Aus dem Schatten… tritt in Heliosphere 30 eine große Bedrohung.
Tieffliegende Lesegeräte
Commodore Jayden Cross steht vor einer seiner größten Herausforderungen. Er und der Kampfverband, den er führt, sind in eine Falle des Imperiums geraten. Die Gegenseite wird von einer Person geführt, die ihn nur allzugut kennt. Es wird ein Gefecht zweier taktischer Genies.
Doch in der solaren Republik laufen die Dinge nicht viel besser. Jayden Cross‘ Mutter Alexis holt zu einem Schlag aus, mit dem sie den Staat stürzen könnte. Und ihr Vorhaben ist an Perfidität nicht zu überbieten.
Beim Lesen von Aus dem Schatten… merkt man, dass mit diesem Roman erneut die Hälfte eines Zyklus erreicht wurde. Das heißt für Andreas Suchanek, dass er wieder besonders fies sein und den Leser mit mehreren Plottwists malträtieren kann. Garnieren tut er dies mit einem Cliffhanger, der den Leser dazu verleitet, zuerst den Autoren wegen des Endes zu verfluchen, dann die Flugfähigkeit des Lesegeräts zu testen, nur um sich anschließend den nächsten Roman zu holen. Denn man will ja schließlich wissen, wie es weitergehen wird.
Die Kunst, ein offenes Ende zu schreiben
Die vorherigen Sätze mögen etwas überspitzt formuliert sein, aber sie enthalten einen Funken Wahrheit. Der Autor hat es geschafft, das Schreiben von Cliffhangern zur Kunst zu erheben. Bislang wurde man als Leser eher selten enttäuscht und wenn, dann lag dies weniger am Ende als an anderen Umständen.
In Aus dem Schatten… fokussiert sich Andreas Suchanek auf zwei Handlungsebenen. Die eine ist das Finale von Alexis Cross‘ Plan, der für die solare Republik nichts Gutes bedeutet. Die andere ist die Auseinandersetzung zwischen dem Geschwader von Jayden Cross und dem seiner Gegenspielerin Kendra Ironstone.
Beiden Plots gemein ist, dass sie extrem spannend geschrieben sind. So hat die Handlung von der HYPERION-Flotte etwas von einem Schachspiel, nur dass es hierbei um mehrere Leben geht. Beide Parteien bringen ihre Schiffe in Position, legen Fallen aus und schmieden Pläne. Stets scheinen sie den Gegenzug ihres jeweiligen Gegenübers zu erahnen, wodurch die Spannung bis zum Gehtnichtmehr hochgetrieben wird, ehe sie schließlich mit einem Schlag losgelassen wird.
Dabei entwickelt sich dieser Plot ständig unvorhersehbar, derweil gleichzeitig auch auf die Charaktere geachtet werden. Es gibt ungefähr in der Mitte des Romans eine Sequenz, in der der Autor wiedergibt, wie die Besatzung der HYPERION mit dem nahenden Tod umgeht. Einige machen Business as Usual, andere hingegen vertreiben sich die Zeit mit Bettspielchen. Darunter auch Sarah McCall mit Lukas Akosin. Das ist insofern von Relevanz, als dass die Zeitreisende ja selber gesagt hatte, dass sie vorhatte, ihn zu töten. In Aus dem Schatten… wird angedeutet, dass ihr das wohl nicht so leichtfallen dürfte. Allgemein sind diese Szenen hervorragend geschrieben und sorgen dafür, dass die Charaktere sich enorm weiterentwickeln.
Berühmte und berührende Tote
Der andere Handlungsfaden braucht dazu im Vergleich nicht zurückzustecken. Im Gegenteil: Fingernägelkauend erlebt man mit, wie Alexis Cross, unterstützt von der KI CABAL, die finalen Vorbereitungen für ihren Plan abschließt und dann zuschlägt. Dabei erfährt man mehr über ihre Motive, was sie vorhat. Und diese sind erschreckend.
Natürlich kommt so ein Cliffhangerroman wie Aus dem Schatten… nicht ohne prominente Tote aus. Die sind in diesem Fall in der Alexis Cross-Handlungsebene zu finden. Und erneut handelt es sich um Personen, deren Verlust einem nahegeht, die man liebgewonnen hat und die man vermissen wird.
Am Ende steht natürlich die Frage, wie es weitergehen wird? Wer wird noch sterben? Das Finale des Romans deutet ein prominentes Opfer an, von dem ich allerdings nicht glaube, dass Andreas Suchanek wirklich soweit gehen wird, diesen Charakter zu opfern. Es wird vermutlich eine Last Minute-Rettung geben. Stellt sich nur die Frage, welche das sein wird? In jedem Fall hat es der Autor einmal mehr geschafft, dass man als Leser darauf gespannt ist, was als nächstes geschehen wird.
Bewertung 15/15
Autor: Andreas Suchanek
Titel: Heliosphere 2265 30: Aus dem Schatten…
Teil/Band der Reihe: Heliosphere 2265 30
Verlag: Greenlight Press
Erschienen: 07/2015
Einband: eBook
Seiten: 105
ISBN: 978-3-958341-09-8
Sonstige Informationen:
Produktseite
Wir brauchen euren Support!
Viele Magazine im Web werden über Werbung finanziert. Wir haben bewusst darauf verzichtet, damit euer Erlebnis auf unserer Seite möglichst ungestört ist. Wir bieten euch News, Reviews, Artikel, Videos und einen Podcast zu mittlerweile fast allen Bereichen der Phantastik. Wir haben keinen Clickbait, keine Fakenews und auch keine Paywall.
Die Kosten steigen, die wenigen Einnahmen sinken, auch dank der derzeitigen Situation. Wir wollen uns keine goldene Nase verdienen, aber es wäre schade, wenn wir die Seite irgendwann deswegen einstellen müssten.
Es ist auch ganz einfach. Ihr könnt uns regelmäßig ab 1 € monatlich bei Steady unterstützen, einmalig per PayPal oder ihr werft einfach mal einen Blick in unseren warpShop. (Die Shirts sind erste Sahne, Ehrenwort!)
Wenn ihr euch für eine Tätigkeit bei uns interessiert, dann ist die Seite MITMACHEN genau richtig.
Für den Fall, dass ihr noch mehr Infos haben wollt, findet ihr diese unter SUPPORT US. Dort findet ihr auch unsere Ref-Links.
Wir danken euch.
- Talion Opus – 02 – Adern (Sylvain Ferret) - 23. Dezember 2024
- Dune: Prophecy – 04 – Zweimal geboren - 23. Dezember 2024
- Die Prinzessinnen – 3 – Hoheitliches Gemetzel (Christian Endres) - 22. Dezember 2024