Siegel der Nacht verändert in Mercys Leben einiges.
Eine Hochzeit: Wie schön!
Endlich ist es so weit: Mercy Thompson und Adam Hauptman heiraten. Für ihre Flitterwochen erhalten sie einen Caravan und machen sich auf, die ersten Wochen gemeinsam zu genießen. Doch natürlich ereignen sich Dinge.
Zunächst begegnet Mercy ihrem Vater, einer Art Inkarnation von Kojote. Dann erfährt sie, dass ein uraltes Monster sein Unwesen treibt. Und dass hinter allem das Feenvolk steckt. Was für sie ein Grund ist, sich selbst einzumischen, auch wenn das dieses Mal ihr Leben kosten könnte.
Nach nur sechs Romanen ist es in Siegel der Nacht so weit: Mercy Thompson und Adam Hauptmann schließen den Bund fürs Leben. Eine Entwicklung, die bereits im allerersten Band, in Ruf des Mondes, seinen Anfang genommen hat, findet somit seinen Abschluss. Was allerdings nicht bedeutet, dass damit die Abenteuer der sich verwandelnden Automechanikerin vorbei sind. Im Gegenteil: Die vorliegende Geschichte beweist, dass es im Kosmos von Mercy Thompson jede Menge zu erzählen gibt.
Die liebe Familie
Zu Beginn des Romans widmet sich die Autorin allerdings zuerst noch einmal dem Plot um Stefan. Mercys Vampirfreund leidet immer noch unter den Ereignissen von Zeit der Jäger. Er hat sich und seine Herde gehen lassen und muss erst von Mercy selbst wieder zur Ordnung gerufen werden. Was Patricia Briggs auch gleich dazu ausnutzt, um die Gefühle von einigen Werwölfe ihr gegenüber zu verdeutlichen.
Die Hochzeit an sich beschreibt Patricia Briggs großartig. Es ist ein Schaulaufen bekannter Charaktere sowie der Erstauftritt von Figuren, von denen man bislang nur gehört hat. Man lernt so in Siegel der Nacht das erste Mal Mercys Schwiegervater kennen, ebenso wie ihre beiden Schwestern. Die feierliche Zeremonie mitsamt der Hochzeitsparty nimmt zwar im gesamten Roman nicht viel Platz ein, doch bietet sie jede Menge Material, in das man sich als Leser vertiefen kann.
Dass die Hochzeitsreise dann nicht wie geplant abläuft, konnte man schon von vorneherein erahnen. Trotzdem schafft es die Autorin, dass man sich wohlfühlt und in der Geschichte förmlich versinkt. Es ist eine gewohnte Unterhaltung, wenn auch mit einigen Unterschieden.
Ein enormes Monstrum
So ist der Handlungsort dieses Mal nicht die Tricities, sondern komplett woanders. Trotzdem beschreibt Patricia Briggs diese neue Handlungsumgebung ausführlich und mit Liebe zum Detail. Was auch die neuen handlungstragenden Charaktere angeht, von denen einer eine enorme Überraschung darstellt.
Ein Merkmal von Mercy Thompson ist ja ihre Eigenschaft als Walker, d. h. dass sie sich innerhalb kürzester Zeit in einen Kojoten verwandeln kann. Ebenso erfährt man auch, dass ihr Vater Indianer war. Was allerdings in „Siegel der Nacht“ neu ist, ist, dass es sich dabei um eine Art Inkarnation von Kojote selber handelt, einem oder dem indianischen Trickstergott. Und, so viel sei jetzt schon mal verraten, er ist nicht die einzige indianische höhere Wesenheit, die in der Geschichte auftaucht. Genauso wenig, wie Mercy der einzige Walker ist.
Doch hauptsächlich dreht sich die Story des Buches um den Flussteufel. Eine Art Dämon unbekannter Herkunft. Patricia Briggs deutet zwar an, dass er wohl ebenfalls eine indianische Legende ist. Doch scheint er nicht wie Kojote in dieser Mythologie geboren worden zu sein. In jedem Fall beschreibt sie hier ein Monstrum, dessen Taten einem eine Gänsehaut über den Rücken laufen lassen.
Unterstützung ist da
Natürlich bekämpft Mercy Thompson dieses Wesen in Siegel der Nacht. Doch ist das das erste Mal, dass Adam Hauptman sie als Ehemann unterstützt, anstatt zu versuchen, sie irgendwie davon abzuhalten. Daran sieht man, dass er dazugelernt hat und weiß, dass es unmöglich ist, seine Ehefrau von etwas abzuhalten, wenn sie es sich erst mal in den Kopf gesetzt hat.
Das Buch ist bis zum Finale spannend und abwechslungsreich geschrieben. Definitiv wieder ein Must-Read der an Must-Reads nicht gerade armen Mercy Thompson-Serie.
Autor: Patricia Briggs
Titel: Mercy Thompson 06: Siegel der Nacht
Originaltitel: River Marked
Übersetzer: Vanessa Lamatsch
Verlag: Heyne
Erschienen: 09/2011
Einband: Taschenbuch
Seiten: 399
ISBN: 978-3-453-52831-4
Sonstige Informationen:
Produktseite
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Warpskala
WarpskalaPositiv
- Mercy und Adam heiraten
- Man erfährt mehr über den Ursprung von Mercys Kräften
- Abwechslungsreich
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