Konfrontation im Zentrum der Milchstraße – ein Quintarch geht ein hohes Riskio ein
Titel: Farbauds Plan
Autor: Uwe Anton
Zeichner: Dirk Schulz
Erschienen: Freitag, 30. September 2022
Worum geht es in diesem Roman?
Auf dem Weg des Chaoportes FENERIK tauchen plötzlich die LEUCHTKRAFT und die beiden in Cassiopeia zurückgelassenen Beiboote der RAS TSCHUBAI auf. Es kommt zum Showdown zwischen dem Quintarchen Farbaud und Vetris Molaud.
Der Leseeindruck
Am Anfang beschlich mich das Gefühl, hier stimmt was nicht, das hatte ich anders in Erinnerung. Das Gefühl bleibt und entlädt sich am Ende mit der überraschenden Auflösung, die dann auch meinen Erinnerungen entspricht. Ich muss sagen, das war einer von Uwe Antons besten Romanen der letzten Zeit. Unter der Oberfläche der Action der Kämpfe zwischen Chaos und Ordnung gibt es noch eine weitere subtile Schicht, in der eine Finte die nächste gibt.
Wir steigen zwar erst mit Farye Sepheroa-Rhodan, Perrys Enkelin, in den Roman ein, erleben aber die Geschichte größtenteils aus der Sicht Farbauds, was natürlich weitere Innenansichten des chaotrachischen Mit-Befehlshabers des Chaoporters erlaubt.
Aber auch die Action kommt definitiv nicht zu kurz, die Lage eskaliert in Raumschlachten und der Enterungen sowohl der LEUCHTKRAFT als auch des Containers, des Schiffs Farbauds. Hier prallen dann Chaotarchentechnik auf die Machtmittel der Kosmokraten. Die Horden FENERIKS stürmen gegen Massen von Zwergandroiden an. Wobei das aber eher dezent im Hintergrund bleibt, wir erleben das aus der Feldherrenperspektive Farbauds, der es aber nicht lassen kann, sich selbst ins Getümmel zu stürzen, sodass wir die Kämpfe auch aus der Nähe miterleben.
In Summe wurde da einiges geboten!
Die Punktevergabe
Immersion (max. 4 Punkte für einen Roman, der einen die Zeit vergessen lässt): Der Roman krankt vielleicht bei mir etwas an der Tatsache, dass trotz der tollen Story hier nicht unbedingt die Sympathieträger der Serie aufeinandertreffen. Tagesformbedingt habe ich zwar den Schluss erst am nächsten Tag gelesen, ich vergebe aber hier trotzdem 2,25 Punkte.
Der Sense-of-Wonder Anteil (max. 2 Punkte): Es kommt zwar einiges an Machtmitteln der hohen Mächte zu Einsatz, die erleben wir aber eher peripher mit. Was den Roman ausmacht, sind die Innenansichten des Quintarchen und besonders der tolle Plot im Hintergrund. Da gibt es noch Einiges zum Darübernachdenken, und ich vergebe 1,75 Punkte.
Die Zyklushandlung (max. 2 Punkte), bzw. der übergeordnete Spannungsbogen: Es fühlte sich etwas nach einem Schauplatzwechsel an, obwohl es eigentlich keiner war. So ganz glücklich bin ich mit der Zyklusstruktur nicht, aber es kommt akut Butter bei die Fische und das finde ich gut und vergebe 1,75 Punkte.
Die Leistung des Autors, d. h. Sprache und Ausdruck (max. 2 Punkte): Es hatte etwas von einem Agententhriller, am Anfang gab es noch ein paar Uwe-Anton-Späße, dann aber nahm die Geschichte so viel Fahrt auf, dass dafür keine Zeit mehr war. Eine klasse Geschichte mit tollen Wendungen, für die ich 1,75 Punkte vergebe.
Das ergibt in Summe 7,5 von 10 Punkte.
Wer neugierig geworden oder vollkommen anderer Meinung ist, dem sei natürlich neben der Lektüre des Romans selbst noch die YouTube-Version der Rezension empfohlen.
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