Um Luke Cages Leben zu retten, werden in DWYCK drastische Maßnahmen unternommen.
Eine Folge mit Stärken und Schwäche
Der verletzte Luke Cage (Mike Colter) kommt in einem Müllwagen zu sich und schleppt sich durch eine überwiegend von Weißen bewohnte Nachbarschaft. Er wird von der Polizei erwischt, wobei er sich gegen die Festnahme wehrt und anschließend mit dem Polizeiauto entwischt. Er trifft sich mit Clare Temple (Rosario Dawson), die womöglich eine Möglichkeit gefunden hat, ihm zu helfen. Doch dafür muss er sich seiner Vergangenheit stellen.
Mit dem Tod von Stokes hat seine Cousine Mariah Dillard (Alfre Woodard) auch sein kriminelles Imperium geerbt. Sie will damit allerdings nichts zu tun haben und versucht, es loszuwerden. Doch das ist alles andere als einfach, da Diamondback (Erik LaRay Harvey) noch ein wichtiges Wörtchen mitzureden hat. Und Misty Knight (Simone Missick) muss sich einer psychologischen Untersuchung nach ihrem letzten Ausraster unterziehen.
Die Vergangenheit ist wichtig
In DWYCK zeigen sich sehr gut die aktuellen Stärken und Schwäche der Luke Cage-Reihe. Die Serie kann dann begeistern, wenn sie sich auf die Protagonisten konzentriert. Doch sie schwächelt bei den Antagonisten, weil sich hier ein selbstgemachtes Problem offenbart.
Die Serie zeigt einen Luke Cage von einer ungewohnten Seite. Er, der bislang selbstbewusst und stark aufgetreten ist, ist auf einmal schwach und muss aufpassen, was er macht, weil jede Aktion die Letzte sein könnte. Was ihn trotzdem nicht davon abhält, als er von Polizisten gestellt wird, in Ärger zu geraten, was dann noch später wichtig wird.
DWYCK ist auch eine Art Reise in die Vergangenheit des Protagonisten. Denn nur dort findet sich die Lösung, wie er die Kugeln in seinem Körper loswerden kann. Wobei es Clare Temple ist, die dazu recherchiert hat und die Lösung gefunden hat, die da heißt, die Person ausfindig zu machen, die damals das Prozedere durchgeführt hat, mit dem Luke seinen unverwundbaren Körper erhalten hat. Dass ihm das nicht gefällt, ist natürlich einleuchtend. Schließlich verbindet er mit seiner Zeit in Seagate keine allzu guten Erinnerungen.
Sehr schön zeigt sich dabei, dass Clare Temple weder auf den Kopf noch auf den Mund gefallen ist. Sie weiß mit Worten umzugehen und kann so Luke überzeugen, den Wissenschaftler von damals doch aufzusuchen. Und ebenso gelungen ist ihre Antwort, als jener sie überrascht fragt, wo sie studiert hat, um seine Forschungen verstehen zu können.
Ein Deal mit dem Teufel
Schon fast ein Kammerspiel ist die Psychologische Untersuchung von Misty Knight. Hier zeigt sich, woher sie diesen Zorn, diese Wut hat. Und dass diese immer noch vorhanden ist. Man merkt in DWYCK deutlich, dass sie mit ihrer aktuellen Lage alles andere als zufrieden ist und unbedingt wieder aktiv werden möchte. Was ihr dann auch am Ende der Episode ermöglicht wird.
Jedoch hat dies etwas von einem Deal mit dem Teufel. Denn anstatt die wahren Schuldigen zu suchen, wird ihr aufgetragen, gegen Luke Cage zu ermitteln, um ihre Dienstmarke und Waffe wiederzukriegen. Dass sie dem am Ende zustimmt, hat einen gewissen bitteren Beigeschmack, wobei es eher unwahrscheinlich ist, dass sie diesem Auftrag bis zum Ende folgen wird. Da wird es sicherlich noch den einen oder anderen Plottwist geschehen.
Ein schwacher Antagonist
Womit nur noch die Antagonisten in DWYCK über bleiben. Zunächst ist es schön zu sehen, dass die Auswirkungen von Stokes Mord an seiner Mörderin nicht spurlos vorbeigegangen sind. Dillard zeigt sich trauernd und beseelt von dem Wunsch, ihr kriminelles Erbe hinter sich zu lassen. Was auch durchaus verständlich ist.
Doch am Ende verhindert Diamondback, dass sie erfolgreich ist. Und hier zeigt sich die Schwachstelle der Serie. Es wird mit dieser Episode klargemacht, dass er jetzt der neue Hauptgegenspieler ist, dem sich alle unterordnen, auch Dillard. Womit die Hoffnung, sie als neue Hauptantagonistin zu etablieren, erstmal vorbei ist.
Das Problem ist, dass Diamondback als Hauptgegenspieler in DWYCK und damit auch der Luke Cage-Reihe an sich nicht funktioniert. Wo „Cottonmouth“ Stokes als distinguierter und intelligenter Mensch mit einem Gewissen aufgetreten ist, ist Diamondback einfach nur durchgeknallt. Seine Aktionen folgen keinem Sinn, abgesehen davon, dass er Luke Cage dauerhaft tot sehen möchte. Und das ist einfach zu wenig.
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