Der letzte Gefangene wird für jede Menge Ärger sorgen.

Zwei unterschiedliche Seiten

Im Kampf gegen die Ash’Gul’Kon kommt es auf jeden potentiellen Vorteil an. Und als diese Aliens eine Kolonie der Zukunftsrebellen angreifen, werden Captain Cross, Doktor Petrova und Lieutenant Larik losgeschickt, um das Geschehen zu beobachten. Gleichzeitig hat der Kapitän jedoch auch noch seinen eigenen Plan. Denn er sucht nach einer Möglichkeit, den komatösen Alpha 365 zu heilen, ehe es für diesen zu spät ist.

Derweil muss Commander Noriko Ishida eine weniger beneidenswerte Aufgabe erledigen. Sie soll jemanden finden, der die von den Ash’Gul’Kon umgedrehte Tess Kensington an Bord der HYPERION ersetzen soll. Doch nahezu alle potentiellen Kandidaten haben gewichtige Nachteile.

Der letzte Gefangene bietet ein zwiegespaltenes Bild. Gemeint ist damit, dass jede von den beiden Handlungsebenen ihre eigene Stimmung besitzt. Bei der Mission von Captain Jayden Cross herrscht eine angespannte Atmosphäre vor und man erlebt viele Augenblicke, in denen man sogar den blanken Horror miterlebt. Die Erlebnisse von Commander Ishida sind dagegen deutlich lockerer und fröhlicher.

Hell und Dunkel, beide zusammen

In vielen Romanen würde dieser Kontrast dafür sorgen, dass der Gesamteindruck eher negativ ausfällt. Hier jedoch geht diese Schreibweise von Autor Andreas Suchanek auf. Was vor allem daran liegt, dass der Unterschied zwischen beiden Handlungsebenen nie zu extrem wird. Bei den Erlebnissen von Captain Jayden Cross hat man auch lichte Augenblicke, während bei Noriko Ishida immer wieder mal eine dunkle Vorahnung auftaucht.

Der letzte Gefangene ist dabei auch eine Geschichte, in der Andreas Suchanek weitere Infos über die Ash’Gul’Kon liefert, inklusive einem überraschenden Auftritt von Tess Kensington. So erfährt man, wie sie sich fortpflanzen, wo eventuell ihre Schwachstellen liegen und wieso die Krankheit bei Alpha 365 anders verläuft, als bei den anderen mit dem Virus der Aggressoren Infizierten. All dies legt der Autor offen. Gleichzeitig scheint er hier auch eine potentielle Waffe gegen diese Wesen zu präsentieren. Doch wer den Schriftsteller und seine Romanserie kennt, der kann sich sicher sein, dass dieser Hoffnungsschimmer wahrscheinlich nicht lange anhalten wird.

Im Fokus des Romans stehen dabei vor allem die Handlungen von Captain Jayden Cross und Doktor Irina Petrova. Vor allem die Ärztin kann sich in dieser Ausgabe von einer Seite zeigen, die man so bei ihr noch nie zuvor erlebt hat. Und das gefällt. Es passt zu ihr, da es nicht Out-Of-Character wirkt, sondern gut begründet wird.

Es wird viel vorbereitet

Was die Handlungsebene von Noriko Ishida angeht, so führt Andreas Suchanek in dieser ein neues Crewmitglied ein. Der Weg bis zu dessen Auftritt ist vor allem sehr amüsant, weil er hier bewusst übertrieben Kandidaten vorstellt, die auf ihre jeweilige Art und Weise Exzentriker sind. Und die auch gleichzeitig den Commander zur Verzweiflung bringen. Und dann lernt man den Nachfolger von Tess Kensington kennen. Eine Person, die nahezu perfekt wirkt und bei dem Ersten Offizier der HYPERION leisen Argwohn hervorruft. Zu Recht, wie sich am Ende herausstellt, als sich zeigt, dass die Nachfolge insgeheim für jemanden anderes arbeitet.

Doch was Der letzte Gefangene so gut macht, sind vor allem die letzten Seiten. In diesen stellt Autor Andreas Suchanek die Weichen für die nächsten Ausgaben seiner Heliosphere-2265-Serie. Er lässt eine Figur (den titelgebenden Gefangenen) wiederkehren, von der man eigentlich dachte, sie wäre tot. Und anscheinend darf man ein Wiedersehen mit den Zukunftsrebellen feiern, die gerade gegen die Ash’Gul’Kon einen verzweifelten Kampf führen. Auch hier kann man davon ausgehen, dass die Dinge nicht so einfach sind, wie man es gerne haben möchte. Schließlich würden komplikationsfreie Ereignisse nicht zu der Romanreihe passen.

Der letzte Gefangene ist ein weiteres Highlight der Serie. Jetzt heißt es abwarten, was Andreas Suchanek sich als Nächstes einfallen lässt, um den Leser weiter an die Reihe zu fesseln.

Heliosphere 2265 27 Der letzte Gefangene
Cover © Greenlight Press

Bewertung 15/15

Autor: Andreas Suchanek
Titel: Heliosphere 2265 27: Der letzte Gefangene
Teil/Band der Reihe: Heliosphere 2265 27
Verlag: Greenlight Press
Erschienen: 03/2015
Einband: eBook
Seiten: 108
ISBN: 978-3-958340-81-7
Sonstige Informationen:
Produktseite


Wir brauchen euren Support!

Viele Magazine im Web werden über Werbung finanziert. Wir haben bewusst darauf verzichtet, damit euer Erlebnis auf unserer Seite möglichst ungestört ist. Wir bieten euch News, Reviews, Artikel, Videos und einen Podcast zu mittlerweile fast allen Bereichen der Phantastik. Wir haben keinen Clickbait, keine Fakenews und auch keine Paywall.

Die Kosten steigen, die wenigen Einnahmen sinken, auch dank der derzeitigen Situation. Wir wollen uns keine goldene Nase verdienen, aber es wäre schade, wenn wir die Seite irgendwann deswegen einstellen müssten.

Es ist auch ganz einfach. Ihr könnt uns regelmäßig ab 1 € monatlich bei Steady unterstützen, einmalig per PayPal oder ihr werft einfach mal einen Blick in unseren warpShop. (Die Shirts sind erste Sahne, Ehrenwort!)

Wenn ihr euch für eine Tätigkeit bei uns interessiert, dann ist die Seite MITMACHEN genau richtig.
Für den Fall, dass ihr noch mehr Infos haben wollt, findet ihr diese unter SUPPORT US. Dort findet ihr auch unsere Ref-Links.

Wir danken euch.

Götz Piesbergen

Kommentar verfassen