Quark muss sich um die Frage kümmern: Wer trauert um Morn?
Kein normaler Bargast
Morn (Mark Allen Shepherd), Stammgast in Quarks Bar, ist tot. Doch er hinterlässt dem Ferengi (Armin Shimerman) 1000 Barren Latinum, was diesen natürlich freut. Allerdings stellt sich heraus, dass es mehrere Interessenten an dem Vermögen gibt, das zusätzlich auch noch gut versteckt ist.
Ein ums andere Mal kommt der Barkeeper von Deep Space Nine in Situationen, wo er sich mit diesen Leuten auseinandersetzen muss. Jedes Mal, wenn er meint, er könnte endlich auf das Vermögen zugreifen, kommt ihm was dazwischen. Und jedes Mal stellt sich heraus, dass Morn wohl viel mehr war, als nur ein einfacher Bargast.
Nach Der glorreiche Ferengi hat man mit Wer trauert um Morn? eine weitere Folge, in der Star Treks raffgierigste Spezies überhaupt im Mittelpunkt steht. Und erneut ist es eine hochvergnügliche Episode, die von Anfang bis Ende Spaß macht. Gleichzeitig wird hier einmal mehr die Stärke von Deep Space Nine in den Vordergrund gerückt: Nämlich die Tatsache, dass sich auch Nebenfiguren entwickeln können.
Ein großartiger Sonderfall
Wobei der titelgebende Morn ein Sonderfall war. Die meiste Zeit sah man ihn nur stumm an der Bar sitzen. Stets wurde allerdings über ihn geredet, aber er selbst gab nie einen Ton von sich. Was mit zu seiner Beliebtheit bei den Fans geführt haben dürfte. So erfuhr man, dass er eine wahre Labertasche sei oder Gedichte vortrug. Stück für Stück wurde so seine Figur ausgebaut, ohne, dass er sich großartig bewegte oder von sich aus dazu aktiv beitrug. Dass ihm jetzt eine komplette Folge gewidmet wird, wo er nicht selber mitwirkt, ist dabei die Krönung des Ganzen.
Und gleichzeitig zeigt Wer trauert um Morn? auch einen Quark, der einerseits unter dem Verlust seines Stammgastes leidet. Was man zu Beginn daran erkennen kann, dass er sogar extra ein Hologramm von ihm erschaffen hat, weil sonst sein Umsatz einbricht. Der aber andererseits auch hoch erfreut ist, als er von dem unverhofften Erbe erfährt.
Hier dreht die Handlung dann so richtig auf. Es ist das reinste Vergnügen, wenn man so sieht, wie sich alles entwickelt. Stellenweise wird man aus dem Lachen nicht mehr rauskommen.
Verschiedene Ansätze, um an Informationen zu kommen
Es fängt schon damit an, dass Quark in Wer trauert um Morn? verschiedenen Leuten begegnet, die aus dem einen oder anderen Grund hinter dem Vermögen her sind, welches der Lurianer gut versteckt hat. Und wie sie dabei jeweils mit dem Ferengi umgehen, ist grandios. Larrell (Bridget Ann White) versucht es mit Verführung, Hain (Gregory Itzin) mit der vorgeblichen Macht des Gesetzes während die Brüder Krit (Brad Greenquist) und Nahsk (Cyril O’Reilly) es mit bloßer Gewalt probieren.
Besonders die beiden Brüder sind der Brüller der Episode. Einfach, weil sie ständig komplett widersprüchlich agieren. Bei dem einen Mal hauen sie Quark ein Gemälde über den Schädel, nur um sich dann beim nächsten Treffen dafür zu entschuldigen.
Und Quark ist natürlich das Highlight von Wer trauert um Morn?. Der Barkeeper zeigt sich von seiner besten Seite, indem er ebenfalls versucht, die Beteiligten übers Ohr zu hauen. Woraus sich ein wahres Katz und Maus-Spiel entwickelt, bei dem der Ferengi stets scheinbar einen Vorteil für sich erarbeitet hat, nur um diesen im nächsten Moment wieder zu verlieren. Was mit zu der grandiosen Komik der Folge beiträgt.
Ehre unter Dieben?
Doch das Highlight der Episode ist natürlich das Finale, bei dem sich wieder einmal zeigt, was die sprichwörtliche „Ehre unter Dieben“ wert ist. Zu sehen, was anschließend geschieht, ist einfach nur herrlich. Und am Ende ist Quark der Gelackmeierte. Oder etwa doch nicht? Um diese Frage zu beantworten, sollte man sich die Folge ansehen.
Das Schöne an Wer trauert um Morn? ist, dass es eine Episode ist, die fast gänzlich auf Deep Space Nine stattfindet und wo die sonst üblichen Protagonisten der Serie nur bestenfalls Kameoauftritte haben, die allerdings dafür die Handlung in den einzelnen Szenen bereichern. Ausnahme ist natürlich Odo, der wiedermal seiner Hassliebe zu Quark frönen kann.
Es ist erstaunlich, aber aktuell macht Deep Space Nine jede Menge Spaß. Die letzten Folgen waren durch die Bank weg gut. Und hoffentlich wird dies auch so bleiben.
Wertung
WertungPositiv
- Eine vergnügliche Episode
- Handlung dreht sich um Morn, der allerdings kaum auftaucht
- Die Brüder Krit und Nahsk
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