Vor dem Ende … geschieht noch so einiges in der 42. Ausgabe der Heliosphere 2265-Reihe.
Einmal mehr, das Übliche
Cassandra Bennett ist wieder unter den Lebenden und sie hat eine Möglichkeit gefunden, wie man dem Geist der Ash’Gul’Kon beikommen kann. Doch dazu braucht sie unter anderem die Mithilfe von Kristen „Kirby“ Belflair und Jayden Cross, die beide ein Biotattoo tragen. Beide müssen eine Kopie ihres Intellekts in eine entstehende KI einspeisen.
Doch der Geist ruht nicht. Im Gegenteil: Er aktiviert ein „Avalanche“ genanntes Protokoll, mit dem er alle Gegenspieler auf ein Mal an ihrer verwundbarsten Stelle treffen kann, nämlich ihrer Technologie. Und das ist noch nicht alles. Ebenso hat er einen Verräter an Bord der HYPERION eingeschleust, der im passenden Augenblick zuschlägt und zahlreiche Leben riskiert.
Es ist wieder soweit: Einmal mehr wurde die Halbzeit eines aktuellen Zyklus erreicht. Und erneut beendet Andreas Suchanek den Roman auf einem ziemlich fiesen Cliffhanger. Insofern bietet Vor dem Ende … gewohnte Kost.
Von Anfang an ein offenes Spiel
Doch selbstverständlich ist es zu kurz gegriffen, dem Autor jetzt vorzuwerfen, dass er sich zu sehr auf ausgetretene Pfade verlässt. Einerseits ist das natürlich richtig, weil die Handlung gewissen Erwartungen folgt, wie beispielsweise, dass mehrere bekannte Mitglieder der Mannschaft im Laufe der Geschichte in Lebensgefahr geraten. Aber andererseits schafft es Andreas Suchanek von Beginn an, einen spannenden Plot zu schreiben, bei dem man nicht anders kann, als den Band von Anfang bis Ende durchzulesen.
Das beginnt schon damit, dass er sich zu Beginn von Vor dem Ende … nicht erst großartig geheimniskrämerisch gibt, sondern direkt anteasert, dass Dinge schieflaufen werden und dass es für die Protagonisten einmal mehr schlecht aussieht. Auch enthüllt er sofort, was es mit dem „Avalanche“-Programm auf sich hat, wodurch wieder bewiesen wird, dass die Ash’Gul’Kon intelligente und vorausschauende Antagonisten sind. Gegner, die es schaffen, einen wiederholt zu überraschen, weil sie anscheinend an alles gedacht haben und entsprechende Gegenmaßnahmen bereits vor langer Zeit eingeleitet haben.
Und der Autor deutet an, dass sich mit diesem Roman bald entscheiden wird, ob jetzt Kirby oder Jayden demnächst endgültig sterben. Denn natürlich haben seine Protagonisten noch nicht genug gelitten, sie müssen noch mehr leiden. In diesem Fall wird demnächst ein Plot aufgelöst werden, der die Reihe schon lange begleitet hat. Und irgendwie fürchtet man sich vor der Auflösung, obwohl klar ist, wen von beiden das Zeitliche segnen wird.
Ein bekanntes Manko
Denn wie bereits in Schlacht um Alzir bemängelt, haben alle Hauptfiguren der Heliosphere 2265-Reihe einen extremen Plotarmor. Sie leiden zwar, sie geraten in Todesgefahr, doch sterben tun sie nicht. Und im Falle von Vor dem Ende … ist es einfach so, das Andreas Suchanek es komplett übertreibt und gleich mehrere seiner Haupthandlungsträger mit dem Tode bedroht – was aus den eben genannten Gründen nicht mehr so wirklich funktioniert.
Doch davon mal abgesehen ist die Charakterisierung in Vor dem Ende … einmal mehr grandios, weil Andreas Suchanek eben auch die Auswirkungen von „Avalanche“ auf den Rest der Milchstraße darstellt. Und so kriegt man unter anderem Einblicke, wie es aktuell bei den Parliden aussieht oder wie die Rentalianer mit ihren befreiten und traumatisierten Artgenossen umgehen. Wegen solcher Szenen lohnt sich der Roman.
Autor: Andreas Suchanek
Titel: Heliosphere 2265 42: Vor dem Ende …
Teil/Band der Reihe: Heliosphere 2265 42
Verlag: Greenlight Press
Erschienen: 02/2017
Einband: eBook
Seiten: 92
ISBN: 978-3-95834-249-1
Sonstige Informationen:
Produktseite
Warpskala
WarpskalaPositiv
- Spannend
- Wichtige Plotelemente werden von Beginn an telegrafiert
Negativ
- Todesgefahr der Hauptfiguren auf Grund von Plot Armor unglaubwürdig
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