In der Geheimstation – die USO kämpft um Reginald Bull
Titel: Fremde in Raum und Zeit
Autor: Susan Schwartz
Zeichner: Swen Papenbrock
Erschienen: Freitag, 18. März 2022
Worum geht es in diesem Roman?
Bully wendet sich mit seinem im Seelenkäfig gefangen Schatten, dem chaotarchishen Headhunter Sälsinde, an die USO. Neugierde ist der Katze Tod und so reist Bully zum abgeschiedenen Planeten Pathonid und dort wird mit dem versagenden Seelenkäfig herumexperimentiert. Was soll da schiefgehen?
Der Leseeindruck
Mich hat das Setting stark an einen Horrorfilm erinnert. Die Protagonisten treffen Entscheidungen, für die man sie als Leser, oder Zuschauer, nur anbrüllen möchte: „Macht das nicht! Das geht schief!“
Spannend war es aber trotzdem. Die abgeschiedene USO-Station am Pol lässt mich an den Horrorfilm Das Ding aus einer anderen Welt denken, bei dem in einer Station in der Antarktis ein hochgefährlicher Alien aufgeweckt/aufgetaut wird. Bully muss sich vorher zwar etwas durch die Bürokratie der USO quälen, die Beschreibungen der Welt Pathonid, die ausschließlich von Frauen bewohnt wird, entschädigt aber dafür.
Wir bekommen diese Gesellschaft zwar nur indirekt über Erzählungen und die Kontakterin Antha Samtmund mit, aber bei mir hat das Lust geweckt, mehr über diese Welt zu erfahren. Bully zeigt sich jedenfalls von seiner charmanten Seite. Auch wenn die Darstellung dieses weiblichen Utopias vielleicht etwas sehr positiv ist, Susan Schwartz findet für jeden Einwand eine durchaus plausible Erklärung. Unter anderem auch die, dass diese Gesellschaft nur funktionieren kann, wenn sie sich von äußeren Einflüssen abschirmt. Das mag stimmen, ich bin trotzdem neugierig: das wäre eigentlich ideal für einen Planetenroman, der etwas weiter ausholen kann.
Auch wenn noch einige Fragen bei mir aufgetaucht sind, den Roman habe ich mit einem zufriedenen Gefühl zugeklappt.
Mir hat der Roman Spaß gemacht.
Die Punktevergabe
Immersion (max. 4 Punkte für einen Roman, der einen die Zeit vergessen lässt): Den Roman habe ich ziemlich am Stück gelesen, wenn auch mit zwei, drei Fragezeichen. Hier vergebe ich 3 Punkte.
Der Sense-of-Wonder Anteil (max. 2 Punkte): Die Ausgangssituation kaufe ich nicht so ganz, dafür entschädigt die Welt Pathonid mit einem durchaus interessanten und durchdachten Gesellschaftsentwurf. Hier sind es 1,5 Punkte.
Die Zyklushandlung (max. 2 Punkte), bzw. der übergeordnete Spannungsbogen: Der Roman hätte thematisch natürlich direkt im Anschluss an PR3158 gepasst, das hätte das Thema gut am Stück angeschlossen. Wobei mich die drei Wochen Abstand jetzt nicht gestört haben. Die Vorgängerromane waren durchaus noch präsent und ein bisschen Abstand hat die Spannung hochgehalten. Ich vergebe auch hier 1,5 Punkte.
Die Leistung des Autors, d. h. Sprache und Ausdruck (max. 2 Punkte): Susan Schwartz‘ Roman las sich flüssig aber mit ein, zwei Fragezeichen. So ganz rund wirkte die Verquickung von USO und Pathonid nicht. Möglicherweise hätten die Frauen von Pathonid noch eine etwas aktivere Rolle am Ende des Romans spielen können, das hätte die Geschichte dann für mich komplett rund gemacht. Auch hier vergebe ich 1,5 Punkte.
In Summe sind das dann 7,5 Punkte, was dem gehobenen Standard der Serie Perry Rhodan entspricht. Mir hat der Roman jedenfalls Spaß gemacht.
Wer neugierig geworden oder vollkommen anderer Meinung ist, dem sei natürlich neben der Lektüre des Romans selbst noch die YouTube-Version der Rezension empfohlen.
Wertung
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