Hinter dem Tachyonenschleier kommt es zu einer folgenreichen Begegnung.
Es wird wieder zeitlastig
Die HYPERION befindet sich hinter dem Tachyonenschleier, der Trennwand, die das normale Universum von dem Gebiet trennt, aus dem die Ash’Gul’Kon kommen. Das Ziel des Schiffes ist es, Tess Kensington aus der Gewalt jener Wesen zu befreien und ihnen so einen heftigen Schlag zu versetzen. Doch die Mission verlief bislang alles andere als glatt, weshalb, als sie zwei Raumschiffen begegnen, die sich in der eigentlich eingefrorenen Zeit bewegen können, verständlicherweise nervös sind. Am Ende kommt es allerdings zu einer großen Überraschung.
Doch auch in ihrer Heimat ist die Zeit bis auf wenige Planetensysteme eingefroren. Ein Vorteil, den die Republik und ihre Verbündeten nutzen wollen, um sich gegen die drohende Invasion des Imperiums zu stärken. Allerdings droht ihnen von woanders her Gefahr. Denn einige Ash’Gul’Kon konnten in das Heimatsystem der Rentalianer eindringen und sind jetzt gerade dabei, die Bewohner nach und nach in neue Soldaten zu verwandeln. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt.
Andreas Suchanek hat im Laufe seiner Heliosphere 2265-Reihe schon so einige phantastische Plots geschrieben. Vor allem das Element der Zeit mit Zeitreisenden und Zeitreisen hat die Serie definiert. Doch jetzt steht in Hinter dem Tachyonenschleier die Zeit im wahrsten Sinne des Wortes still. Jedenfalls überwiegend, da es, wie man im Laufe der Handlung erfährt, einige Ausnahmen gibt, in denen der Zeitfluss normal ist. Was für die Protagonisten des Romans nicht unbedingt positive Auswirkungen hat.
Ein ungeahntes Wiedersehen
Dabei feiert in diesem Roman Captain Kirsten „Kirby“ Belfair mit ihrer JAYDEN CROSS eine Wiederkehr. Man konnte ihre Abenteuer in der Spinoff-Miniserie Heliosphere 2265 – Das Marsprojekt lesen. Falls es allerdings jemanden gibt, der die Reihe nicht kennt, der braucht sich keine Sorgen zu machen, denn Andreas Suchanek schreibt in dem vorliegenden Band eine Passage, wo er seine Protagonisten und damit auch den Leser auf den aktuellsten Stand der Dinge bringt, sodass kein Vorwissen nötig ist. Das ist nicht selbstverständlich und von daher wirklich sehr löblich.
Und so ist das Wiedersehen mit Kirsten Belflair wunderbar, weshalb Andreas Suchanek es auch als einen entsprechenden hellen Moment in Hinter dem Tachyonensschleier schreibt. Es ist ein freudiges Ereignis, bei dem diverse Beziehungen aufgefrischt werden, Neuigkeiten ausgetauscht werden und allgemein eine heitere Atmosphäre aufgebaut wird. Wie üblich ist dies allerdings nur die Ruhe vor dem Sturm.
Denn schon bald stößt man wieder auf die Ash’Gul’Kon und es passiert etwas. Man kennt es ja von dem Autor, dass er darauf achtet, dass ein Vorteil seiner Protagonisten nicht allzu lange anhält. Selbstverständlich geschehen hier Dinge, die dafür sorgen, dass Spannung entsteht und die Gegenspieler auch in dieser „Zeitlosigkeit“ eine enorme Bedrohung bleiben. Gleichzeitig werden andere Subplots angefangen, die im Laufe des aktuellen Zyklus sicherlich noch eine wichtige Rolle spielen werden.
Die Zeit läuft normal
Außerdem vergisst Andreas Suchanek in Hinter dem Tachyonenschleier auch die Heimatfront nicht. Wer sich noch an den Abschluss von Ash’Gul’Kon – der letzte Blick zurück erinnert, der weiß, dass zwar die Zeit für die Gegner der Republik und ihre Alliierten eingefroren ist. Doch gleichzeitig schaffen auch einige Ash’Gul’Kon es in das Heimatsystem der Rentalianer, in dem die Zeit normal abläuft. Dies nutzt der Autor aus, um jede Menge Drama zu schaffen.
Damit ist nicht nur die eben genannte Bedrohung des Heimatsystems der Rentalianer gemeint. Dies ist zwar spannend zu lesen, bildet allerdings nur den Hintergrund für das eigentliche Drama. Gemeint ist nämlich die Tatsache, dass, nur weil die unterschiedlichen Spezies gegen einen gemeinsamen Feind antreten, Dinge nicht unbedingt reibungslos ablaufen. Im Gegenteil: Es gibt realistisch wirkende „Wachstumsschmerzen“, in denen klar wird, dass es noch langer Weg ist, bis diese verschiedenen Völker problemlos zusammenarbeiten können. Doch es stellt sich die Frage, ob ihnen diese Zeit überhaupt noch bleibt.
Hinter dem Tachyonenschleier ist ein genialer Auftakt zum letzten regulären Zyklus, der bis zur Nummer 47 gehen wird.
Autor: Andreas Suchanek
Titel: Heliosphere 2265 37: Hinter dem Tachyonenschleier
Teil/Band der Reihe: Heliosphere 2265 37
Verlag: Greenlight Press
Erschienen: 07/2016
Einband: eBook
Seiten: 106
ISBN: 978-3-95834-212-5
Sonstige Informationen:
Produktseite
Wertung
WertungPositiv
- Rückkehr von Kirsten "Kirby" Belflair
- Allianz zwischen verschiedenen Völkern läuft nicht reibungslos
- Element der Zeit
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