Eine Extended Version von Ghost Rider? Kann das gut sein?
Ein erweitertes „Vergnügen“
Wann immer es um erweiterte oder alternative Versionen von Superheldenfilmen geht, konnte bislang nur ein einziger überzeugen. Und das war der Director’s Cut von Daredevil, der einen in der ursprünglichen Fassung eher enttäuschenden Film zu einem sehr guten machte. Allen anderen zusätzlichen Versionen, die seit damals herausgekommen sind, ist eines gemeinsam: Sie machten das Filmerlebnis nicht besser aber auch nicht schlechter.
Jetzt ist also Ghost Rider dran, mit einer Extended Version. Dieser Begriff wurde schon der zweiten Fassung von Blade Trinity benutzt. Und der Name sagt schon alles: Es handelt sich hierbei um eine erweiterte Version, wo Szenen verlängert wurden oder gleich komplett anders waren. An der Story an sich wurde nichts geändert.
Johnny Blaze war einst gemeinsam mit seinem Vater einer der Motorradstuntfahrer, die auf diversen Kirmessen ihr Können zeigten. Doch der Papa stirbt langsam vor sich hin, weil er jahrelang Kippen geraucht hat. Allerdings taucht der Teufel auf, der dem Junior einen Deal bietet. Er unterschreibt einen Vertrag und sein Vater wird geheilt. Tatsächlich geschieht dies, doch dann stirbt Blaze Senior kurze Zeit darauf bei einem missglückten Stunt.
Jahre später ist Johnny ein erfolgreicher Motorradstuntfahrer geworden, der wagemutige Kunststücke wagt. Was er nicht weiß ist, dass der Sohn des Teufels, Blackheart, vorhat, die Apokalypse herbeizurufen. Weshalb sein Vater sich auf den Vertrag mit Johnny Blaze beruft und diesen zum Ghost Rider macht! Nun soll er den Willen des Herrn der Hölle erfüllen und Blackheart und seine Schergen aufhalten.
Unveränderte Kritik
Der originale Ghost Rider-Film erhielt damals eine 2/10. Während Sam Elliot und Nicolas Cage für ihre Schauspielarbeit gelobt wurden, wurde vor allem die schwache Story kritisiert, sowie die Tatsache, dass die Schauspielerin Rosa Mendes gefühlt vergeudet wurde.
An dieser Kritik ändert auch die Extended Version nichts. Noch immer ist der Film langweilig, noch immer hat man das Gefühl, dass die Szenen mit dem Ghost Rider zwar nett sind. Aber immer noch stört die Tatsache, dass die Schurken des Filmabenteuers im Prinzip nur besseres Kanonenfutter sind.
Zweite gute neue Szenen
Um es nochmal zu betonen: Es ist wirklich so, dass diese Fassung den Kinofilm nur erweitert. Was aber längst nicht mit verbessert gleichzusetzen ist. So gibt es längere Szenen und Einstellungen mit Matt Jong als junger Johnny Blaze. Und wer sich noch an die ursprüngliche Kritik erinnert, der weiß, dass vor allem dessen stellenweise übertriebene Darstellungsarbeit die Szenen in der Vergangenheit zu einer Qual machten.
Es gibt allerdings zwei längere Sequenzen, die neu in dem Ghost Rider-Film sind. Beide sind dabei auf ihre Art und Weise bedeutsam für das Filmgeschehen und durchaus großartig.
Die erste findet in der Extended Version nach grob einer halben Stunde statt. Man hat hier die erste Begegnung zwischen Blackheart und Mephistopholes. Wo der alte Herr sich gelinde gesagt alles andere als erfreut über die Pläne seines Sohnes zeigt. Beide streiten sich über die Rolle des Ghost Rider und wessen Zeit jetzt abgelaufen sei. Eine ähnliche Szene gibt es in der Kinofassung zu einem späteren Zeitpunkt, wurde allerdings in der erweiterten Fassung dann gekürzt, weil eine Wiederholung natürlich keinen Sinn ergibt. In jedem Fall wirkt der Streit zum früheren Zeitpunkt deutlich besser als später.
Unveränderter Gesamteindruck
Die zweite neuere, längere Szene zeigt, wie Blackheart später den Caretaker aufsucht und ihn mit Fußtritten malträtiert, um an den Vertrag zu kommen, mit dem er mehr Macht kriegen kann. Es ist ein wichtiger Moment, die zeigt, zu was der Sohn des Teufels bereit ist, um sein Vorhaben zu erfüllen. Und entsprechend intensiv wirkt sie auch, wenn man sie betrachtet.
Doch ob diese beiden Szenen den Kauf der Extended Version rechtfertigen? Immerhin ist sie mit 123,30 Minuten um 14,45 Minuten länger und Dinge werden vertieft. Am negativen Gesamteindruck ändert sie allerdings nichts.
Warpskala
WarpskalaPositiv
- Zwei gute, neue Szenen
Negativ
- Ansonsten unverändert schlecht
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