In Entstehung taucht eine für Halo wichtige Figur das erste Mal auf.
Keine komplette Überzeugung
Der Master Chief (Pablo Schreiber) ist zurück auf Reach, wo das UNSC entscheidet, wie es mit ihm weitergehen soll. Dr. Halsley (Natascha McElhone) soll dem Spartan schließlich wie geplant eine KI geben, mit der er kontrolliert werden kann. Doch die Wissenschaftlerin hat ihre eigenen Pläne.
Derweil macht sich Makee (Charlie Murphy), der einzige Mensch, der Teil des Covenants ist, auf die Suche nach dem Forerunner-Artefakt, welches der Master Chief entdeckte. Dabei geht sie nicht zimperlich um und scheut ebenfalls nicht davor zurück, andere umzubringen, wenn es ihr opportun erscheint. Sie hat auch gute Gründe dafür, da in ihrer Kindheit andere Menschen die Personen, die ihr nahestanden, vor ihren Augen umgebracht haben.
Halo hat aktuell bei mir keinen guten Stand. Denn die Serie konnte in keiner der beiden vorherigen Folgen wirklich rundherum überzeugen. Und auch Entstehung ist eine Episode, deren Gesamteindruck nicht positiv ausfällt, wobei sie trotzdem Aspekte hat, die mir gefallen haben.
Ein Highlight!
Einer davon, der mir das Zusehen erleichtert hat, war Cortana. Die KI ist mit dem Halo-Franchise genauso verbunden wie der Master Chief selbst. Man weiß sofort, wenn sie auftaucht oder spricht, um welche Figur es sich handelt und um ihre Bedeutung. Was man übrigens auch daran erkennt, dass Microsoft den Namen für den Sprachassistenten gewählt hat, der in Windows 10 installiert ist.
Entstehung zeigt, wie der Titel es schon sagt, wie diese KI entsteht und wie sie und der Master Chief sich kennenlernen. Bei dem ersten Aspekt orientieren sich die Macher erstaunlich nahe an dem Wissen, welches man aus den Videospielen sowie dazugehörigem Material hat. Auch hier wurde ein sogenannter Flash-Klon erstellt, der nach einem Test die Basis für die KI bildete. Dem Klon wurde Gehirngewebe entnommen, eine Prozedur, die er nicht überlebte und danach einfach in Säure aufgelöst wurde. Und dieses Gewebe wurde schließlich die Basis für Cortana.
Ein zugegeben äußerst makabrer Ursprung, auch wenn er, wie gesagt, überwiegend deckungsgleich mit dem Origin der Figur in der Welt der Videospiele ist. Doch davon abgesehen ist es jedes Mal, wenn der Charakter auftaucht, ein Highlight in einer ansonsten eher drögen Episode. Die von Jen Taylor dargestellte KI glänzt mit Witz und Charme und wickelt dabei nicht nur den Master Chief um den Finger, sondern auch den Zuschauer. Kein Wunder, schließlich ist die Schauspielerin auch in den Videospielen die Stimme und macht das Motion Capturing der Figur.
Eine Story, die ohne Dummheit nicht funktionieren würde
Ansonsten kann auch Entstehung wieder in den Augenblicken glänzen, in denen es um Designelemente geht. Zu sehen, wie das Aussehen der Aliens, sowie die dazugehörige Technologie eins zu eins in die Live Action übertragen wird, ist einfach nur grandios. Hier macht Halo alles richtig und kann glänzen.
Doch abgesehen von diesen positiven Aspekten, schafft es die Serie nicht, eine insgesamt überzeugende Episode zu präsentieren. Sie ist, anders als Entfesselt, kein Reinfall, aber sie kommt über ein Mittelmaß nicht hinaus.
Beim Anschauen von Entstehung hat man das Gefühl, dass die Story nur deshalb funktioniert, weil alle Figuren entweder naiv oder dumm agieren. Oder natürlich nur ihre eigenen Interessen im Fokus haben. Den Intrigenstadel, den das UNSC anscheinend darstellt, habe ich bereits beim letzten Mal bemängelt. In dieser Episode setzt sich dies fort, als Admiral Parangosky der Tochter von Dr. Halsey befiehlt, hinter dem Rücken ihrer Mutter das Artefakt näher zu untersuchen.
Blass
Auch schafft es Pablo Schreiber nicht als John-117, so der Name des Master Chiefs, zu überzeugen. Es ist natürlich schwer, eine Figur mit Leben zu füllen, die in den Videospielen immer nur den Helm trägt und ansonsten hauptsächlich nur durch ihre Badassigkeit auffällt. Der Schauspieler könnte zeigen, wie der Charakter zu dem wird, der er in der Vorlage ist. Doch das schafft er nicht. Seine Darstellung wirkt zu blass.
Und so schön es ist, dass man in Entstehung mehr über Makee und ihre Herkunft erfährt, so sehr fällt einem am Ende auf, dass das wiederum mehr Fragen als Antworten aufwirft, zum Beispiel, warum das Covenant sie damals verschont hat. Immerhin zeigt der Charakter Intelligenz, als es Makee gelingt, ein komplettes UNSC-Schiff zu übernehmen – was allerdings auch daran liegt, dass den Soldaten und Offizieren anscheinend jegliche Klugheit fehlt, da sie mehr auf das Alien denn auf das Mädchen schießen, welches eindeutig die Kontrolle hat.
Womit nur noch Kwan Ha überbleibt. Bei ihrem Plot merkt man, dass die Macher von Halo keine rechten Idee haben, was man mit ihr, nachdem der Master Chief nicht mehr an ihrer Seite ist, tun soll. Was man jetzt stattdessen mit ihr macht, kann aber nicht überzeugen, sondern wirkt sogar unlogisch.
Entstehung ist, leider, Mittelmaß.
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Warpskala
WarpskalaPositiv
- Cortana
- Die Designs
Negativ
- Story funktioniert nur, weil alle Charaktere dumm sind
- Pablo Schreiber bleibt blass
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