Im Donner der Schlacht fällt es schwer, ruhig zu bleiben.
Dinge sind in Bewegung geraten
Die Beziehungen zwischen dem Sternenimperium Manticore und der Solaren Liga werden immer brenzliger. Trotz erheblicher Bemühungen, die Wellen zu glätten, scheinen sich die Dinge immer mehr aufzuschaukeln. Die Liga scheint nicht an Frieden interessiert zu sein, weshalb das einstige Königreich einen drastischen Schritt unternimmt: Auf einen Schlag werden sämtliche Handelsbeziehungen und Transfers durch die diversen Wurmlochtermini des Imperiums für alle solaren Schiffe unterbunden.
Die Lage scheint für Manticore trotzdem aussichtslos. Doch gibt es auch noch Hoffnungen. Denn dank der Entdeckungen von Anton Zilwicki und Victor Cachet über die Machenschaften von Mesa scheinen sich die Beziehungen zu Haven langsam, aber sich zu normalisieren. Bis zum Frieden ist es jedoch noch ein längerer Weg, der allen Seiten einiges abverlangt.
Mit den Ereignissen von Honors Mission und Der letzte Befehl sind Dinge im positiven Sinne des Wortes in Bewegung geraten. Die Tatsache, dass Haven als Gegner durch die Solare Liga abgelöst wurde, und Mesa als Drahtzieher im Hintergrund entdeckt wurde, war auf jeden Fall für die Honor-Harrington-Reihe die richtige Entscheidung. Weshalb man umso gespannter auf Im Donner der Schlacht ist.
Eine positive Entwicklung
Vorab natürlich wie üblich bei den Bastei-Lübbe-Veröffentlichungen: Die US-Vorlage wurde übernommen und in zwei Romane aufgeteilt. Was sich, wie später nochmal angemerkt wird, negativ auswirkt.
Positiv muss man anmerken, dass die Friedensverhandlungen zwischen Manticore und Haven wirklich dafür sorgen, dass sich Im Donner der Schlacht längst nicht so nervig liest wie frühere Bücher. Es ist auch nicht so, als ob einfach ein Feind durch einen anderen ersetzt wird. Haven und die Solare Liga werden vom Antagonismus her unterschiedlich dargestellt.
Vor allem die Entwicklung von Haven ist eine positive. Man merkt, dass die neue Regierung Fehler der Vergangenheit vermeiden möchte. Dass sie die Friedensverhandlungen mit Manticore von ganzem Herzen akzeptiert und dafür auch bereit ist, Ungewöhnliches zu tun. Beispielsweise, eigene Schiffe zur Unterstützung Manticores zu entsenden, als das durch einen perfiden Anschlag geschwächte Sternenimperium der Solaren Liga von einer Angriffsflotte den Rest geben soll.
Eine überwiegend abwesende Halbgöttin
Ebenso tut es Im Donner der Schlacht gut, dass Honor Harrington nicht so präsent ist – angesichts der früheren Angewohnheit David Webers, seine Titelheldin zu sehr wie eine Halbgöttin in Uniform darzustellen, die alles kann und der alles gelingt, sicherlich eine weise Entscheidung. Stattdessen fokussiert er sich auf viele andere Handlungsträger, um den Konflikt wirklich von allen Seiten zu beleuchten.
Jedoch schießt er hier übers Ziel hinaus. Denn seine Darstellung der Handlungsträger seitens der Solaren Liga ist vor allem eins: platt und nervig! Es sind dieselben Fehler, die er auch schon früher gemacht hat, als er unter anderem die Masadaner beschrieben: Da wie dort hat man es mit selbstherrlichen und arroganten Repräsentanten zu tun, die von ihren Fehlern nichts wissen wollen und die Manticorianer verächtlich als Neobarbaren titulieren. Es ist eine Charakterisierung, die einfach unnötig ist und den Gegenspielern am Ende nur schadet. Wieso sollte man diese ernstnehmen, wenn sie karikaturenhaft auf alle anderen herabsehen und dafür am Ende eins auf die Nase kriegen?
Und die Verlagspolitik tut ihr Übriges. Die ganze Zeit arbeitet David Weber auf eine weitere Auseinandersetzung zwischen Manticore und der solaren Liga hin. Doch dann endet das Buch hierzulande einfach, wodurch der gesamte Aufbau für die Katz ist. Was ja leider ein sattsam bekanntes Problem der Honor-Harrington-Reihe hierzulande ist.
Im Donner der Schlacht ist einer der besseren Honor-Harrington-Romane in der letzten Zeit, krankt allerdings an altbekannten Problemen.
Autor: David Weber
Titel: Honor Harrington 28: Im Donner der Schlacht
Originaltitel: A Rising Thunder, Teil 1
Übersetzer: Ulf Ritgen
Verlag: Bastei Lübbe
Erschienen: 06/2013
Einband: Taschenbuch
Seiten: 446
ISBN: 978-3-404-20718-3
Sonstige Informationen:
Produktseite
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