Das Horrorschloss im Spessart sorgt dafür, dass Männer den Verstand verlieren.

Das Horrorschloss im SpessartHandlung

Will Mallmann vom BKA stolpert bei Ermittlungen über einen geistig verwirrten Mann. Er ist nicht der einzige Vorfall, alle Männer reden von schönen Frauen, einem Schloss im Wald und dem Tod in Schwarz. Das lässt John Sinclairs Alarmglocken schrillen. Die beiden machen sich sofort auf die Suche und entdecken das Château d’Amour. Dort trifft John zum ersten Mal auf den Gegner, der ihn später noch vor einige Probleme stellen wird: Der Schwarze Tod.

Rezension

Die Hörspiele vom Tonstudio Braun sind grob 40 Jahre alt. Das sollte man sich auf jeden Fall beim Hören bewusst machen. Und wenn man sich diesen Umstand bewusst macht, dann funktioniert dieses Hörspiel gleich mal besser. Für dieses Alter kann es voll und Ganz überzeugen. Wichtig ist aber – dies ist nicht das erste Hörspiel, welches in der Reihe erschienen ist und es ist auch nicht die früheste Handlung der Reihe. Mehr dazu in unserer Chronologie zur Reihe.

Stimmungsvoll werden wir in die Welt des Horror eingeführt, durch die Erlebnisse von Paul Brandner, der eine Nacht mit Yvonne gewinnt, welche sich dann aber verwandelt. Am Ende findet Will Mallmann ihn, geistig total verwirrt. Der Arzt, zu dem der Kommissar ihn bringt, sagt, dass er noch vier weitere Fälle dieser Art hat. Das reicht dem Deutschen, seinen englischen Kollegen John Sinclair anzurufen. Dieser Teil des Hörspiels hat grob 15 Minuten Laufzeiten und versorgt uns mit allen wichtigen Infos. Es funktioniert als Start in die Reihe erstaunlich gut, weswegen dieses Hörspiel wohl auch für die Nummer 1 ausgesucht wurde.

Die Atmosphäre in diesem Hörspiel ist absolut gelungen, nur Ralph Brandner, der Sohn des Opfers, ist ein wenig irrational. Er ist selbst Polizist, behindert die Kollegen aber, wo es nur geht und macht sich dann auf den Weg zur Selbstjustiz. Das ist doch hochgradig dämlich. Dafür bekommt er dann auch von John Sinclair erstmal eine rein. Da merkt man das Alter mal deutlich, in den 70ern, als der Roman entstand, war eine solche Vorgehensweise noch ganz normal.

Interessant ist der Konflikt zwischen Jane Collins und John gelöst. Er vergisst die Verabredung, sie kommt aber vorbei. In der Zwischenzeit hat Will angerufen und John muss nun Jane verklickern, dass aus dem geplanten Wochenende nichts wird. Die findet das natürlich alles andere als witzig und ruft mal eben einen Freund, Peter, an. Als John aber zurückkommt, liegt eine Nachricht bei ihm, mit der sich Jane quasi entschuldigt. Das ist in der Tat etwas, das ich so erwarten würde. Als Polizist, erst recht mit diesem doch sehr speziellen Aufgabengebiet, ist es halt normal, dass man auch mal „Noteinsätze“ hat. Das wusste Jane, aber ihre Enttäuschung ist auch komplett nachvollziehbar. Wer wäre es denn nicht?

Unterschiede zur Edition 2000

Anders als bei der Edition 2000 (hier zum Review) hält sich dieses Hörspiel sehr genau an die Vorlage. Die Damen sind allesamt Hexen (mit Ausnahme von Roswitha) und die Einleitung beginnt mit der „Verführung“ des Gastes, nicht mit der Opferung wie in der späteren Version. Und der wichtigste Punkt ist die Existenz des Schwarzen Todes. Denn hier ist der Superdämon im Keller nicht etwa der Schwarze Tod, sondern Kala. Warum und wie aus ihm einer der größten Gegner des Geisterjägers wird, erfahren wir hier aber noch nicht. Und die Jane/John Szene ist auch wesentlich eleganter gelöst.

Fazit zu Das Horrorschloss im Spessart

Ein gelungener Auftakt zur Reihe, auch wenn es weder chronologisch noch produktions- oder veröffentlichungstechnisch die erste Episode ist. TSB hat damals wirklich ein komisches Muster gefahren. Aber daran leidet ja nicht die Qualität des Hörspiels. Diese ist auch nach der lange Zeit wirklich gut, im direkten Vergleich gewinnt aber die Edition 2000, allerdings nur knapp.

Sprecher

Erzählerin: Marianne Mosa
John Sinclair: Peter Bongartz
Jane Collins: Margit Wolff
Will Mallmann: Kurt Weyrauch
Der Schwarze Tod: Erwin Scherschel

 

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Marco Golüke

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