Der Mörder mit dem Januskopf sucht weltliche Hilfe im Kampf gegen den Geisterjäger.
Handlung
Verbrecherboss Alex Tarras bekommt Besuch von Mr. Janus, einem Dämon. Er benötigt Hilfe im Kampf gegen den Geisterjäger und vermutet, dass dieser Menschen nicht so leicht töten wird, wie Dämonen. Tarras soll auch was davon haben, denn sein Erzrivale Cas Garrett soll im Gegenzug durch die Hölle vernichtet werden. Auf einem Friedhof wird Sinclair eine Falle gestellt…
Rezension
An diesem Hörspiel merkt man deutlich, dass es keine so gute Idee war, die Gespensterkrimis außen vor zu lassen. Nach gerade mal vier Abenteuern ist Sinclair schon ein so großer Dorn im Auge, dass die Hölle kreativ wird. Es wird zwar angedeutet, dass es schon früher Aktionen gab, hier z.B. von Suko im Gespräch mit Tai Wong, aber wie umfangreich diese waren, das wird nie so richtig klar. Kenner der Serie wissen, dass die ersten 50 Abenteuer in der Reihe Gespenster-Krimi liefen, die Hörspielreihe legt aber mit dem ersten Band der eigenständige Reihe los. Das bringt solche Situationen hervor, die jetzt nicht so gravierend sind, dass man keinen Spaß hat, denn die Erklärung während des Hörspiels ist ausreichend, um der Handlung folgen zu können. Schade ist es trotzdem, dass wir Teile der Vergangenheit nur so erleben dürfen. Wobei, später werden auch diese Abenteuer vertont, also bezieht sich diese Kritik tatsächlich auf die Erscheinung.
Aber wie immer, das ist Meckern auf hohem Niveau, denn diese Produktion ist wieder einmal erstklassig. Abzüge gibt es nur bei einigen Logiklöchern, die allerdings der Vorlage geschuldet sind. So schaut der Friedhofswärter nochmal in die Leichenhalle rein, obwohl er ja weiß, dass dort John wartet und mit Beau Ranson ein Killer auf ihn angesetzt ist. Und warum genau hat man nur drei Tage für den Mord am Oberinspektor? Wieso stellt die Hölle eine Falle auf einem Friedhof, schickt dann aber lieber einen Menschen, statt die Leichenhalle einfach in die Luft zu jagen? Ja, das ist der Dramaturgie geschuldet, hier häuft es sich aber leider sehr, was den Gesamteindruck eben etwas schmälert.
Jetzt aber zu den Highlights, denn davon gibt es auch etliche. Udo Schenk spricht hier Alex Tarras, es ist also sein dritter Auftritt im fünften Hörspiel. Hatte es mich bei Achterbahn ins Jenseits noch ein wenig gestört, kann ich hier super drüber weghören, was eventuell daran liegt, dass die Auftritte nicht direkt aufeinander folgten. Er bringt den Gangsterboss genau so gut rüber wie den untoten Leichengräber und den Handlanger. Auch Walter Gontermann als Janus überzeugt total, er bringt den Dämon und seine Arroganz sehr gut rüber.
Storytechnisch ist es schön, Suko endlich richtig dabei zu haben, bei den vorherigen Episoden wirkte er mehr wie ein Anhängsel, als wie ein Partner – hier trägt er aber maßgeblich zur Lösung des Problems bei. Tarras stirbt, das ist kein Wunder, auch die Art seines Ablebens verwundert nicht, der Böse fällt dem anderen Bösen zu Opfer. Die Art des Ablebens des Januskopfes ist allerdings klasse, wenn auch aus der Mythologie (Medua) entliehen. Fraglich bleibt nur, warum der Januskopf überhaupt weltliche Hilfe brauchte, denn er wird als sehr mächtig beschrieben und kann das Contact Inn, das Domizil der Verbrecher, mal einfach so in eine andere Dimension verlegen.
Spannung kommt hier vor allem zu Begin im Krematorium auf und am Ende im Finale. Apropos Krematorium – der Dialog zwischen dem Killer Beau Ranson und John ist mal wieder pures Gold. Ein typischer Sinclair eben.
Fazit zu Der Mörder mit dem Januskopf
Die Episode baut sich langsam auf, in dem sie erst Tarras und Janus aufbaut, dann John und Suko mit reinbringt. Als die beiden sich aber aufmachen, Tarras zu besuchen, nimmt die Story richtig Fahrt auf. Leider gab es dieses Mal keine Frau zu retten, ich hatte schon vermutet, dass dies ein Muster ist, welches die ersten Romane/Hörspiele durchdringt. Alles in allem gibt es nur wenig Grund zu meckern, absolut solide Unterhaltung.
Sprecher
Erzähler: Joachim Kerzel
John Sinclair: Frank Glaubrecht
Sir Powell: Karl-Heinz Tafel
Ansage: Fred Bogner
Suko: Martin May
Alex Tarras: Udo Schenk
Frau: Brigitta Weizenegger
Constable: Thomas Friebe
Mr. Janus: Walter Gontermann
Tai Wong: Matthias Haase
Mandy: Silke Haupt
Doktor: Jörg Kernbach
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