John Sinclair muss sich auf eine Partie Schach mit dem Dämon einlassen.
Handlung
John Sinclair hat Geburtstag. Sein bester Freund Bill Conolly hat sich ein besonderes Geschenk einfallen lassen, ein sehr altes Schachspiel. Doch das Spiel ist mehr als es zu sein scheint, denn die Hölle stellt dem Sohn des Lichts eine Falle damit.
Rezension
Die Grundprämisse ist wirklich gut. Die Hölle setzt an der Schwachstelle jedes Helden an, nämlich den Menschen, die ihm wichtig sind. Leider ist der Aufbau dahin doch arg zufällig, denn Bill musste in diesen einen Antiquitätenladen gehen und es auch kaufen, um es John zu schenken. Da hat Octavio aber wirklich großes Glück gehabt und sein Plan war es ja, in der Hierarchie der Hölle aufzusteigen. Octavio wird übrigens von Udo Schenk gesprochen, der somit seine vierte Rolle im sechsten Hörspiel spricht. Hier verstellt er seine Stimme aber so gut, dass man schon ein wenig Übung braucht um ihn zu erkennen.
Der Anfang des Hörspiels, der am Ende ja nur ein Traum von Bill ist, reißt direkt mit. John Sinclair ist sicher, das habe ich ja schon mehrfach angemerkt, aber anders sieht es bei Bill und Sheila aus. Der „Tod“ von Sheila und das drohende Ende von Bill haben mich deswegen wirklich gepackt. Gut gemacht, denn ich habe kurz vergessen, dass ich ja schon höhere Nummern als 6 gelesen habe. Der Mittelteil zieht sich allerdings. Und ich weiß nicht, ob das vorher schon mal vorgekommen ist, aber hier ist es mir auf jeden Fall aufgefallen – John erzählt etwas und die Reaktion darauf ist Unglauben. So erzählt John von dem Bild, welches er in Janes Geschenk entdeckt und ihre Reaktion ist „Du willst mich auf den Arm nehmen?“, nur um direkt danach zu erklären, dass das jeder zweitklassige Poltergeist könnte. Wenn man doch weiß, dass sowas möglich ist, warum ist man dann dem „Unerklärbaren“ gegenüber erstmal aufgeschlossen?
Wie erwähnt, der Mittelteil zieht sich. John prüft nach einem Drohanruf die Akten, es gibt den Running-Gag mit dem Kaffee von Sir Powell und Partystimmung. Dann überschlägt sich aber alles und seine Freunde werden entführt. John sucht daraufhin das Geschäft des Antiquitätenhändlers auf, wo sein Diener Malko bereits den Einbrecher Mike Bonetti gestellt und verkleinert hat. Das eigentliche Schachspiel ist dann eher merkwürdig, denn Ocativo ist scheinbar kein guter Schachspieler und schummelt, bis John dem einen Riegel vorschiebt.
In der anderen Welt, in der Bill, Suko, Jane und Sheila sind, ist aber nicht alles gut, denn dort gibt es auch Gefahren. Das macht natürlich keinen Sinn, denn Octavio braucht sie ja als Pfand. Ist halt wieder nur ein Aspekt, der mehr Spannung und Drama erzeugen soll. An Toten gibt es dieses Mal nur Mike, der ja ein Verbrecher ist und Malko, der ebenfalls in die andere Dimension gezogen wird. Generell muss man sagen, dass hier eine Menge Zufall im Spiel ist.
Trotzdem, beim Hören fallen einem viele dieser Dinge gar nicht so recht auf, da die Geschichte packend erzählt ist. Und das ist ja die Hauptsache.
Fazit zu Schach mit dem Dämon
Das war also die „erste Staffel“, wenn man denn so will, denn die ersten sechs Hörspiele vertonen nicht nur die ersten sechs Romane der Heftreihe, sondern erschienen auch alle am 30.10.2000. Und diese ersten sechs Episoden sind allesamt einsame Spitze, auch wenn keines davon perfekt war. Auch Schach mit dem Dämon leidet unter den selben „Problemen“, wie bisher alle. Vorhersehbarkeit und ein Ausreizen des Zufalls. Es hat aber auch die gleichen Stärken, nämlich geniale Sprecher und eine gute Inszenierung. Wenn man mal bedenkt, dass die Vorlagen für diese Hörspiele, die ja auch schon über 20 Jahre alt sind, nochmal mehr als doppelt so alt sind, dann sind die negativen Aspekte locker bei der Heften zu suchen. Haken ist ja leider oft, dass Produzenten eines solchen Projektes die Fanbase nicht vergraulen wollen und deswegen sich stark an die Vorlage halten. Alles in Allem wurde ich auch mit diesem Hörspiel nicht enttäuscht und bestens unterhalten. Wenn die Reihe dieses Niveau halten kann, dann stehen mir noch tolle Stunden der Unterhaltung bevor.
Sprecher
Erzähler: Joachim Kerzel
John Sinclair: Frank Glaubrecht
Sir Powell: Karl-Heinz Tafel
Ansage: Fred Bogner
Suko: Martin May
Jane Collins: Franzika Pigulla
Bill Conolly: Detlef Bierstedt
Sheila Conolly: Brigitta Weizenegger
Octavio: Udo Schenk
König: Hennig Bornemann
Malko: Thomas Friebe
Mike Bonetti: Stephan Runge
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