Das Haus Harkonnen steht im Mittelpunkt des ersten Buches der gleichnamigen Comicserie.
Vor Dune
Das Haus Harkonnen regiert mit eiserner Hand auf den ihm gehörenden Welten. Es gilt nur der Wille der Herrscher und jede Form von Ablehnung oder Spott wird streng bestraft, wie der Farmarbeiter Gurney Halleck erfahren muss. Denn eines Tages wird seine Schwester von den Soldaten des Barons entführt und er kann nichts dagegen machen.
Der Baron selbst hat derweil ein anderes Problem. Er leidet an einer mysteriösen Krankheit und die Ärzte, die versucht haben, diese zu diagnostizieren, haben sich alle als unfähig erwiesen. Bis er auf Anraten seines Mentaten einen Dr. Yue anheuert, der herausfindet, dass die Erkrankung des Barons eine Strafe der Bene Gesserit ist. Woraufhin der Kopf des Hauses Harkonnen zu einer Strafexpedition zur Heimwelt der Schwesternschaft aufbricht.
Dune – Haus Harkonnen Buch 1 ist ein Album, dass die ersten vier Ausgaben der gleichlautenden US-Comicserie aus dem Boom-Comics-Verlag zusammenfasst. Diese wiederum basiert auf der gleichnamigen Prequel-Novel, die von Brian Herbert – dem Sohn des ursprünglichen Dune-Autors Frank Herbert – und Kevin J. Anderson – der auch diverse Star Wars-Comics schrieb – gemeinsam geschrieben worden ist. Zu den Prequels gehört auch die Haus Atreides-Reihe, die mittlerweile komplett ins Deutsche übersetzt bei Splitter verlegt worden ist.
Viel los
In dem Comic ist einiges los. Mehr, als die Inhaltszusammenfassung wiedergibt. Denn Gurney Halleck und Baron Harkonnen sind nicht die einzigen Protagonisten, die es in dieser Geschichte gibt. Auch Leto Atreides, Duncan Idaho, die Bene Gesserit und Imperator Shaddam IV, bzw. einer seiner Untergebenen, kommen ebenfalls vor.
Bei so vielen Plots und Handlungsträgern kann es leicht passieren, dass man als Leser den Überblick verliert. Dass man wegen der Vielzahl an Namen oder Begriffen nicht mehr weiß, wer jetzt was wieso ist oder warum macht. In dieser Hinsicht ist Dune – Haus Harkonnen Buch 1 auch nicht sonderlich neueinsteigerfreundlich. Man sollte also mindestens den ursprünglichen Roman der Dune-Reihe gelesen oder zumindest eine der Verfilmungen gesehen haben, um alles zu verstehen.
Allerdings muss man auch einwenden, dass das Comicalbum sich nicht an Neugierige mit wenig oder kaum Vorwissen wendet, sondern gezielt die Personen anspricht, die entweder den Roman gelesen oder einen Film geguckt haben, wenn nicht sogar beides. Zwar fällt es selbst dann manchmal schwer, mit manchen Ausdrücken klarzukommen, aber zumindest weiß man, wer jetzt welche Figur ist.
Eine klare Präsentation von Macht
Und man kann sich den vielen Plots von Dune – Haus Harkonnen Buch 1 nicht entziehen. Man leidet mit Gurney Halleck, als seine Schwester verschwindet und er sich in sinnloser Rebellion verliert. Man liest interessiert, wie Leto Atreides die Tochter eines gefallen Adelshauses als Konkubine nimmt, aber aus Standesgründen davon absieht, sie zu heiraten, was dann später noch erhebliche Konsequenzen hat.
Doch am liebsten liest man die Passagen, in denen die Harkonnen direkt vorkommen. Wie etwa der Baron selber. Wie bereits aus den Vorlagen bekannt, wird er als Schwein charakterisiert – absolut skrupellos und machthungrig ohne Ende. Gleichzeitig erfährt man aber auch, wieso er sich in den Büchern und Filmen nur mit einem Schwebegürtel durch die Gegend bewegen kann.
Was wiederum zu einer erheblichen Machtdemonstration der Bene Gesserit führt, die ihn, als er eine Racheexpedition auf ihre Welt anführt, elegant ins Leere laufen lassen, nur um ihn dann später eiskalt dank erheblicher Beweise gegen seine diversen Gesetztesverstöße unter Kontrolle bringen. Man wusste ja schon zuvor, dass dieser Orden über erheblich Macht verfügt. Doch noch nie wurde dies so klar präsentiert.
Was wird da noch kommen?
Es gibt in Dune – Haus Harkonnen Buch 1 auch einige Plots, bei denen noch nicht abzusehen ist, wie diese sich weiterentwickeln werden. Wie beispielsweise die Bemühungen von Imperator Shaddam IV, ein künstliches Spice Melange zu finden, um die Abhängigkeit von der Spacing Guild zu reduzieren. Im Laufe des Albums sieht man einige Fortschritte, aber noch nichts, das darauf hindeutet, ob es erfolgreich ist oder nicht.
Im Prinzip ist dies ein guter Comic, wäre da nicht die Wahl des Künstlers. Illustriert wird der Band von Michael Shelfer. Man hat stellenweise das Gefühl, dass sein Zeichenstil normalerweise eher cartoonig ist, er aber hierfür einen deutlich realistischeren Stil ausgewählt hat. Überwiegend sieht das auch gut aus, doch in einigen Panels rutscht er in seinen alten Zeichenstil ab, was deutlich auffällt und nicht zu der ernsten und teilweise düsteren Geschichte des Comics passt.
Dennoch ist Dune – Haus Harkonnen Buch 1 ein guter Auftakt zu der gleichnamigen Comicserie.
Autoren: Brian Herbert / Kevin J. Anderson
Zeichner: Michael Shelfer
Farben: Patricio Delpeche
Verlag: Splitter
Sonstige Informationen: Produktseite
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