Nicht nur die Erde wird von den Skrulls überfallen, auch die Inhumans auf dem Mond sind von der Invasion betroffen.
Handlung
Die Inhumans wurden in grauer Vorzeit von den Kree aus einer Gruppe Steinzeitmenschen erschaffen. Während unsere Vorfahren noch Mammuts gejagt haben, erbauten die gentechnisch veränderten Menschen die hochentwickelte Stadt Attilan auf einer Insel. Dort experimentierten sie mit Terrigen-Nebeln, durch welche sie zu Superhelden mutierten. Doch die Kree hatten sie nicht grundlos erschaffen, sondern als zukünftige Alliierte gegen die Skrulls.
Seither ist viel Zeit vergangen und Attilan wurde auf den Mond versetzt. Dort wachen die Inhumans nunmehr über die Erde, doch als diese von den Skrulls heimgesucht wird, haben die Übermenschen selbst alle Hände voll zu tun. Der Mond wird nämlich ebenfalls von den Formwandlern angegriffen und die Familie der Inhumans weiß nicht mehr, wem sie noch trauen kann. Zu allem Übel wurde auch noch ihr König Blackagar von den Skrulls entführt, die seine Superkraft als Waffe für sich nutzbar machen wollen.
Black Bolts Frau Medusa bricht zusammen mit ihrer Schwester Chrystal und einigen anderen Inhumans mit einem erbeuteten Skrull-Raumschiff auf, um ihren Mann zurückzuholen. Da sie Unterstützung braucht, erneuert sie zunächst die Allianz mit den Kree. Deren Anführer Ronan der Ankläger verlangt jedoch im Gegenzug Chrystal zur Frau.
Als nächstes braucht Medusa noch die genaue Position von Black Bolt. Um diese herauszufinden, benötigt sie einen Androiden von Rigel 3, eine Skrull-Kommunikationseinheit vom Wasserplaneten Pelagia sowie den Zugangscode von einem Skrull, der von einem Amazonenstamm auf der Erde gefangen gehalten wird. Um Letzteren kümmert sie sich mit ihrer Schwester selbst, allerdings sind sich die beiden uneinig über die Vorgehensweise. Chrystal, die von der bevorstehenden Zwangsheirat wenig begeistert ist, setzt sich schlussendlich gegen Medusa durch. Immerhin hat sie bereits unter den Erdenmenschen gelebt und hatte dabei auch Kontakt zu Thundras Stamm.
Karnak und Gorgon beschaffen derweil den Androiden von Rigel 3 und Triton reist alleine nach Pelagia, da er als Kiemenatmer kein Problem hat, sich auf der Wasserwelt zurechtzufinden. Problematisch sind lediglich die Bewohner dieses Planeten, die ihm zwar äußerlich ähneln, aber einer anderen Spezies angehören. Da er im Gegensatz zu ihnen Superkräfte besitzt, kann er sie jedoch problemlos überwältigen. Nachdem der Teleporter Lockjaw, der wie ein großer Hund aussieht, alle wieder eingesammelt hat, können die Inhumans ihren Anführer lokalisieren.
Black Bolt ist zwischenzeitlich lobotomiert worden, doch sein Sohn Ahura hat ihn bereits befreit, was die Rettungsoperation vereinfacht. Zusammen mit den Kree können die Inhumans die Skrulls endgültig vom Mond vertreiben, wo Blackagar wieder seinen rechtmäßigen Platz auf dem Thron einnimmt, den Maximus zwischenzeitlich warmgehalten hat. Der Krieg ist jedoch noch längst nicht vorbei und auch Chrystal steht ein unschönes Schicksal bevor.
Rezension zu Inhumans: Secret Invasion
Nachdem bereits die Celestials die Menschheit sowie die übermächtigen Eternals erschaffen haben, mischten sich nun also auch noch die Kree in die menschliche Evolution ein. Nicht uneigennützig wohlgemerkt. Die Inhumans haben sich dann ihrerseits mittels Terrigen-Nebels genetisch verändert. Im Ergebnis sehen alle unterschiedlich aus. Manche besitzen Superkräfte, andere haben die Gestalt von Mischwesen.
