In Blowin’ Up the Spot wird der neue Hauptantagonist eingeführt.
Wer wird der Nachfolge?
Ein verletzter Luke Cage (Mike Colter) wird von Claire Temple (Rosario Dawson) in einen Ambulanzwagen gebracht, der allerdings von dem ominösen Angreifer ebenfalls attackiert wird. Beide schleppen sich in eine nahegelegene Frauenklinik, wo die ehemalige Krankenschwester die Kugel aus dem Körper von Luke rauskriegen will. Doch das könnte schwieriger sein, als gesagt.
Mariah Dillard (Alfre Woodard) gibt unterdessen die trauernde Verwandte. Sie stellt eine Zeugin vor, die Luke Cage des Mordes an Cottonmouth bezichtigt, und schlachtet dies für ihre eigenen politischen Zwecke aus. Nur Misty Knight (Simone Missick) hat ihre Zweifel an den Vorgängen und versucht, weiter zu ermitteln.
Cottonmouth ist tot. Womit die Position des Hauptantagonisten der Luke Cage-Serie erstmal offen ist. In Blowin’ Up the Spot sieht man, wie zwei Kandidaten auftreten, die diesen Posten besetzen können.
Eis! Kalt!
Die eine ist Maria Dillard, die die Tatsache, dass ihr Cousin tot ist, für ihre Zwecke weidlich ausnutzt. Sie gibt die trauernde Verwandte und nutzt die Umstände, um Luke Cage zu beschuldigen. Gleichzeitig schlägt sie aber auch politisches Kapital aus dem Tod.
Sie war bereits vorher eiskalt. Doch in Blowin’ Up the Spot legt sie nochmal eine Schippe drauf. Wie sie am Ende vollkommen emotionslos darüber nachdenkt, ggf. eine Zeugin loszuwerden, das ist schon beeindruckend. Vor allem, wenn sie parallel dann darüber nachdenkt, dass in dem Gebäude, in dem diese unter Umständen sterben soll, viele bekannte Musiker auftraten.
Ein wenig zeigt sich allerdings hier auch der Einfluss von Hernan „Shades“ Alvarez. Bislang war dieser überwiegend im Hintergrund, ein Bote von Diamondback und ein Beobachter, der zwar ab und an etwas Wichtiges einstreute, aber ansonsten anderen das Spielfeld überließ. Doch jetzt wird er aktiver. Er berät Dillard, sorgt dafür, das belastendes Material verschwindet und beginnt, die Kontrolle über Cottonmouths Imperium an sich zu nehmen. Dies alles mit der stillen Billigung von Dillard, die immer noch davon getrieben wird, nicht so zu werden, wie ihre Mutter.
Auftritt Diamondback
Allerdings ist Alvarez in Blowin‘ Up the Spot nicht der zweite Kandidat für den Posten des Hauptantagonisten. Das ist Diamondback persönlich, der in dieser Folge das erste Mal vollständig in Erscheinung tritt. Man erfährt in dieser Episode viel über ihn und sein Verhältnis zu Luke Cage, wieso er auf diesen einen solchen Hass hegt.
Und an und für sich ist er auch eine interessante Figur. Der Hass steht ihm förmlich ins Gesicht geschrieben und seine Motive sind irgendwo nachvollziehbar. Er wird als intelligent und gewieft dargestellt, jemand, der sich der Lage anpasst und die Schwächen Luke Cages gezielt ausnutzt.
Doch wenn man in Blowin’ Up the Spot Diamondback mit Cottonmouth vergleicht, wird klar, dass Ersterer gegenüber Letzterem den Kürzeren zieht. Denn Willis Stryker, wie Diamondback mit richtigem Namen heißt, fehlt im Vergleich zu dem Clubbesitzer das gewisse Etwas. Stokes hatte neben seiner Intelligenz auch jede Menge Charisma, welches er einsetzen konnte. Stryker hat zwar ebenfalls einen gewissen Charme, wirkt aber am Ende mehr wie ein verrückter Krimineller, der zufälligerweise in den Besitz einer Waffe gekommen ist, die er für seine eigenen Zwecke einzusetzen weiß.
Eine interessant Entwicklung
Auch stört die Tatsache, dass die Serie schon jetzt alle wichtigen Infos über Diamondback geliefert hat. Besser wäre es vielleicht gewesen, dieses Wissen verteilt über die kommenden Folgen zu liefern, anstatt alles an einem Stück rauszuhauen. Aber das ist vermutlich dem Fakt geschuldet, dass die Serie mittlerweile mit dieser Folge gerechnet nur noch sechs Episoden bis Ende hat und deshalb alles rasch, rasch nachgeliefert werden muss. Das macht sich nämlich deutlich bemerkbar.
Interessant ist in Blowin’ Up the Spot die Entwicklung von Misty Knight. Man erlebt, wie die Polizistin immer mehr und mehr die Kontrolle über sich verliert. Seit der Enthüllung, dass ihr ehemaliger Kollege Scarfe auf der Gehaltsliste Cottonmouths stand, zeichnet sich die Ermittlerin durch eine Art aggressives Grundrauschen aus, das sich dieses Mal so sehr aufbaut, dass sie förmlich ausrastet. Das liegt vermutlich vor allem an der Frustration darüber, dass sie nichts tun kann, um den Namen von Luke Cage reinzuwaschen.
Und der Held selbst? Befindet sich in dieser Folge in einer für ihn ungewöhnlichen Situation. Er ist schwer verletzt und Claire Temple kann ihm nicht helfen, weil seine Kräfte ihr einen Strich durch die Rechnung machen. Dementsprechend verbringt er einen Großteil der Folge auf seinem Rücken, unter seiner Verletzung leidend, ehe dann Willis Stryker wieder angreift und ihn dazu zwingt, aktiv zu werden.
Blowin’ Up the Spot ist keine schlechte Folge. Aber es wäre für die Serie besser, vor allem auf Dillard als neue Hauptantagonistin zu setzen, als ebenso auf Stryker.
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