Sie stoßen auf ein kosmisches Phänomen – der Chronodefekt erfasst sie
Titel: Die Jahrmillionenkarte
Autor: Michelle Stern
Zeichner: Dirk Schulz
Erschienen: Donnerstag, 14. April 2022
Worum geht es in diesem Roman?
Die THORA mit Sichu Dorksteiger und Icho Tolot an Board fliegt nach M13, um die Überreste der Schlacht zwischen Atlan und der RAS TSCHUBAI zu untersuchen. Auf dem Rückweg stoßen sie auf eine chaotarische Chronoanomalie und werden in die Zukunft geschleudert. Dort ist einiges anders.
Der Leseeindruck
Wir sind wieder in der Zyklushandlung! Soweit ist das schon mal sehr erfreulich. Etwas irritierend waren für mich aber die häufigen Themen- und Wechsel der Perspektivfigur, die mich leider aus dem Tritt gebracht haben. Kurz: Das Was hat mir gefallen, das Wie fand ich in puncto Immersion verbesserungswürdig.
Zuerst haben wir die Situation, dass Sichu und Icho Tolot natürlich annehmen müssen, das Perry Rhodan zusammen mit der RAS TSCHUBAI gestorben ist. Eine für beide auf unterschiedliche Art und Weise natürlich sehr emotional belastende Situation. Michelle Stern lässt uns diese hautnah miterleben, löst die Situation allerdings sehr schnell wieder auf, und wir wechseln etwas holperig zur Forschungsgeschichte über. Das wirkt an der Stelle vom Setting her etwas konstruiert. Die Erforschung der Anomalie wirkt ebenfalls nicht ganz stimmig und war wohl mehr darauf angelegt, Sichu Dorksteiger mit einem relativ handlichen Schiff in die Zukunft zu bekommen, als möglichst stimmig eine offensichtlich sehr gefährliche Anomalie zu untersuchen.
Nachdem die Geschichte diese Hürde genommen hat, kann sie durch einigen Sense-of-Wonder und eine faszinierende Weiterentwicklung der Gegebenheiten in der Zukunft überzeugen. Hier ist wie gesagt einiges anders! Und das lohnt die weite Reise.
Die Punktevergabe
Die Skala ist angepasst und es gibt ein kurzes Video zur Anpassung, falls es jemand genauer wissen möchte. Ab diesem Roman gibt es also neue Perry-Punkte.
Immersion (max. 4 Punkte für einen Roman, der einen die Zeit vergessen lässt): Die Themen und Wechsel der Perspektivfiguren kosten bei der Immersion leider ordentlich Punkte. Mich hat das aus dem Takt gebracht und ich kann hier leider nur 2,25 Punkte vergeben.
Der Sense-of-Wonder-Anteil (max. 2 Punkte): Der Blick in die Zukunft der Milchstraße lässt ordentlich Spielraum für Spekulationen über die Zukunft, die Auswirkungen der aktuellen Eingriffe von Kosmokraten und Chaotarchen. Mir hat das ausgesprochen gut gefallen und das ist genau das, was ich mir eigentlich von diesem Zyklus erhoffe. Das ist schon mal sehr vielversprechend und ich vergebe 1,75 Punkte.
Die Zyklushandlung (max. 2 Punkte) bzw. der übergeordnete Spannungsbogen: Das habe ich mir in puncto Zyklusfortschritt erwartet und es öffnet ein kleines Fenster für weitergehende Spekulationen in puncto Umfeld und Zyklushandlung. Hier vergebe ich 1,25 Punkte.
Die Leistung des Autors, d. h. Sprache und Ausdruck (max. 2 Punkte): Wirklicher Flow kommt erst spät auf, auch wenn die Einzelabschnitte durchaus überzeugen können. Da hat etwas Harmonisierung gefehlt, einen kleinen Bonus gebe ich aber mit 1,25 Punkten doch.
In Summe sind das 6,5 von 10 neuen Punkten.
Wer neugierig geworden oder vollkommen anderer Meinung ist, dem sei natürlich neben der Lektüre des Romans selbst noch die YouTube-Version der Rezension empfohlen.
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