Jake Fooly plant eine Wiederauferstehung.
Noch irgendjemand mit falscher Identität?
Jake Fooly ist auf dem Mars. Dank seiner guten Kontakte zu der Freeman-Diktatur kann er dort ungestört seine Pläne weiterverfolgen. Allerdings hat der ehemalige Schicksalswächter nicht vor, diese Herrschaft mehr als unbedingt nötig zu unterstützen. Denn sobald etwas Bestimmtes geschieht, wird er sämtliche Vereinbarungen ignorieren und sich nur noch auf seine eigenen Ziele konzentrieren.
Czem Özenir gehört zu den Offizieren der JAYDEN CROSS, die im Auftrag der neuen Erdregierung und ihres Captains auf den Mars geschickt werden, um dort Kontakt zum Widerstand zu knüpfen. Doch hat er sein eigenes Geheimnis. Denn auch er ist nicht der, für den er sich ausgibt.
Es scheint fast so, als ob die JAYDEN CROSS ein „kleines“ Problem hat. Gemeint ist nicht deren Absturz, der ja gegen Ende von Das KAERI-Protokoll geschah. Sondern vielmehr, dass man in Wiederauferstehung jetzt mit Czem Özenir die nächste Person nach Jake Fooly innerhalb der Serie kennenlernt, die nicht die ist, die sie vorgibt zu sein.
Kein Gegenspieler
Nur dass es sich im Fall dieses Offiziers nicht um einen weiteren Antagonisten handelt. Vielmehr steht er eindeutig auf der Seite der Guten, der Protagonisten. Er ist definitiv loyal zu Captain Kirsten Belflair und deren Schiff. Und Autor Andreas Suchanek bemüht sich wirklich, die Figur sympathisch darzustellen.
In der Tat widmet er ungefähr die Hälfte von Wiederauferstehung der Schilderung von dem, wer der Offizier ist und was seine Vergangenheit ausmacht. Man erfährt, wie es zu der Täuschung kam, wieso er dies getan hat. Und erlebt im Laufe der Handlung wiederholt Momente, in denen seine gefälschte Identität entdeckt wird, sowie die Konsequenzen, die sich aus der Enthüllung ergeben.
Wodurch man ein gutes Bild von der Persönlichkeit Özenirs erhält. Er ist jemand, der seine Vergangenheit bewusst hinter sich gelassen hat und dabei enorme Anstrengungen unternahm, um nicht aufzufliegen. Und am Ende kann man sagen, dass das Bemühen des Schriftstellers erfolgreich war: Die Figur ist einem sogar sehr sympathisch!
Leider schwach
Den anderen Teil von Wiederauferstehung widmet Autor Andreas Suchanek der Weiterentwicklung des Hauptplots. Vorwiegend fokussiert er sich dabei auf Jake Fooly und schildert, was dieser so macht. Hierbei erhält man auch kleinen Einblick in das, was ihn persönlich antreibt, wieso er die Schicksalswächter verraten hat und was, vermutlich, sein Endziel sein wird.
Parallel dazu erfährt man weitere Details über die marsianische Gesellschaft, wie sie aufgebaut ist und wie der Widerstand arbeitet. Und natürlich baut der Autor im Finale einen fiesen Plottwist ein, der einen umso gespannter auf die nächste Ausgabe machen wird. Es ist eine Enthüllung, die man so nicht hat kommen sehen. Und mit das Beste an dem ganzen Roman.
Denn leider ist Wiederauferstehung der Schwächste in der bisherigen Reihe. Das Problem ist, dass beide Handlungsträger, sowohl Czem Özenir wie auch Jake Fooly, einen nicht vollends überzeugen können. Die Ursachen sind jeweils verschieden. Doch insgesamt sorgen sie eben dafür, dass das sonst so gute Qualitätsniveau der Heliosphere 2265 – Das Marsprojekt-Reihe nicht eingehalten werden kann.
Klischee, ick hör dir trapsen
Bei Czem ist das Problem, dass von vorneherein klar ist, dass Dinge zu gut laufen. Dass es früher oder später Probleme bezüglich seiner ursprünglichen Identität geben wird. Und diese tauchen in der Tat auf. Sogar mehrere Male, wenn auch mit unterschiedlichen Auswirkungen, die man so nicht hat kommen sehen. Wodurch dieser negative Aspekt von der Wirkung her deutlich abgemildert wird.
Anders ist es hingegen bei Jake Fooly. Bei ihm ist das Problem, dass Andreas Suchanek es bei seiner Charakterisierung in Wiederauferstehung übertreibt. Der Autor weiß normalerweise, wie man gute Schurken darstellt, ohne dass es zu sehr auf die Spitze getrieben wirkt. Doch in diesem Fall lässt er nur wenige Fettnäpfchen aus. Denn selbstverständlich muss der Antagonist dem Helden am besten noch bei dessen Folter seinen wahren Plan erklären. Natürlich gibt er sich arrogant und großkotzig. Was der Schriftsteller allerdings bei dieser Darstellung vergisst, sind die mildernden Faktoren, die verhindern, dass es allzu klischeehaft wirkt. Selbst einem Björn Sjöberg hat er Szenen geschrieben, in denen er menschlich erscheint. Und das fehlt hier.
Leider ist dieser Roman der schwächste der Reihe. Hoffen wir darauf, dass es sich um einen Ausrutscher handelt.
Bewertung 10/15
Autor: Andreas Suchanek
Titel: Heliosphere 2265 – Das Marsprojekt 4: Wiederauferstehung
Teil/Band der Reihe: Heliosphere 2265 – Das Marsprojekt 4
Verlag: Greenlight Press
Erschienen: 02/2016
Einband: eBook
Seiten: 103
ISBN: 978-3-958341-78-4
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