Was für ein Zombie Theater diese Good-Omens-Episode doch ist.
Es funktioniert
Erziraphael (Michael Sheen) ist mit dem Bentley von Crowley (David Tennant) auf dem Weg zurück nach Hause, als er unterwegs eine Anhalterin erblickt. Zunächst will er diese ignorieren, doch dann geschehen wundersame Dinge und er muss sie mitnehmen. Es stellt sich heraus, dass sie in Wahrheit eine Dämonin ist, die auf den Namen Shax (Miranda Richardson) hört – eine gute Bekannte von Crowley – die sehr schnell herausfindet, dass der Erzengel Gabriel (Jon Hamm) sich im Buchladen des Engels aufhält.
Es ist nicht das erste Mal, dass jemand aus der Hölle den beiden bei etwas Verbotenem auf die Schliche kommt. Etwas Ähnliches geschah auch in den 1940er Jahren, während des Blitzkriegs auf London. Nur, dass damals Zombies eingesetzt wurden und sehr viel Wert darauf gelegt wurde, dass mindestens einer der beiden ums Leben kommt. Weniger Papierkram halt.
Zombie Theater ist von der Machart eine weitere Episode wie Die Hiobsbotschaft, sprich, dass es dieses Mal die Vergangenheitsebene ist, die die Folge dominiert, derweil die Gegenwartsebene mit der eigentlichen Haupthandlung nur am Rande vorkommt. Doch anders als bei jener kritisierten Episode funktioniert die Herangehensweise dieses Mal.
Alte Plots wieder aufgegriffen
Der Grund dafür ist, dass hier auf Ereignisse der Vergangenheit zurückgegriffen wird. Genauer gesagt werden hier die Vorkommnisse von Schwere Zeiten wieder aufgegriffen. Präziser formuliert die Geschehen aus dem Part, der während des Londoner Blitzs, jener zeitlichen Periode des Nazi-Luftangriffs auf das britische Empire, stattfand. Als Erziraphael an Nazi-Agenten geriet und Crowley ihn rettete, in dem er eine Bombe auf den Ort umlenkte, wo sich alle befanden.
Zombie Theater knüpft direkt ans Geschehen an. Und zeigt dabei, wie die Nazi-Agenten in die Hölle kommen und dort auf den Dämonen Furfur treffen, der sie dazu bringt, als Zombies zurück auf die Erde zu gehen. Sinn und Zweck ist, dass das Trio Crowley und Erziraphael dabei ertappen soll, wie die beiden Freunde zusammen sind, anstatt befeindet miteinander umzugehen. Gelungen ist übrigens, dass man sieht, wie in der Hölle die toten Nazis bei der Anmeldung Schlange stehen müssen. Ein kleiner, aber feiner Gag.
Diese Handlung dreht sich am Ende um die Frage, ob die beiden auf frischer Tat ertappt werden oder nicht? Und wenn ja, wie sie dies mit heiler Haut überstehen? Wobei man natürlich weiß, dass sie das Geschehen unbeschadet überstehen.
Etwas bleibt offen
Trotzdem gelingt es Zombie Theater, jede Menge Spannung aufzubauen. Denn Erziraphael will unbedingt bei einer Aufführung als Magier auftreten und dabei ein lebensgefährliches Kunststück probieren, was dann durch das Eingreifen der Hölle ungewollt gefährlich wird. Wie der Engel und sein Dämonenfreund diese Situation entschärfen, ist allerdings genial und sehr gut gelungen.
Was auch für die Auflösung des Plots mit dem Vorhaben des Dämonen Furfur gilt. Denn hier erweist sich Good Omens einmal mehr als clever, weil man die Art und Weise, wie diese Handlung zu Ende geführt wird, so nicht vorausgesehen hat.
Wobei eine Sache am Ende offen bleibt. Bestimmte Figuren, die in Zombie Theater prominent eingeführt werden, bleiben einem anscheinend erhalten. Zumindest wird dies angedeutet, da die entsprechenden Personen auf der Erde bleiben und weder zurück in den Himmel noch die Hölle gehen. Heißt also, die Tür für eine Rückkehr bleibt offen.
Wie wird es weitergehen?
In der Gegenwartsebene werden hingegen Vorbereitungen für die kommenden Episoden getroffen. Denn am Ende weiß die Hölle Bescheid, dass Gabriel im Buchladen von Erziraphael ist und plant eine Sturmeroberung des Ladens, wobei der Engel seinem Freund davon nichts sagt, sondern eher sogar Pläne für ein Nachbarschaftstreffen schmiedet.
Auch der Plot um die Kaffeeladenbesitzerin Nina wird weiter gestrickt. Bei ihr wird einmal mehr klar gemacht, dass sie in einer toxischen Beziehung steckt, in der sich dringend etwas ändern muss – was vermutlich in den nächsten Folgen von Relevanz werden wird.
Zombie Theater macht jede Menge Spaß. Einmal mehr eine gelungene Good-Omens-Episode.
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