Eine fremde Kultur auf dem Erdtrabanten – NATANS Kinder unter Verdacht
Titel: Mondmörder
Autor: Kai Hirdt
Zeichner: Dirk Schulz
Erschienen: Freitag, 23. Juli 2021
Worum geht es in diesem Roman?
Im Jahr 2071 NGZ gibt es für den Inspektor Jean Lessing der Mondpolizei wenig zu tun. Bis ihn ein Verbrechen in das Ylatorium, der Heimat der Kinder Natans, gerufen wird. Der junge Gauner Ustus Ezoge versteckt sich dort im Khasurn in der dortigen bunten Vielfalt, wurde aber dort fast getötet. Schnell fällt der Verdacht auf die Kinder Natans.
Der Leseeindruck
Niemand geht ganz ohne Erwartungen an einen Roman heran, und ich muss sagen, es war vielleicht gut, dass der Chefredakteur die Leserschaft etwas vorgewarnt hat, denn ohne die Warnung hätte mich der Roman vielleicht etwas auf dem falschen Fuß erwischt.
Die Kurzzusammenfassung lässt es schon erahnen, dieser Roman weicht etwas vom Üblichen ab. Wir bekommen einen Krimi, klassischer, fast schon nostalgischer Art, im modernen Umfeld der aktuellen Perry Rhodan-Handlung. Das mag nicht jedem gefallen, besonders wenn man noch in der durchaus actionreichen aktuellen Zyklushandlung steckt und ein Science-Fiction-Abenteuer erwartet. Sieht man von den Kindern Natans ab, so hätte die Geschichte bei großzügiger Auslegung auch zur heutigen Zeit in einem wilderen Szenebezirk spielen können.
Mich erinnerte die Geschichte jedenfalls stark an Isaac Asimovs Robotergeschichten. Die liegen bei mir schon eine ganze Weile zurück, ich habe die Anfänge meiner SF-Lesekarriere aber in guter Erinnerung. Mich hat die Geschichte gleich auf den ersten Seiten gut abgeholt und so gut unterhalten, dass ich den Roman gleich noch am frühen Freitagabend in einem Rutsch durchgelesen habe.
Der Inspektor ist kompetent, hat aber mit seinem leicht korrupten Chef und dessen Sponsor zu kämpfen. Damit ist eine gewisse Vorspannung gegeben, besonders da Inspektor Lessing bei seinem neuen Auftrag die Chance wittert, endlich den kriminellen Sohn des Großindustriellen dingfest machen zu können. Wäre nicht genau dieser das Opfer des Verbrechens. Im Khasurn des Ylatoriums wird es mit den Buntfamilien, sonstigen Aussteigern und Ylanten dann etwas exotischer.
Kai Hirdts Roman könnte man als einen klassischen Agatha-Christie-Krimi im SF-Gewand sehen, schließlich hält sich Inspektor Jean Lessing selbst für Sherlock Poirot. Das mag zuweilen etwas einfach erscheinen, bietet aber sichere und unterhaltsame Entspannung, mit einem Hauch Nervenkitzel.
Es gibt, glaube ich, Schlimmeres, als zum Start ins Wochenende einen kurzweiligen, unterhaltsamen und so mitnehmenden Roman aus Kai Hirdts Feder zu lesen. Mich hat der Roman jedenfalls bestens unterhalten.
Wer wissen will, ob der Kritiker hier vielleicht doch vollkommen daneben liegt, dem sei natürlich neben der Lektüre des Romans selbst noch die YouTube-Version der Rezension empfohlen.
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