Nach dem überraschenden Ende der ersten Staffel von Kampfstern Galactica kam Anfang 1980 ein Nachfolgeserie ins amerikanische Fernsehen.

Diese Interpretation fand keinen Gefallen bei den Fans, zumal die Serie nun im Kinderprogramm lief und deshalb auch auf explizite Darstellungen verzichtet werden musste. Diese Serie lief im Original unter Galactica 1980, in Deutschland änderte man den Namen nicht und brachte sie einfach ebenfalls unter Kampfstern Galactica.

Endlich am Ziel

Nach langen entbehrungsreichen Jahren erreicht der Flüchtlingskonvoi unter der Führung des Kampfsterns Galactica endlich die Erde. Die Freude ist groß, doch die erlittenen Verluste wiegen schwer. Viele Tote sind zu betrauern, doch wurden auch viele Kinder auf der Reise geboren und sind schon groß geworden. Darunter befindet sich auch ein durch zerebrale Mutation hyperintelligentes Kind, mittlerweile nur noch als Doktor Zee bekannt, der Adama und dem Rat nun mit seinen analytischen Fähigkeiten zur Seite steht.

Zee überzeugt Adama, dass es nicht sinnvoll ist, direkt auf der Erde zu landen. Er hat die Satellitenübertragungen der verschiedenen Fernsehsender analysiert und kommt zu dem Schluss, dass die Erde nicht weit genug entwickelt ist. Aber nicht nur dass – zudem ist er auch noch überzeugt, dass die Zylonen ihnen bis hierher gefolgt sind. Sie haben sich gut verborgen. Adama ist entsetzt, als er das hört, und gibt sich die Schuld, die Erde in Gefahr gebracht zu haben.

Auf Anraten Zees beruft Adama eine große Versammlung ein, an der nicht nur der Rat der Zwölf, sondern auch erfahrene Krieger und weitere Zivilpersonen teilnehmen, darunter auch Troy, Apollos Adoptivsohn. Dieser hat den Rufnamen Boxey schon lange abgelegt, zudem laufen mittlerweile viele Roboterhunde wie sein Muffit durch die Gänge der zivilen Schiffe. Sein Freund und Patrouillenpartner Dillon hat genauso wie Troy das Gefühl, dass sie keine guten Nachrichten beim Treffen erwarten.

Doktor Zee präsentiert allen Anwesenden Bilder von der Erde. Der anfänglichen Begeisterung folgt aber schnell Ernüchterung, als den Zuschauenden bewusst wird, was sie sehen. Platz wäre zwar genug, doch es bräuchte Zeit, die unbewohnbaren Flächen zu urbanisieren. Die Vorführung endet schließlich mit einer Computersimulation, in der Los Angeles von Zylonenjägern angegriffen wird. Die Erde hat dem nichts entgegen zu setzen. Doch was ist jetzt zu tun?

Technologischer Fortschritt

Die Flotte wird sich im Hintergrund halten und verbergen. Langsam soll die Erde auf den technologischen Stand der Kolonien gebracht werden. Hierzu werden kleine Landetrupps überall auf der Erde zu Wissenschaftlern Kontakt aufnehmen, um so die technologische Entwicklung langsam aber stetig voranzutreiben. Denn Vorsicht ist geboten, die Erde ist nicht nur zu wenig fortgeschritten, sondern auch als aggressiv bzw. kriegerisch einzustufen.

Zee hat verschiedene Gerätschaften entwickelt, die dies ermöglichen sollen. So bekommt jeder der Teilnehmenden der Landungstrupps einen kleinen Computer fürs Handgelenk, der mit allen gesammelten Daten der Erde gefüttert ist. Zudem werden sie mit Vorrichtungen ausgestattet, die es ihnen für einen kurzen Zeitraum gestatten, die Viper und im Notfall auch sich selbst zu tarnen, jedoch benötigen diese viel Energie und müssen nach einer begrenzten Zeitspanne wieder aufgeladen werden.

