Just to Get a Rep führt einige neue Sachen in die Luke Cage-Serie an.

Von Schulden erdrückt

Cornell „Cottonmouth“ Stokes (Mahershala Ali) ist pleite. Er hätte zwar diverse Möglichkeiten, an Geld zu kommen, allerdings sind das alles Optionen, die er aus dem einen oder anderen Grund ablehnt. Stattdessen beschließt er, das letzte bisschen Cash aus Harlem auszupressen und Luke Cage (Mike Colter) die Schuld an dieser Sache in die Schuhe zu schieben.

Doch der sieht das nicht ein und fasst den Entschluss, die gestohlenen Sachen wieder zurückzuholen, wobei es dabei zu einer Konfrontation mit Cottonmouth kommt, bei der dieser als Konsequenz das Angebot für eine Waffe erhält, die den unverwundbaren Luke Cage definitiv verletzen könnte. Einziges Problem: Um an diese zu kommen, muss er entweder zahlen oder einen Teil seines Besitzes abtreten – was er beides weder kann noch möchte.

Just to Get a Rep fühlt sich wie eine Übergangsepisode an. Hier werden viele neue Konzepte und Figuren in die Luke Cage-Reihe eingeführt, derweil langanhaltende Plots weiter eskalieren. Es handelt sich allerdings um eine interessante Episode.

Ein starker Auftritt

Es ist auch die Folge, in der man Rosario Dawson als Claire Temple wiedersieht. Die ehemalige Krankenschwester hatte ja schon in der Daredevil– und Jessica Jones-Serie mehrere Auftritte und ist somit das Bindeglied zwischen diesen diversen Marvel-Reihen, die zuvor auf Netflix liefen. Noch ist nicht ganz klar, welche Rolle sie in dieser Serie spielen wird. Aber es gibt bereits Andeutungen.

Wobei ihr Auftritt in Just to Get a Rep stark ist. Sie kommt an, wird überfallen, verfolgt den Dieb und schlägt ihn zusammen, um wieder an das Diebesgut zu kommen. Damit wird klar, dass sie sich nichts gefallen lässt und auf eigenen Füßen steht. Auch die Callbacks zu ihrer Serienvergangenheit sind sehr gelungen. Jetzt ist man umso mehr auf ihre erste Begegnung mit Luke Cage gespannt und welche Rolle sie in dieser Reihe einnehmen wird.

Was den Titelhelden angeht, so wird in dieser Serie nochmal gezeigt, dass er unverwundbar und superstark ist. Beides kommt in dieser Episode sehr häufig zum Einsatz, etwa, wenn er am Ende der Folge verhindert, dass eine Frau eine Pistole auf Stokes richtet, in dem er die Knarre in ihrer Handtasche zerdrückt. Es zeigt sich, dass er seine besonderen Kräfte nach den Ereignissen aus Step in the Arena, wo er ja sich und seine Vermieterin aus den Trümmern des über ihnen eingestürzten Hauses ausgegraben hat, nicht mehr verheimlicht. Er geht wesentlich offener damit um und nutzt sie öfter, und zwar auch in der Gegenwart von Stokes.

Eine Schwäche wird eingeführt

Das ist insofern wichtig, als dass dies in Just to Get a Rep der Auslöser für die Einführung der eben erwähnten Waffe ist. Jedenfalls wird gezeigt, dass diese Judas-Kugeln, wie sie genannt werden, enormen Schaden verursachen können. Da sie recht prominent präsentiert werden, kann man davon ausgehen, dass sie eine wichtige Rolle in künftigen Folgen spielen werden. Und sie wären ein Mittel, um den übermenschlich erscheinenden Luke Cage entscheidend zu schwächen, ihn menschlicher werden zu lassen und somit für mehr Spannung in der Serie zu sorgen.

Doch bis sie in der Serie auch eingesetzt werden dürften, gibt es einige Hürden zu überwinden, die allesamt auf der Tatsache beruhen, dass Cottonmouth im Prinzip pleite und zu stolz ist, das einzusehen und dagegen logische Maßnahmen einzuleiten. Es ist interessant zu sehen, wie der Gangsterboss sich immer noch selbstsicher und selbstbewusst gibt, während die Fundamente seines „Reiches“ um ihn herum gleichzeitig zerbröseln. Das führt zu einer interessanten Reaktion, als er seine Leute anweist, noch mehr Geld und Vermögen von den einfachen Menschen einzutreiben, die in seinem Gebiet leben, was wiederum zu einer eindeutigen Reaktion von Luke Cage führt.

Am Ende führt das in Just to Get a Rep zu einer wichtigen Szene: die Beerdigung von Pops, wo sowohl Cottonmouth wie auch Luke Cage eine Rede halten. Beide erhalten zwar Applaus, doch ist die Rede von Luke Cage emotionaler und menschlicher als die von Stokes, die wie eine typische Politikerrede klingt. Ein interessanter Kontrast, der am Ende sicherlich enorme Konsequenzen haben wird.

Neue Entwicklungen

Übrigens gibt es auch in Sachen Scarf neue Entwicklungen. Seine Partnerin Misty Knight erfährt endlich, dass gegen ihn ermittelt wird und dass er vermutlich korrupt ist. Das ist insofern wichtig, als dass ebenso gezeigt wird, dass er nicht der Einzige seiner Art in der örtlichen Polizei ist. Doch am Ende wird angedeutet, dass er es übertreibt.

Just to Get a Rep ist eine Folge, in der einiges für kommende Episoden vorbereitet wird – womit die Spannung erhöht wird.

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Götz Piesbergen
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