Atlan im Heschiolsystem – als Imperator der Milchstraße
Titel: Die Ewige Ganja
Autor: Leo Lukas
Zeichner: Swen Papenbrock
Erschienen: Freitag, 24. März 2023
Worum geht es in diesem Roman?
Atlan fliegt in das Heschiolsystem. Er zieht dabei eine große Show ab, um als „Imperator der Milchstraße“ zur großen Ganja vorgelassen zu werden. Leider ist die aber noch unterwegs …
Der Leseeindruck
Tja. Das Schöne an Perry Rhodan ist, dass es vielfältig und bunt ist und für jeden etwas bietet. Das nicht so Schöne ist, dass nicht jedem alles gefallen kann. Da muss man dann halt dann auch mal durch, das eine oder anderer Bonbon ist dann doch noch im Menü versteckt.
Um es kurz zu machen: Das war nicht meins. Das Thema Panjasen und Schönheit war schon vor einigen Heften überstrapaziert, es noch weiter auszuwalzen, macht es also nicht wirklich besser. Gut: Über Atlan und die Erzählung in der ersten Person kann man sich streiten, das ist Geschmackssache und hat seine Fans. Ebenso Leo Lukas’ Humor, auch der hat seine Fans und denen sei ihr Vergnügen gegönnt.
Aber Leo Lukas auf die Rolle des reinen Spaßmachers zu reduzieren, greift etwas zu kurz. Erstens hat er in seiner ernsten Phase gezeigt, dass er auch anders kann, und zweitens blitzen bei allem Klamauk zwischendurch brillante Passagen durch, wie zum Beispiel die Charakterisierung des Möchtegern-Panjasen Numjunok. Das hatte durchaus Tiefgang, Tragik aber auch eine gewisse Empathie mit der Figur.
Und etwas Spaß hatte ich dann doch. Besonders beim Haluter Gno Seppter und dem Rest der Truppe kam etwas Karwalliges durch, das mir dann doch das eine oder andere Schmunzeln entlockt hat.
Deutlich besser hat mir dann der Schluss gefallen, als die titelgebende Ewige Ganja dann doch noch auftaucht und sich Atlan durchaus ebenbürtig zeigt. Der Cliffhanger am Ende des Romans lässt jedenfalls auf das nächste Heft der Serie hoffen.
Das war, denke ich, ein Roman, bei dem die Leo-Lukas-Fans voll auf ihre Kosten gekommen sein dürften – und das ist gut so!
Die Punktevergabe
Immersion (max. 4 Punkte für einen Roman, der einen die Zeit vergessen lässt): Da sich der Roman für mich sehr gezogen und erst zum Schluss deutlich an Fahrt aufgenommen hat, vergebe ich 1,75 Punkte.
Der Sense-of-Wonder-Anteil (max. 2 Punkte): Der SoW geht leider etwas im Klamauk unter, ist aber durchaus vorhanden, und ich vergebe 1,25 Punkte
Die Zyklushandlung (max. 2 Punkte), bzw. der übergeordnete Spannungsbogen: Das Thema Panjasen ist redundant und mehr als erschöpfend durchgekaut, langsam sollte da mal „Butter bei die Fische“ kommen. Der Cliffhanger rettet es hier auf 0,75 Punkte.
Die Leistung des Autors, d. h. Sprache und Ausdruck (max. 2 Punkte): Leo Lukas scheint etwas in seiner Rolle gefangen zu sein, aber bei allem Klamauk blitzt durchaus öfter seine eigentliche Brillanz durch, und ich vergebe 1,75 Punkte.
Das ergibt in Summe 5,5 von 10 Punkten.
Wer neugierig geworden oder vollkommen anderer Meinung ist, dem sei natürlich neben der Lektüre des Romans selbst noch die YouTube-Version der Rezension empfohlen.
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