Jedes Team lost um sein Ziel. Troy und Dillon ziehen die Vereinigten Staaten von Amerika und machen sich auf den Weg. Im amerikanischen Luftraum werden sie von der Flugabwehr entdeckt und Abfangjäger machen sich auf den Weg. Der Präsident gibt persönlich den Befehl zum Abschuss, doch die beiden Piloten können mit ihrem Turboantrieb entkommen. Doch unentdeckt geblieben sind sie somit nicht.

Kulturschock

Dillon und Troy landen in einem Waldstück, nachdem sie ihre Fahrzeuge entladen haben, die optisch aussehen wie Motorräder, tarnen sie die Viper und machen sich auf den Weg. Die beiden fügen sich gut in den Straßenverkehr ein, werden aber trotzdem von anderen Verkehrsteilnehmern argwöhnisch beäugt. Troy beschließt daher, dass sie anhalten und in zivile Kleidung wechseln. Bevor dies allerdings gelingt, werden sie von einer Motorradgang umringt, die die beiden zwingen will anzuhalten. Ihre ungewöhnlichen Maschinen haben bereits Aufmerksamkeit erregt. Nun zeigen Dillon und Troy, was wirklich in den Maschinen steckt, und fliegen davon.

Hinter einer Tankstelle verbergen sie die Motorräder und suchen nach einem Weg zum Pazifikinstitut für Technologie. Dort wollen sie mit Dr. Mortinson Kontakt aufnehmen, der im Bereich der Kernenergie forscht. Von ihrem kleinen Computer erfahren sie, dass sie hierfür eine Telefonzelle nutzen müssen. Allerdings wissen weder Troy noch Dillon, wie die Telefonzelle funktioniert, und verlassen die Zelle wieder als eine junge Frau hinter ihnen erscheint. Diese hat aber nicht genug Kleingeld, um zu telefonieren. Zumindest wissen die beiden Krieger nun, wie sie vorgehen müssen. Troy hält einen Sensor an das Telefon und das bereits eingeworfene Kleingeld fällt heraus. In dem Moment als Dillon und Troy das Geld aufheben, kommt die junge Frau zurück und ist entsetzt, dass sie das Telefon geknackt haben.

Sie machen ihr Platz und verfolgen so ihr Gespräch. Sie ist Journalistin, heißt Jamie Hamilton und auf dem Weg zu einem Bewerbungsgespräch zur Broadcasting Union. Dillon und Troy überreden sie, sie zum Institut zu fahren. Dort angekommen, geraten sie sogleich in eine Anti-Kernkraft-Demo. Linda Hamilton ist überrascht, dass die beiden das lustig finden, denn ungefährliche Kernkraft sei doch überhaupt kein Problem.

Harmlose Kernkraft

Im Institut selbst hadert Dr. Mortinson mit sich und seiner Entdeckung. Kernkraft gibt es ja schon länger und er versteht auch die Sorgen der Menschen, doch neue Entwicklungen brauchen nun mal Zeit und müssen auch sinnvoll eingesetzt werden. Als der erste Stein durchs Fenster fliegt, ruft seine Assistentin die Polizei.

Troy und Dillon überlisten den Wachmann und schleichen sich ins Gebäude. Doch kaum sind sie auf dem Weg zum Doktor, alarmiert der Diensthabende seine Kollegen. Die Assistentin von Dr. Mortinson wird per Telefon gewarnt und versucht, sie hinzuhalten. Auf einem Bildschirm entdeckt Troy die neue Formel, die Mortinson entwickelt hat. Die Assistentin bemüht sich energisch, ihn davon abzuhalten, an der Formel Änderungen vorzunehmen, doch gelingt es ihr nicht. Bevor die beiden fliehen, sagen sie ihr noch, dass sie über Jamie Hamilton bei der Broadcasting Union zu erreichen sind. Auf dem Weg nach draußen werden Troy und Dillon verhaftet, nachdem sie beschlossen, sich nicht vor laufenden Kameras zu wehren.

