Die Lage im Halo-Universum eskaliert mal wieder und das gleich in vier Stufen, von denen die erste nur der Auftakt einer Comicreihe ist.
Handlung
Nachdem Captain Thomas Lasky und Commander Sarah Palmer die Requiem-Mission vergeigt haben, werden sie von Admiral Hood als Eskorte für eine diplomatische Mission abgestellt. Mit dem Flaggschiff UNSC Infinity werden sie nach Ealen IV entsandt, wo sie die Friedensverhandlungen zwischen den Anführern der Jiralhanae und Sangheili überwachen sollen. Diese werden schon kurz nach Beginn von einem Überfall der Restallianz unterbrochen.
Wie sich jedoch herausstellt, hat der Angriff nichts mit den verfeindeten Aliens zu tun, sondern mit dem Verschwinden der UNSC Spirit of Fire vor 30 Jahren. Für dieses war einst Admiral Hood verantwortlich. Auf diesen hat es nun der Sohn des Captains des verschollenen Schlachtkreuzers abgesehen. Daniel Clayton lockt die Infinity in eine Falle, um Rache an Hood zu nehmen, obwohl dieser ihn aus Reue über Jahrzehnte heimlich gefördert hat. Die feindseligen Sangheili hat er dabei lediglich als Söldner angeworben.
Rezension von Halo – Eskalationsstufe 1
Als Einstieg ins Halo-Universum ist dieser Comic, obwohl er der Auftakt einer Reihe ist, denkbar ungeeignet. Gleich zu Beginn wird die Leserschaft mit einer gescheiterten Requiem-Mission konfrontiert, was definitiv Vorwissen erfordert. Wer mit den Computerspielen sowie den vorangegangenen Comics vertraut ist, ist hier klar im Vorteil.
An die Charaktere müssen sich Neueinsteiger ebenfalls erst einmal gewöhnen. Im Vordergrund stehen Captain Lasky, Commander Palmer und Admiral Hood sowie Clayton als Antagonist. Diese vier besitzen den meisten Tiefgang und ihre Vorgeschichten tragen zum Handlungsverlauf bei. Neben ihnen gibt es eine ganze Fülle von Nebencharakteren, über die man leicht den Überblick verlieren kann. Vor allem die Aliens sind mehr oder weniger nur Beiwerk. Ein wenig kurios ist bei denen, dass sie die Menschheit zwar verabscheuen, aber deren kapitalistisches System übernommen haben und sogar mit irdischer Währung zahlen. Aber das nur am Rande.
Die diplomatische Mission spielt ebenfalls nur eine unbedeutende Nebenrolle, da es eigentlich um ein ganz anderes Thema geht. All die Intrigen und Angriffe gipfeln in einem klassischen Racheszenario. Begleitet wird dieses von jeder Menge Action, es vergeht kaum eine Seite ohne Kämpfe und Explosionen. Was aus den Jiralhanae und Sangheili wird, geht dabei völlig unter. Am Ende bleibt nur die Frage nach dem Schicksal der Spirit of Fire, die Interesse an den Fortsetzungen weckt.
Der Zeichenstil ist teilweise etwas unausgereift und wird der coolen Covergestaltung nicht ganz gerecht. Wirklich gelungen sind die Nahansichten der Charaktere sowie einige Bilder der UNSC Infinity oder der Gebäude auf Ealen IV. Alles, was sich weiter entfernt befindet, wird dagegen schnell undetailliert. Die meisten Alien-Raumschiffe sehen ebenfalls nicht sonderlich realistisch aus. Am schlimmsten ist jedoch die Skyline von Castiglione, der Hauptstadt des Planeten Escala III. Die extrem zweidimensional wirkenden Gebäude scheinen mit Lineal und Zirkel gezeichnet worden zu sein.
Hier und da schafft es die Koloration noch etwas Tiefe herauszuholen, was vor allem für die zahlreichen Explosionen gilt. Zuweilen ist die Farbpalette aber stark eingeschränkt, was abermals vor allem bei Escala III unangenehm auffällt. Zumindest auf einigen Bildern gelingt es durch Farbverläufe, die Kampfanzüge der Menschen und Aliens etwas plastischer wirken zu lassen, auf richtige Glanzeffekte wurde jedoch verzichtet.
Die Verarbeitungsqualität lässt ebenfalls zu wünschen übrig. Offensichtlich war die Druckfarbe beim Beschnitt noch nicht richtig trocken, sodass vor allem an den Seitenrändern zahlreiche kleine Papierschnitzel kleben. Zu guter Letzt hat das Lektorat zwei Tippfehler übersehen.
Fazit
Eingefleischte Halo-Fans werden an diesem Comic sicherlich ihre Freude haben. Für Quereinsteiger dürfte es hingegen schwierig sein, mit der komplexen Geschichte warm zu werden, die immer wieder Vorwissen erfordert. Zeichnerisch bewegt sich alles im guten Mittelfeld, wobei der Stil stark schwankt.
Info
Autor: Chris Schlerf
Zeichner: Sergio Arino & Richard Sánchez
Farben: Michael Atiyeh
Verlag: Panini
Sonstige Informationen: Produktseite
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Story6/10
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Zeichenstil6/10
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Koloration7/10
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