In Heliosphere 2265 – Das Marsprojekt 5: Der Prototyp warten so einige Überraschungen auf die Charaktere.
Zum Finale, aber nur nicht so schnell
Jake Fooley steht kurz vor dem Erreichen seiner Ziele. Er ist an Bord eines Schiffsprototypen, mit dem er den Mars und das Sonnensystem verlassen und gleichzeitig auch seine Geliebte Tia wieder zum Leben erwecken kann. Um ihn aufzuhalten, müssen Kirsten „Kirby“ Bellflair und ihre Leute alles auf eine Karte setzen.
Derweil erinnert sich Fähnrich Petro de Silva an Ereignisse von vor fünf Jahren, als er das erste Mal auf Ian McAllister traf. Und gemeinsam mit diesem und anderen Kameraden stößt er bald auf einen perfiden Plan, der alles, wofür sie stehen, gefährdet.
Es geht dem Ende zu. Mit Der Prototyp steuert Autor Andreas Suchanek auf das Finale seiner Heliosphere 2265 – Das Marsprojekt-Reihe zu. Doch wer jetzt erwartet, dass er mit dem ganzen Roman dieses vorbereitet, der wird enttäuscht sein. Stattdessen tritt er gefühlt auf die Bremse, indem er neben den Hauptereignissen auch noch einen Rückblick in die Vergangenheit von Petro da Silva einbaut.
Wo Gute am Werk sind, muss es auch Böse geben
Was allerdings nicht bedeutet, dass dadurch der Roman langweilig ist. Im Gegenteil: Auch diese Rückblende ist spannend inszeniert, baut den Charakter des Fähnrichs aus und bietet einen erneuten Einblick auf das, was kurz vor der Machtergreifung Björn Sjöbergs auf der Erde vor sich ging. Gleichzeitig erfährt man ebenfalls etwas mehr über Ian McAllister, der ja in der Reihe eine wichtige Rolle innehatte.
Ebenso baut Andreas Suchanek einige fette Überraschungen mit in die Handlung von Der Prototyp ein. Das fängt schon mit der Enthüllung an, dass Freeman, der die Diktatur auf dem Mars ja überhaupt erst begründete, in Wahrheit nur eine Marionette, ein Diener von einer anderen Fremden und den Sonnensystem-Bewohnern feindlich gesinnten Macht war. Zunächst wirkt das irritierend und man ist der Meinung, dass dies im Kontext der Reihe keinen Sinn ergibt.
Doch dann sollte man sich der Schicksalswächter besinnen. Jener mysteriösen Gruppe, zu der auch Yuna Ishida und Jake Fooley gehören bzw. gehörten. Und wenn schon diese Gruppierung existiert, die sich ja für die Menschheit einsetzt, dann muss es logischerweise ebenso eine Gegenmacht geben, die das Gegenteil will. Insofern darf man gespannt sein, was der Autor sich noch bis zum Finale einfallen lässt, um diese Fraktion weiter auszubauen bzw. noch mehr zu verdeutlichen, woher sie kommen und ob und in welchem Zusammenhang sie zu den Ash’Gul’Kon stehen.
Ein fieser Cliffhanger
Ebenso kann auch das Kommandounternehmen überzeugen, mit dem Kirsten Bellflair und die ihren versuchen, die Kontrolle über den Prototypen zu übernehmen. Ausführlich wird in Der Prototyp die Vorbereitung des Vorhabens beschrieben, wie sich die Protagonisten auf den Weg machen und am Ende natürlich die Aktion selber. Selbstverständlich läuft hier nicht alles nach Plan und es werden hier einige fiese Überraschungen und Cliffhanger eingebaut. Inklusive eines Querverweises zur Hauptserie, der das Interesse an dieser ebenfalls erhöht.
Der Prototyp ist ein gelungener Roman, der das Finale der Miniserie einleitet. Und das kann gar nicht schnell genug kommen, endet die Geschichte doch mit einem wahrhaft ekeligen Cliffhanger, der das Interesse nur noch mehr anfacht.
Bewertung 15/15
Autor: Andreas Suchanek
Titel: Heliosphere 2265 – Das Marsprojekt 5: Der Prototyp
Teil/Band der Reihe: Heliosphere 2265 – Das Marsprojekt 5
Verlag: Greenlight Press
Erschienen: 04/2016
Einband: eBook
Seiten: 97
ISBN: 978-3-958341-94-4
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