler-Zakrzewski
Erschienen: Freitag, 14. April 2023
Worum geht es in diesem Roman?
Wir erleben die Anfangsgeschichte Alschorans mit. Er ist Teil der Invasions-/Besiedlungsflotte der Cappins in der Galaxis Gruelfin. Er erlebt dabei auch Grausamkeiten und versucht diese im Rahmen seiner Möglichkeiten zu lindern. Dabei bekommt er Unterstützung durch die ES-Abgesandte Kaloumeille.
Der Leseeindruck
Der Roman nach einem herausragenden Vorgänger hat es normalerweise schwer. So fehlt diesem Roman beispielsweise etwas die vollkommen unter Strom stehende Spannung des Vorgängers. Aber dafür ist dieser Roman reflektierter und mit etwas mehr Tiefgang versehen als der Vorgänger. Beides hat seine Berechtigung und passt im Zyklusablauf sogar als Stilmittel.
Dieser Roman beantwortet für mich dann endlich auch die Frage, was wir mit dieser seit PR3100 eingeführten Figur überhaupt tun wollen. Die Kastellane haben sich ja im Chaotrachenzyklus eher gedeckt gehalten. Schön, dass wir hier nun erfahren, was es mit dem Asen aus der Frühzeit der Cappins nun wirklich auf sich hat.
Der Roman bleibt komplett in der Vergangenheit Gruelfins und schafft so eine gewisse Einheit von Raum und Zeit. Der große abgedeckte Zeitraum sorgt da leider für ein paar Sprünge, aber dieser Roman hat so durchaus das Potenzial, als eigenständiges Buch gesehen zu werden.
Die Geschichte um die Besiedlung der Galaxis und vor allem die Beziehung zur ES-Abgesandten Kaloumeille waren für mich ein weiteres echtes Highlight in diesem Zyklus.
Gern mehr davon!
Die Punktevergabe
Immersion (max. 4 Punkte für einen Roman, der einen die Zeit vergessen lässt): Die Geschichte ist deutlich ruhiger erzählt als der Vorgängerroman von Kai Hirdt, aber ich habe das Heft am Stück gelesen und es gab durchaus Hyperraumpassagen, und so vergebe ich 3,25 Punkte.
Der Sense-of-Wonder-Anteil (max. 2 Punkte): Auch dieser Roman geizt definitiv nicht mit Sende-of-Wonder und Dingen, über die man nochmal in einer ruhigen Minute nachdenken kann. Mehr als die maximal möglichen 2 Punkte kann ich auch hier leider nicht vergeben.
Die Zyklushandlung (max. 2 Punkte) bzw. der übergeordnete Spannungsbogen: Der Fragmentezyklus ergibt mit den letzten beiden Romanen Sinn und es kommt bei mir Faszination und gesteigertes Interesse auf. Ich vergebe hier 1,5 Punkte.
Die Leistung des Autors, d. h. Sprache und Ausdruck (max. 2 Punkte): Dieser Roman war ruhiger als der Vorgängerroman, dafür aber mit mehr Tiefgang und differenzierter. Besonders die Beziehung zwischen Alschoran und Kaloumeille hat mir ausgesprochen gut gefallen und ich vergebe die maximal möglichen 2 Punkte.
Das ergibt in Summe hervorragende 8,75 von 10 Punkten.
Wer neugierig geworden oder vollkommen anderer Meinung ist, dem sei natürlich neben der Lektüre des Romans selbst noch die YouTube-Version der Rezension empfohlen. Oder für Leute mit viel Zeit die anschließende Teelänge.
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