Kwan Has Versuche, das Erbe anzutreten, führen zu Problemen.
Hoffnung zerschlagen
Auf Madrigal versucht Kwan Ha (Yerin Ha) mehr über das ominöse Erbe herauszufinden, welches ihre Familie bislang beschützt hat. Sie sucht die Mystiker ihres Volkes in der Wüste ihrer Heimatwelt auf und erfährt in einer Vision mehr über das, was von ihr erwartet wird.
Die Spur führt sie schließlich dorthin, wo alles angefangen hat, an den Ort, wo ihre Familie ums Leben kam, als die Allianz ihre Heimat angegriffen hatte. Allerdings bleibt sie dort nicht lange alleine, da sich der ehemalige Spartan Soren (Bokeem Woodbine) wieder um sie kümmert. Gerade rechtzeitig, da auch der Diktator ihrer Heimat, Vinsher Grath (Burn Gorman), mit seinen Leuten auf sie wartet.
Trost war eine gelungene Halo-Episode. Was allerdings auch unter anderem daran lag, dass Kwan Ha in ihr nicht auftauchte. Aber im Prinzip war klar, dass die Serie ihre Handlung nicht lange ignorieren konnte. Nur bestand die Hoffnung darin, dass sie in Form einer Nebenhandlung in künftigen Folgen weiter auftauchen würde. Erbe zerschlägt diese Hoffnung.
Man wird für dumm verkauft
Das Problem ist, dass der Handlungsbogen dieser Teenagerin für sich allein gestellt einen nie so wirklich interessiert hat. Im Gegenteil: Die klischeehafte Darstellung einer rebellischen Jugendlichen, die sich gegen alles und jeden auflehnt, ging einem schnell auf den Keks. Ebenso war lange unklar, was genau noch ihr weiterer Beitrag zur Serie sein würde, bis dann bei ihrem letzten Auftritt in Abrechnung angedeutet wird, dass da einiges enthüllt werden wird.
Was genau, erfährt man jetzt in Erbe. Und zum ersten Mal werden die Verbindungen zum Halo-Universum offensichtlich, da in einer Vision, die sie hat, ein Kurzauftritt von – vermutlich – 343 Guilty Spark geschieht. Leider ist dies dann auch das einzige Highlight dieser Episode.
Man hat ständig das Gefühl, dass die Macher der Serie hier einen für dumm verkaufen wollen. Dass sie erwarten, dass man als Zuschauer Dinge einfach akzeptiert und man auch kein Problem damit hat, wenn die Handlung und Charakterisierungen mal Sprünge machen. Dass sie einen nicht ernst nehmen. Und das rächt sich in dieser Folge besonders bitter.
Merkwürdiges Verhalten
Es fängt schon mit dem Verhalten von Soren an, der in Erbe Kwan Ha zunächst verlässt, in seine Asteroidenheimat zurückkehrt, dort seine Macht demonstriert, nur um dann wieder zu dem Mädchen zurückzukehren, um sie im großen Finale der Folge im Kampf zu unterstützen. Es wird zwar eine Erklärung für dieses sprunghafte Verhalten geliefert, doch das kann man sich im Grunde schenken, weil es unglaubwürdig ist.
Und Kwan Ha selbst? Sie agiert zu Beginn auf ihre übliche, widerborstige Art. Sie fährt die Medien an und gibt sich uneinsichtig, erhält anschließend eine Vision und versucht dann, den Wunsch ihrer Vorfahren in die Tat umzusetzen. Einfach so, ohne sich dagegen aufzulehnen, was sie ja bislang doch bei jedem gemacht hat, der ihr den Weg vorgibt oder sie schützen möchte.
Was dann schließlich in Erbe zu einem großen Gefecht führt. Zwischen Soren und Kwan Ha auf der einen Seite und Vinsher Grath und seinen Leuten auf der anderen.
Mit Blindheit geschlagen
Eigentlich sind Auseinandersetzungen, sind Kämpfe eine der Stärken der Halo-Serie. Das war auch in Abrechnung der Fall, wo das Gefecht zwischen UNSC und Covenant das Highlight der Folge war. Dieses Mal fallen einem allerdings gleich mehrere Merkwürdigkeiten auf.
So scheint die Gegenseite in Erbe mit Blindheit geschlagen zu sein, weil sie es beispielsweise nicht mitkriegen, dass Soren ein Gebäude mit zwei Ausgängen verlässt. Obwohl sie, so deutet die Folge an, beide im Visier haben. Oder dass die Mehrheit der Leute wohl früher als Sturmtruppler gearbeitet haben, so gut wie sie nicht treffen. Nur Vinsher Grath darf ein, zwei Treffer landen, die Soren wirklich gefährlich werden. Was dann jedoch an seinem finalen Schicksal nichts ändert.
Das Ableben dieses Diktators mit faschistoiden Zügen tut einem Zuschauer so ein wenig weh, da er etwas Charakterisierung erfahren hatte. Sein Schicksal in dieser Folge hat den Beigeschmack davon, dass sein Tod deshalb geschieht, weil er seinen Zweck erfüllt hat. Es wäre schön gewesen, wenn er noch ein paar mehr Auftritte gekriegt hätte.
Unterm Strich ist Erbe ein Rückfall in alte, schlechte Zeiten.
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Warpskala
WarpskalaPositiv
- Kameoauftritt von Guilty Spark
Negativ
- Kwan Has Verhalten
- Sorens Verhalten
- Gegnerische Truppen sind alle blind und blöd
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