Die drei Versuchungen des Terraners – es geht um die Rettung der Milchstraße

Die Gordische KonstellationTitel: Die Gordische Konstellation
Autor: Andreas Eschbach
Zeichner: Alfred Kelsner
Erschienen: Freitag, 9. Dezember 2022

Worum geht es in diesem Roman?

Perry Rhodan wird vom Operator ins Authem geschickt. Ausgerüstet mit Alaska Saedelaeres Anzug der Verheißung erlebt er dort drei Prüfungen, um Fenetay Rik zu wecken. Addanc der Taucher versucht das zu verhindern, indem er Perry Rhodan versucht.

Der Leseeindruck

Dieser Roman hat eine ganz besondere Stellung inne, er hat das große Privileg und die schwere Bürde den einhundert Hefte umspannenden Chaotarchen-Zyklus zu einem tollen und würdigen Abschluss zu bringen. Da muss also was kommen und mit Andreas Eschbach hat man einen, wenn nicht den Star der deutschen Science-Fiction für diese Aufgabe gefunden. Die Latte hängt also in schwindelerregender Höhe und wir haben jemanden, der diese schwierige Aufgabe meistern kann.

Hier ist jetzt die Zeit und die Gelegenheit zu bewerten, ob Anspruch und Wirklichkeit übereinstimmen. Bleiben wir einfach bei den Fakten: Wir bekommen zwei Seiten Einleitung und am Ende 4 Seiten Zyklusabschluss. Ein Perry-Rhodan-Heft hat aber um die 60 Seiten, die gefüllt werden wollen. Den restlichen Platz füllt Andreas Eschbach mit drei Kurzgeschichten, die sich in das vorgegebene Rahmenkonstrukt einfügen.

Losgelöst von allen Rahmenbedingungen muss ich sagen, es sind drei hervorragend geschriebene Geschichten, die jeweils einen Teilaspekt der Perry Rhodan Fans bedient und dieser Gruppe dann auch sehr gut gefallen dürfte. Die erste Geschichte war eine Reise ganz an die Anfänge der Serie und bedient ein Zeitreisedilemma und das mit einem Schuss Humor. Die Zweite entführt uns in die ferne Zukunft und lässt uns eine utopische Zukunftsgesellschaft hautnah erfühlen. Natürlich mit spannender Action zum Abschluss. Die dritte Geschichte ist was fürs Herz, wenn Perry Rhodan einen Urlaubstag mit seiner schon lange verstorbenen Tochter Suzan verlebt.

Zeitreisen sind nicht mein Ding und so war die erste Story nichts für mich und ich habe sie überblättert. Die zweite Geschichte war genau mein Beuteschema und ich bin begeistert. Die dritte Geschichte war gut und hat mich gerührt.

Was allerdings nicht gut war und mich definitiv nicht positiv berührt hat, war dagegen der sehr mickerige Zyklusabschluss am Ende des Hefts. Vier Seiten sind selbst in Kurzzusammenfassung nicht annähernd adäquat um einen Hundert Romane umfassenden Zyklus zu einem auch nur annähernd befriedigenden Ende zu bringen. Es bleiben mehr Fragen als Antworten.

In dem Aspekt bin ich underwelmed und von diesem Mangel an sauberer Expokratur tief enttäuscht. Nicht wütend, über den Status bin ich längst hinaus, einfach nur enttäuscht.

Die Punktevergabe

Immersion (max. 4 Punkte für einen Roman, der einen die Zeit vergessen lässt): Rein formal habe ich den Roman an einem Abend gelesen. Und das sogar sehr zügig, da ich die erste Kurzgeschichte nur überflogen habe. Wobei mir die zweite und dritte Geschichte dafür sehr gut gefallen haben. Ich vergebe 2,5 Punkten für am Abend gelesen mit Anflügen von Hyperraum.

Der Sense-of-Wonder-Anteil (max. 2 Punkte): Der Sense-of-Wonder war in Ordnung. Nicht überwältigend, aber in Ordnung, und ich vergebe 1 Punkt.

Die Zyklushandlung (max. 2 Punkte) bzw. der übergeordnete Spannungsbogen: Dieser Zyklusabschluss war keiner und dafür kann ich beim besten Willen keine Punkte vergeben. Für Arbeitsverweigerung gibt es 0 Punkte.

Die Leistung des Autors, d. h. Sprache und Ausdruck (max. 2 Punkte): Es ist ein Andreas Eschbach. Handwerklich in seinen Teilaspekten hervorragend geschrieben, in der Gesamtheit hier aber nicht überzeugend. Ich vergebe 1,5 Punkte.

Das ergibt in Summe magere 5 von 10 Punkten.

Wer neugierig geworden oder vollkommen anderer Meinung ist, dem sei natürlich neben der Lektüre des Romans selbst noch die YouTube-Version der Rezension empfohlen. Oder für Leute mit viel Zeit gibt es meinen Versuch eines REMIX des Chaotarchen-Zyklus in der aktuellen Teelänge.

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Markus Gersting

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