In Zeit der Jäger muss Mercy Thompson feststellen, dass man ehemaligen Freunden nicht trauen sollte.
Es wird persönlich
Mercy Thompsons Leben kommt nicht zur Ruhe. Zwar hat sie sich endgültig für Adam Hauptmann als die Liebe ihrer Zukunft entschieden und wird auch ins Rudel aufgenommen. Doch gleichzeitig wird ihr Freund, der Vampir Stefan, aus seiner Siedhe verstoßen, so dass er komplett hilf- und wehrlos ist. Und zur selben Zeit haben die anderen Blutsauger sie auch quasi als Freiwild markiert.
Da trifft es sich gut, dass ihre alte, ehemalige Freundin Amber sie um Hilfe bittet. Angeblich plagen Geister sie und ihre Familie und Mercy, als Walker, könnte ihr helfen, diese zu vertreiben. Doch dann trifft die Automechanikerin auf Blackwood, einen äußerst mächtigen Vampir. Und wird von diesem als ein weiteres Opfer seiner Pläne auserkoren.
Nachdem Patricia Briggs in den letzten drei Romanen ihrer Mercy-Thompson-Reihe jeweils die Werwölfe, die Feen und die Vampire näher beleuchtet hat, ist Zeit der Jäger ein Buch, das auf diesen Fundamenten aufbaut. Die Autorin erweitert ein wenig das bisherige Wissen und ergänzt es um neue Details. Gleichzeitig schreibt sie allerdings auch eine Geschichte, die für Mercy noch persönlicher wird, als sie schon in Spur der Nacht war.
Keine Ruhe für die Ruhelosen
Zunächst ein Mal macht sie klar, dass nur, weil sich ihre Heldin jetzt für einen Mann entschieden hat, ihr Leben deswegen nicht ruhiger wird. Im Gegenteil: Zwar entwickeln sie und Adam ihre Beziehung weiter. Doch es bleiben noch jede Menge weitere Stolpersteine, da es im Rudel ihres geliebten Mannes einige Personen gibt, die sie überhaupt nicht mögen.
Und nur, weil Mercy und Adam jetzt zusammen sind, vergisst Patrica Briggs Samuel nicht. Sie deutet dabei in Zeit der Jäger Beunruhigendes an, dass nämlich der alte Werwolf anscheinend mit dem Gedanken spielt, sein eigenes Leben zu beenden. Er sagt dies natürlich nicht, aber man merkt der Protagonistin wunderbar an, dass sie aus kleinen Details diese Schlüsse zieht und sich entsprechend Sorgen macht.
Daran merkt man ein Mal mehr, dass sie eine Person ist, die für ihre Freunde bereit ist, alles Mögliche zu tun. Was man zu Beginn vor allem an dem Vampir Stefan sieht, der von seiner Siedhe verstoßen wurde und seine Schafe, seine persönliche Nahrungsquelle, verloren hat. Hinzu kommt außerdem noch ihre alte Studienfreundin Amber, die sie um einen Gefallen bittet.
Zwei gute Plots, einer zuviel
Beides, sowohl das Schicksal von Stefan, als auch die Bitte von Amber, sind dabei zwei Plots, die in Zeit der Jägerparallel verlaufen und sich nur selten in ihrer Entwicklung kreuzen. Es sind Handlungen, die Patrica Briggs interessant und abwechslungsreich beschreibt.
Doch vor allem beim Ende merkt man, dass diese beiden Plots sich im Prinzip ein wenig gegenseitig die Luft zum Atmen, zur Weiterentwicklung genommen haben. Denn als Patricia Briggs die eine Handlung super abgeschlossen hat, merkt man, dass sie verzweifelt versucht hat, einen Übergang zu schreiben, um auch den anderen zu einem Ende zu bringen.
Beide Finale sind jeweils für sich exzellent geschrieben. Doch wirkt der Übergang zwischen ihnen, und wie sie sich vorher entwickeln, in Zeit der Jäger stellenweise unentschlossen. Beide hätten das Potential gehabt, einen ganzen Roman für sich zu tragen, vor allem weil im einen Plot mit Blackwood ein charismatischer und gefährlicher Antagonist vorkommt, der wiederholt klar macht, dass man ihn nicht unterschätzen darf.
Trotzdem macht dieser Roman Spaß, auch wenn er Schwächen hat.
Autor: Patricia Briggs
Titel: Mercy Thompson 04: Zeit der Jäger
Originaltitel: Iron Kissed
Übersetzer: Regina Winter
Verlag: Heyne
Erschienen: 03/2010
Einband: Taschenbuch
Seiten: 399
ISBN: 978-3-453-52580-1
Sonstige Informationen:
Produktseite
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Warpskala
WarpskalaPositiv
- Es wird für Mercy Thompson wieder persönlich
- Was wird mit Samuel geschehen?
Negativ
- Zwei gelungene Finale, einer zuviel
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