Der Transuniversale – ein ultimater Quintarch?
Titel: Lockruf der schwarzen Lohe
Autor: Robert Corvus
Zeichner: Alfred Kelsner
Erschienen: Freitag, 16. September 2022
Worum geht es in diesem Roman?
Alaska Saedelaere entert zusammen mit seinen drei robotischen Begleitern die PAALVAGUR, das Schiff der schwarzen Lohe. Obgleich im Vorgängerroman getötet, stirbt das Chaos nicht so einfach!
Der Leseeindruck
Es hat etwas länger gedauert, mit dem Roman warm zu werden, das könnte an den fehlenden Satzzeichen bei den Dialogen und den vielen nicht klar zuordenbaren Dialogen gelegen haben. Wenn der Leser sich erst überlegen muss, wer wann mit wem spricht, macht das die Lektüre nicht unbedingt flüssiger, sondern eher schwieriger. Mich hat das stark an die inneren Dialoge zwischen Alaska und Alraska aus dem Vorgängerroman von Marc A. Herren erinnert, aber das war dort deutlich besser zuordenbar.
Abgesehen von dieser Hürde erleben wir auf dem transuniversalen Schiff der Chaotarchen einiges an Exotik und Sense-of-Wonder. Die vielfältigen Trauerbekundungen der vom Chaoporter FENERIK herbeigeschaften Klageopfer waren jedenfalls ein Heimspiel für den Darkfantasy/SF-Autor Robert Corvus.
Schön fand ich auch den moralischen Konflikt, dem sich Alaska Saedelaere stellen musste, denn die Trennung Chaos gleich böse und Ordnung gleich gut funktioniert in diesem Szenario nicht. Eher ergibt es hier vielleicht sogar mehr Sinn, den Chaoporter mit wohlwollenden Quintarchen auszustatten, als die tickende Zeitbombe unkontrolliert hochgehen zulassen. Schön fand ich auch die Zusammenarbeit zwischen Alaska und Anti-Alaska.
Es bleibt jedenfalls spannend, wie es mit dem Chaoporter weitergeht.
Die Punktevergabe
Immersion (max. 4 Punkte für einen Roman, der einen die Zeit vergessen lässt): Ich hatte wie schon erwähnt Schwierigkeiten mit einigen Dialogstellen, was mich doch deutlich aus dem Lesefluss geworfen und die Lesezeit merklich verlängert hat. Hier kann ich, trotz vieler toller Ansätze, leider nur 1,5 Punkte vergeben.
Der Sense-of-Wonder Anteil (max. 2 Punkte): In puncto Exotik und Dingen zum darüber Nachdenken kann ich nicht klagen und ich vergebe volle 2 Punkte.
Die Zyklushandlung (max. 2 Punkte), bzw. der übergeordnete Spannungsbogen: Ich mag die neue differenzierte Sicht auf die hohen Mächte und bin definitiv gespannt, wie es weitergeht. Die Verknüpfung zum Vorgängerroman fand ich sehr gelungen, leider fehlt mir etwas die Überleitung zum Nachfolgeroman, auch wenn wir dabei in einen anderen Handlungsabschnitt springen. Trotzdem vergebe ich 1,75 Punkte.
Die Leistung des Autors, d. h. Sprache und Ausdruck (max. 2 Punkte): Ein paar Gänsefüßchen hätten den Roman deutlich flüssiger lesbar gemacht, aber das Abenteuer auf dem Schiff PAALVAGUR entschädigt dafür und ich vergebe 1,75 Punkte.
Das ergibt in Summe solide 7 von 10 Punkte.
Wer neugierig geworden oder vollkommen anderer Meinung ist, dem sei natürlich neben der Lektüre des Romans selbst noch die YouTube-Version der Rezension empfohlen.
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