Wir sind Legende ist der Beweis, das einem eine solche Legendenbildung unter Umständen hilfreich sein kann.
Lange Zeit nicht mehr gehabt
Nach den Ereignissen der letzten Zeit wird die HYPERION aufgerüstet. Alles an Bord wird umgekrempelt, manches davon sehr zum Leidwesen der Chefingenieurin Giulia Lorencia. Dabei haben diese Umrüstungen das Ziel, das Schiff für die nächste Mission fit zu machen.
Denn im Kampf gegen die Ash’Gul’Kon braucht es Verbündete. Und da das terranische Imperium aus nachvollziehbaren Gründen dafür nicht in Frage kommt, sucht man die woanders. Unter anderem bei den Parliden. Captain Jayden Cross soll mit diesen Wesen verhandeln. Auch wenn er und seine Leute mit dafür verantwortlich sind, dass die „Sternenköpfe“, wie sie ebenfalls genannt werden, keinen Grund hätten, ihnen zu vertrauen.
Andreas Suchanek schreibt mit Wir sind Legende einen Roman, bei dem man zwischendurch verblüfft ist. Denn die Geschichte ist teilweise ein krasser Unterschied zu den Bänden der letzten Zeit. Und am Ende hält man inne und überlegt, wann der Autor dies das letzte Mal innerhalb der Heliosphere 2265-Reihe gemacht hat.
Ist das etwa… Humor?
Gemeint ist der Humor. Vor allem die letzten Teile der Serie waren stellenweise sehr düster. Die Erlebnisse der HYPERION, der Verlust von vielen Verbündeten und viele Gräueltaten der Gegenspieler sorgten für diesen Eindruck. Doch in Wir sind Legende kommt es vor allem zu Beginn zu vielen Momenten, wo man herzhaft auflachen kann. Sei es die Art und Weise, wie Giulia Lorencia einem verdatterten anderen Ingenieur Verbesserungen an seiner Software in die Hand drückt, oder das plötzliche Interesse von Captain Jayden Cross an dem neusten Schiffsklatsch: Alles Augenblicke, wo die Geschichte eine Heiterkeit und Fröhlichkeit aufweist, wie man sie in der Serie schon lange nicht mehr erlebt hat.
Was allerdings nicht heißt, dass Autor Andreas Suchanek von jetzt auf gleich vergessen hat, was in seiner Romanreihe bislang geschah. Denn die vielseitigen Bedrohungen, denen sich die junge Republik im Pearl-System ausgesetzt sind, sind ja immer noch vorhanden. Und vor allem die Ash’Gul’Kon, mit der verwandelten Tess Kensington als Galionsfigur, machen in diesem Roman auch bald ihre Aufwartung und zeigen, dass man sie nicht unterschätzen darf.
Angesichts der Bedrohung durch diese neue Spezies, ist es klar, dass Verbündete gesucht werden. Und glaubt man dem Nachwort von dem Autoren, dann wird dies wohl das Hauptthema der kommenden Romane sein. Den Auftakt bei dieser Suche nach neuen Alliierten machen die Parliden, die vor Serienbeginn die Antagonisten waren.
Das gibt Ärger
Und in Wir sind Legende erfährt man vieles Neues über diese Wesen. Wie sie kommunizieren, aber auch, wie sie denken. Hier merkt man sehr schön, dass sich Autor Andreas Suchanek Gedanken gemacht hat, wie er das, was man bislang über diese Spezies wusste, als Fundament für diese neuen Enthüllungen nutzen kann.
Ebenso bemüht er sich, die einstigen Antagonisten nicht von jetzt auf gleich in einem positiven Licht darzustellen. Eine gewisse Animosität zwischen den beiden ehemaligen Kriegsparteien ist immer noch vorhanden. Und am Ende des Romans ist immer noch nicht geklärt, ob die Parliden jetzt Verbündete sein werden oder Gegner bleiben. Klar ist nur, das, was auch immer geschehen wird, eine ganze Reihe neuer Probleme auftauchen werden.
Zwischendurch gibt es immer wieder Einsprengsel in die Vergangenheit von Noriko Ishida. In diesen Rückblenden erfährt man von ihrer ersten Begegnung mit den Parliden. Und etwas über ein gefährliches Experiment von Admiral Michaelew, das sicher noch in den kommenden Romanen von Bedeutung sein wird.
Wir sind Legende ist ein gelungener Auftakt zu der neuen Handlungsstaffel von Heliosphere 2265. Man darf gespannt darauf sein, was als Nächstes kommen wird.
Bewertung 15/15
Autor: Andreas Suchanek
Titel: Heliosphere 2265 26: Wir sind Legende
Teil/Band der Reihe: Heliosphere 2265 26
Verlag: Greenlight Press
Erschienen: 02/2015
Einband: eBook
Seiten: 113
ISBN: 978-3-958340-70-1
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