Offenkundig wird hier auf antike Mythen über Chimären wie Centauren und Meerjungfrauen angespielt. Obendrein haben die meisten Inhumans, wie schon die Eternals, Namen von Göttern wie Ahura (Mazda) oder anderen Mythengestalten wie Medusa. Deren Haare sind zwar keine Schlangen, fungieren allerdings als zusätzliche Gliedmaßen. Chrystal beherrscht derweil die Elemente, kann also Feuer, Wasser, Luft und Stein manipulieren. Black Bolts Stimme kann indes töten, was die Skrulls für sich nutzbar machen wollen.
Die Alliierten der Inhumans sind allerdings nicht viel besser. Ronan der Ankläger ist ein unsympathischer Warlord, und obwohl er bereits einmal gegen die Skrulls verloren hat und daher die Allianz braucht, stellt er zusätzlich unverschämte Forderungen. Medusa schreckt ihrerseits nicht davor zurück, ihre eigene Schwester für die geforderte Zwangsehe zu versprechen. Chrystal hat dabei kein Wort mitzureden und sich gefälligst zum Wohle der Familie in ihr Schicksal zu fügen. Die Inhumans sind den Menschen vielleicht genetisch überlegen, aber ganz bestimmt nicht moralisch.
Davon einmal abgesehen ist die Handlung aber durchaus spannend erzählt und dürfte vor allem Fans der Prä-Astronautik begeistern. Die Stadt Attilan ist dabei mehr als offensichtlich an den Atlantis-Mythos angelehnt. Einige Prä-Astronautiker behaupten sogar, die Atlanter hätten Basen auf dem Mond errichtet, was der Comic ebenfalls aufgreift. Dort spielt sich der Großteil der Handlung ab und im Gegensatz zur Secret Invasion auf der Erde ist jene auf dem Mond weniger überladen. Das Kampfgetümmel ist überschaubar und der Fokus liegt auf einer Handvoll Charaktere, die entsprechend genügend Raum erhalten, um sich zu entfalten. Schon allein deshalb macht dieser Band erheblich mehr Freude beim Lesen.
Optisch ist er ebenfalls um einiges ausgereifter. Der Zeichenstil ist extrem detailliert. Die Gesichter sind stets gut getroffen, die Posen und Perspektiven sind super, der Faltenwurf der Kleidung ist perfekt – es gibt wirklich absolut nichts zu bemängeln! Die Koloration ist gleichermaßen rundum gelungen. Licht- und Glanzeffekte sind direkt fotorealistisch. Besonders schön ist der Effekt der Buntglasfenster in der Mondkathedrale. Die eingefügten Sternenhintergründe runden das Gesamtbild ab. Die Erde ist zwar nicht gezeichnet, sondern ebenfalls eingefügt, das unterstützt die realistische Optik allerdings noch weiter.
Die Vorgeschichte kann da natürlich nicht mithalten. Der Zeichenstil ist für die damalige Zeit okay, aber blaue Mammuts sind dann doch etwas gewöhnungsbedürftig. Für die Gesamtbewertung ist das aber unerheblich. Es ist vielmehr interessant, etwas Background zu den Inhumans zu bekommen. Mehr Hintergrund gibt es noch einmal am Ende des Bandes in zwei Artikeln über sechs Seiten.
Fazit
Die Handlung kann, abgesehen von der fragwürdigen Zwangsehe, überzeugen und auch unterhalten. Hinzu kommt ein visuelles Vergnügen der Extraklasse. Diesen Comic sollten sich weder Fans von Sci-Fi noch von Marvel entgehen lassen. Erschienen ist Inhumans u. a. als hochwertige Hardcover-Ausgabe mit der Nr. 30 in der Marvel-Comic-Sammlung.
Info
Autor: Stan Lee / Joe Pokaski
Zeichner: Jack Kirby / Tom Raney
Farben: Michael Kelleher / Guru EFX
Verlag: Marvel / Panini
Sonstige Informationen: Produktseite
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Wertung
Wertung-
Story9/10
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Zeichenstil10/10
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Koloration10/10
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Vorgeschichte7/10
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