In Ruf des Sturms sorgen Zombies und Hexen für jede Menge Ärger.
Es herrscht (kein) Krieg
Die grauen Lords der Fae und die US-Regierung wollen miteinander verhandeln, um einen heißen Krieg zu vermeiden. Und das Werwolfsrudel der Tri-Cities soll als neutrale Aufpasser dafür sorgen, dass das Treffen auch wirklich planungsgemäß stattfindet. Doch das ist einfacher gesagt, als getan.
Denn derweil die Vorbereitungen für das Treffen stattfinden, geschehen gleich mehrere Ereignisse, die darauf hindeuten, dass eine Macht eben jenes gerne verhindern möchte. Zunächst tauchen Zombies in der Stadt auf und dann wird die Familie von Elizaveta, der Hexe des Rudels, getötet. Eine neue Hexenfamilie will die Macht an sich reißen. Und sie schreckt vor nichts zurück.
Nachdem Mercy Thompson in Stille der Nacht ein Abenteuer in Europa erlebt hat, geht es in Ruf des Sturms wieder zurück in ihre Heimat, die Tri-Cities. In diesem Roman wird die Kriegserklärung der Grauen Lords aus Fluch des Wolfes wieder aufgegriffen, sowie die Tatsache, dass seitdem in Sachen Krieg nicht wirklich viel geschehen ist. Ebenso treten die Hexen in diesem Band mehr in den Vordergrund.
Mehr von Sherwood
Es ist ein Roman, bei dem, wie es sich für diese Reihe gehört, einiges los ist. Und bei der die eine oder andere Figur eine überraschende Entwicklung durchmacht.
Dieses Mal trifft es auf Sherwood Post zu, den dreibeinigen Werwolf mit einer mysteriösen Vergangenheit. Das erste Mal tauchte er ja in Spur des Feuers auf. Patricia Briggs charakterisierte ihn damals nicht allzu ausführlich, doch erfuhr man genügend, damit man als Leser ihn auf Dauer in Erinnerung behielt.
Mit Ruf des Sturms wird sein Charakter enorm ausgebaut. Im letzten Drittel des Romans kriegt er eine besonders starke Szene, in der deutlich gemacht wird, dass er ein sehr mächtiger Werwolf ist. Vor allem aber auch einer mit einer enormen Begabung, die für seine Art eher ungewöhnlich ist. Mal sehen, was hier noch weiter geschehen wird. Denn klar ist, dass Patricia Briggs dafür gesorgt hat, dass diese Figur einem sehr prominent in Erinnerung bleiben wird.
Es gibt Opfer zu beklagen
Dabei ist er nicht der einzige Werwolf, der sich hier weiterentwickelt. Auch Mary Jo erhält einige gute Szenen, in denen sie sich fortentwickeln kann. Und das auf eine gelungene Art und Weise, sodass man gespannt darauf sein kann, was da als Nächstes kommen wird.
Geprägt wird Ruf des Sturms auch von den Verhandlungsvorbereitungen zwischen dem US-Staat und den grauen Lords. Beziehungsweise ebenso den Bemühungen, diese zu sabotieren. Einige dieser geschehen auf eine solch plumpe Art, dass man Mercys genervte Reaktion darauf gut verstehen kann.
Wobei die Heldin, nach der die Serie benannt worden ist, in dieser Geschichte einiges mitmachen muss. Nicht nur, dass sie durch die Vorbereitungen von ihrem eigentlichen Job abgehalten wird, ebenso werden auch Anschläge auf sie verübt, die sie zwar überlebt, bei denen es aber trotzdem prominente Opfer zu beklagen gibt.
Nicht sehr überzeugend
Überwiegend ist Ruf des Sturms eine gut geschriebene Story. Doch am Ende gibt es zwei Mankos, die dafür sorgen, dass es sich hier um einen der schwächeren Mercy Thompson-Romane handelt.
Da ist zum einen die Tatsache, dass die Gegenseite kaum charakterisiert wird. Dies ist natürlich dem Fakt geschuldet, dass man die Ereignisse hier nur aus der Sicht der Serienheldin liest. Aber trotzdem hat man am Ende nicht das Gefühl, dass hier eine große Bedrohung besiegt wird, sondern einfach nur ein Übel, das viel heiße Luft produziert hat und das man als Gefahr im Finale nicht so wirklich ernst nehmen kann.
Auch die Entwicklung einer prominenten Nebenfigur, die die Mercy Thompson-Reihe lange begleitet hat, dürfte für Kontroversen sorgen. Vermutlich soll das Schicksal, welches ihr widerfährt, verdeutlichen, wie gefährlich es für manche Personen ist, sich der schwarzen Magie zuzuwenden. Aber trotzdem hat man das Gefühl, dass hier viel Gewese um nichts gemacht wird. Sodass der Plottwist, die der Charakter im Finale durchmacht, einen eher kalt lässt.
Ruf des Sturms ist kein besonders guter Mercy Thompson-Roman.
Autor: Patricia Briggs
Titel: Mercy Thompson 11: Ruf des Sturms
Originaltitel: Storm Cursed
Übersetzer: Vanessa Lamatsch
Verlag: Heyne
Erschienen: 10/2019
Einband: Taschenbuch
Seiten: 430
ISBN: 978-3-453-32004-8
Sonstige Informationen:
Produktseite
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Warpskala
WarpskalaPositiv
- Mehr von Sherwood Post
- Weiterentwicklung der Charaktere
Negativ
- Bedrohung wird nicht wirklich charakterisiert
- Entwicklung einer Nebenfigur im Finale lässt einen kalt
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