Die Erfindung einer Zeitmaschine eröffnet einem Wissenschaftler Einblicke in die Zukunft der Menschheit. Diese gestaltet sich völlig anders, als erwartet.
Die Handlung
Eigentlich dürfte die Handlung jedem Science-Fiction-Fan bestens bekannt sein, denn Die Zeitmaschine ist Weltliteratur. Dennoch hier eine kurze Zusammenfassung: Ein Wissenschaftler aus London hat ein paar Freunde in sein Haus eingeladen, um ihnen seine neuste Erfindung zu zeigen. Es handelt sich um eine Zeitmaschine. Nach einem Test kehrt er um einige Tage gealtert zurück und erzählt ihnen von seinem Abenteuer.
Er war im Jahr 802701, wo die Städte von der Natur überwuchert sind. Die Menschheit ist völlig degeneriert und hat sich in die naiven Eloi und die kannibalischen Morlocks aufgespalten. Während sich die Morlocks in den Untergrund zurückgezogen haben und das Licht scheuen, verbringen die Eloi ihre Tage mit Spielen und Essen. Ihnen ist alles egal, selbst wenn eine der ihren neben ihnen im Fluss ertrinkt. Der Zeitreisende rettet die Ertrinkende, die auf den Namen Weena hört und fortan nicht von seiner Seite weicht.
Nachdem der Wissenschaftler seine Zeitmaschine von den Morlocks zurückerhalten hat, hinterlässt er diesen ein explosives Abschiedsgeschenk und kehrt er in seine eigene Zeit zurück. Dort hält es ihn jedoch nicht lange, denn nach der Zukunft gilt es noch, die Vergangenheit zu erforschen.
Rezension von Die Zeitmaschine
H.G. Wells gehört zu den bedeutendsten Autoren im Bereich der Science-Fiction. Einige seiner berühmtesten Werke sind inzwischen als Comics adaptiert worden. Eine nette Idee, die im vorliegenden Band super funktioniert. Über die Qualität der Geschichte müssen dabei nicht viele Worte verloren werden, die ist legendär und gespickt mit gesellschaftskritischen Untertönen.
Erfreulich ist, dass der Comic nah bei der Buchvorlage bleibt. Die beiden bekanntesten Verfilmungen von 1960 und 2002 haben jeweils die Entwicklungen ihrer Zeit einbezogen, die H.G. Wells nicht vorausgesehen hat, darunter einen Atomkrieg. All das überspringt der Comic und erzählt die Geschichte aus der Perspektive des ausgehenden 19. Jahrhunderts, also der Zeit, in welcher der Roman erschienen ist. Der zeitreisende Wissenschaftler bleibt zudem namenlos, während er in der Verfilmung von 1960 George und in der von 2002 Alexander Hartdegen getauft wurde.
Etwas ungewöhnlich ist dagegen der Zeichenstil, welcher sehr modern wirkt. Mit den großen Augen erinnern die Charaktere fast an Manga-Figuren. Ein etwas realistischerer Stil hätte vielleicht besser ins Gesamtkonzept gepasst, aber die vorliegende Optik hat auch etwas Erfrischendes. Wirklich toll sind die Umgebungen mit den überwucherten Gebäuden. Diese fangen die dystopische Zukunft sehr gut ein und regen zum Träumen an. Die Koloration harmoniert mit dem Zeichenstil. Es mangelt zwar an Glanzeffekten, aber die Farben sind sehr stimmungsvoll und der Lichteinfall ist perfekt.
Fazit
Der Splitter-Verlag hat sich mit der H.G.-Wells-Reihe ein paar echte Comic-Perlen herausgepickt und schon die Aufmachung mit dem golden geprägten Cover ist äußerst edel. Die Klassiker der Science-Fiction erfahren damit eine angemessene Würdigung. Wer H.G. Wells’ Romane mag, wird die vorliegende Comicadaption lieben. Die Zeitmaschine ist ein exzellenter Start der Reihe und macht Lust auf mehr.
Info
Autor: Dobbs
Zeichnungen & Farben: Mathieu Moreau
Verlag: Splitter
Sonstige Informationen: Produktseite
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Story10/10
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Zeichenstil10/10
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Koloration10/10
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