Dr. Mortinson betritt den Raum und findet den Computer abgeschaltet. Seine Assistentin berichtet ihm, was passiert ist und dass es ihr leid tut. Schließlich hat er drei Jahre lang an der Formel gearbeitet. Doch Mortinson ist nicht wütend, sondern begeistert. Er will die beiden nun unbedingt treffen.

Jamie Hamilton kommt bei der Broadcasting Union an und wartet auf ihr Vorstellungsgespräch. Die Sekretärin bittet sie zu warten und geht an das klingelnde Telefon. Es ist Dillon, der sie bittet, sie aus dem Gefängnis zu holen. Doch Jamie sieht in einem laufenden Fernseher, wie sie vor dem Institut verhaftet werden, und legt auf. Doch das Telefon klingelt erneut. Diesmal ist es Dr. Mortinson, der Jamie verlangt. Dies bekommt der Chefredakteur mit. Bislang hat Mortinson nie Interviews gegeben, so sieht der Redakteur dies als Chance. Er verlangt von Jamie, dass sie sich mit ihm trifft.

Auf dem Polizeirevier können die Beamten weder persönliche Daten noch Fingerabdrücke nehmen, denn diese haben Dillon und Troy nicht. Auch hier klingelt plötzlich das Telefon. Der entsetzte Beamte informiert die beiden, dass sie bald abgeholt werden und erstmal in einer Zelle warten sollen. Dort treffen sie auf einen Betrunkenen. Der Beamte am Telefon sprach davon, dass sie nun ein hohes Tier sehen würden. Das ist natürlich genau das Gegenteil von dem, was geplant war. Sie dürfen keine Aufmerksamkeit erregen. So aktivieren sie ihre persönliche Tarnvorrichtung. Als der Beamte auf das Schreien des Betrunkenen reagiert und die Zelle öffnet, überwältigen sie ihn und entkommen.

In der Zwischenzeit ist die Energie der Tarnung der Viper fast aufgebraucht. Ein kleiner Junge spielt in der Nähe mit seinem Hund. Als er sich umdreht, um einen Ball zu werfen, flackert die Umgebung und die beiden Schiffe erscheinen direkt vor ihm. Schnell läuft er nach Hause, um seine Eltern zu holen.

Fazit

Die Story hat einige Logikfehler. Zum einen die Eröffnung Doktor Zees, dass die Zylonen ihnen die ganze Zeit gefolgt sind. Hätte er das nicht schon etwas früher sagen und somit Wege finden können, dies zu verhindern? Auch schon in der Originalserie wird die Frage nicht gestellt, ob die Erde überhaupt in der Lage ist, den Flüchtlingen zu helfen bzw. Flüchtlinge aufzunehmen. Dies wurde wohl einfach in die entfernte Zukunft verbannt und dann nicht mehr daran gedacht. Hoffentlich erfahren wir in den kommenden Folgen noch mehr über die Herkunft von Doktor Zee. Es wirkt nicht logisch, wie er auf einem leuchtenden Stuhl in der Mitte sitzt und orakelmäßige Angaben macht.

Auf der Erde wird es nicht besser. Warum ziehen sich Troy und Dillon nicht schon in der Viper um? Wie kann es sein, dass Dr. Mortinson kein Back-Up seiner Formel hat oder diese zumindest irgendwo aufgeschrieben hat?

Die erste Staffel war für Universal ein Minusgeschäft. Kampfstern Galactica war bis dahin die teuerste Serie überhaupt. Nur ABC wollte es erneut versuchen. Nach einigem Hin und Her kam diese abgespeckte Version dabei heraus. Special Effects wurden aufbereitet und wiederverwendet. Die alberne Computersimulation vom Angriff auf Los Angeles kommentiert man am besten gar nicht. Zudem litt die Serie unter Zensur, da sie ja praktisch im Kinderprogramm gezeigt wurde.

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Warpscore

Warpscore
6 10 0 1
6/10
Total Score

Positiv

  • Der komplette Neustart hat duchaus originelle Ansätze.

Negativ

  • Elementare Logikfehler, die man hätte vermeiden können.
  • Das schmale Budget ist offensichtlich.
Melanie Frankl

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