In Lebenszeichen gilt es eine Allianz aufzubauen, auch wenn gewisse Leute dies verhindern wollen.
Ist das … Hoffnung?
Die Allianzverhandlungen zwischen der Republik, den Parliden, den Kybernetikern, den Rentalianern und den Aaril machen nur mühsam Fortschritte. Es hilft auch nicht, dass die Präsidentin der Menschen immer unmöglichere Forderungen stellt, um den Progress zu sabotieren. Ist also jede Hoffnung verloren?
Derweil bereitet sich Captain Noriko Ishida auf ein wagemutiges Unterfangen vor. Sie will eine Befehlslücke ihres obersten Kommandierenden ausnutzen, um ein Kommandounternehmen zu wagen. Doch alleine schafft sie dies nicht. Weshalb sie ebenfalls versucht, eine Allianz mit den anderen Spezies aufzubauen. Und zwar noch ehe die Ash’Gul’Kon zuschlagen können.
Es geschieht in Lebenszeichen nicht viel. Doch dafür ist das, was passiert, für den Fortschritt der Reihe umso wichtiger. Vor allem das Ende lässt ein zartes Hoffen aufkommen. Wobei, wie man den Autoren kennt, er spätestens beim Staffelfinale in drei Ausgaben alles tun wird, damit dieses positive Gefühl bestenfalls stark lädiert überdauern wird.
Spannung!
Doch noch ist es nicht so weit. Noch hat man einen außergewöhnlichen Roman vor sich. Einen, der sowohl heitere, wie auch ernste Momente besitzt, sodass man sich teilweise an den Beginn des aktuellen Zyklusses erinnert gefühlt hat. Ein wunderbares Gefühl, das man in den letzten Erzählungen schmerzlich vermisst hat.
Dabei steht die Geschichte von Lebenszeichen ganz im Zeichen der Allianz zwischen den verschiedenen Alienrassen und der Republik. Es sind Verhandlungen, die an zwei unterschiedlichen Orten unter komplett gegensätzlichen Situationen passieren. Da sind zum einen die offiziellen Vertreter der jeweiligen Spezies, bei denen es ums große Ganze geht. Und dann ist da die HYPERION unter dem Kommando von Noriko Ishida, die mit anderen militärischen Repräsentanten jener Aliens inoffiziell ein Bündnis aufzubauen sucht, um Jaden Cross zu befreien.
Und beide Handlungsebenen sind auf ihre jeweils eigene Art und Weise spannend geschrieben. Bei der Sitzung der politischen Vertreter ist es vor allem interessant, wie die teilweise komplett unterschiedlichen Erwartungen und Ansprüche nach und nach unter einen Hut gebracht werden. Und das, obwohl die Präsidentin der Republik, Alexis Cross im Körper von Jessica Shaw, bewusst absurde Forderungen stellt, die im Prinzip nicht zu erfüllen sind.
Unterschiedliche Perspektiven, ein Ziel
Hier ist es wunderbar, dass Autor Andreas Suchanek sich bemüht, auch die Perspektive aller beteiligten Parteien in Lebenszeichen mit darzustellen. Denn so sieht man, was die jeweiligen Gruppierungen denken und was ihre entsprechenden Motivationen sind. Das ist besonders bei den Parliden hochinteressant, die ja in der früheren Zeit der Heliosphere 2265-Reihe eher antagonistisch dargestellt wurden.
Natürlich kommt dieser Plot nicht ohne Action aus. Denn es gibt wiederholt Bemühungen, die Verhandlungen auf die eine oder andere Art zu sabotieren. Wie die jeweiligen Parteien darauf reagieren, ist erstklassig geschrieben und macht Spaß zu lesen.
Spaß macht allerdings auch die Handlungsebene um Noriko Ishida und der HYPERION. Vor allem der Beginn des Plots in Lebenszeichen erinnert, wie bereits gesagt, an den Anfang des aktuellen Zyklusses, als die Stimmung locker und fröhlich war. Hier merkt man einmal mehr, dass die Besatzung des Raumschiffes über all die Hefte hinweg zu einer Einheit gewachsen sind, die gemeinsam durch dick und dünn geht. Interessant ist dabei auch, wie Sarah McCall inzwischen Teil der Crew geworden ist, obwohl sie ja früher antagonistisch charakterisiert wurde und Andreas Suchanek zwischendurch bei ihr immer noch andeutet, dass sie eigene Pläne schmiedet.
Vielversprechend
Der Höhepunkt ist jedoch, als die Ash’Gul’Kon wieder auftauchen und es zu einem Gefecht kommt, wo Vertreter aller Gruppen miteinander kooperieren, um den Gegner zu besiegen. Zu sehen, wie diese unterschiedlichen Gruppierungen zusammenarbeiten, ist ein Signal der Hoffnung. Gleichzeitig wird allerdings auch gezeigt, dass sie ihre Mühe haben, gegen einen einzelnen Vertreter dieser Feinde anzukommen. Was viel für die Zukunft und den wahrscheinlich kommenden Krieg verspricht.
Lebenszeichen ist ein fantastischer Roman, der ein Hoffnungszeichen setzt. Wäre da nur nicht die Angewohnheit des Autors, dem Leser erst Hoffnung zu machen und anschließend deutlich einzudämmen.
Bewertung 15/15
Autor: Andreas Suchanek
Titel: Heliosphere 2265 33: Lebenszeichen
Teil/Band der Reihe: Heliosphere 2265 33
Verlag: Greenlight Press
Erschienen: 12/2015
Einband: eBook
Seiten: 118
ISBN: 978-3-958341-61-6
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