Der glorreiche Ferengi wird gesucht.
Vergnügliches Chaos
Quark (Armin Shimerman) und Roms (Max Grodénchik) Mutter Ishka (Cecily Adams) wurde vom Dominion entführt. Um zu verhindern, dass ihre Heimat dem Chaos anheimfällt, beschließen die beiden Brüder, sie zu retten. Doch dafür brauchen sie Leute, die sie dabei unterstützen.
Und so trommeln die beiden eine kleine Gruppe von Ferengi zusammen, die sie auf die eine oder andere Art und Weise zum Mitmachen überreden können. Als Faustpfand für die Verhandlung mit dem Dominion nehmen sie den Vorta Keevan (Christopher Shea) mit. Nur, dass am Ende sich ihre Pläne als schwieriger umzusetzen herausstellen könnten, als gedacht.
Was passiert, wenn man eine Gruppe von Ferengis zusammenstellt und auf eine Rettungsaktion schickt? Das reinste Chaos. Und als Zuschauer wird man sich beim Angucken von Der glorreiche Ferengi prächtig amüsieren.
Wie sehr sich Figuren geändert haben
Denn in der Tat strotzt diese Folge nur so vor Witz. Man hat das Gefühl, dass die Macher der Episode Lust hatten, eine heldenhafte Rettungsaktion auf Ferengiart zu schreiben. Und sie ziehen so mit Hingabe viele Klischees oder Erwartungen durch den Kakao.
Dabei ist Der glorreiche Ferengi ein Wiedersehen mit vielen bekannten Vertretern dieses Volks. Neben Quark, Rom und Nog (Aron Eisenberg) tauchen ihr Lieblings-Feind, der Liquidator Brun (Jeffrey Combs), der Eliminator Leck (Hamilton Camp), den man aus Liebe und Profit her kennt, sowie Gaila (Josh Pais), der in Kriegsgeschäfte seinen Auftritt hatte, auf. Es ist eine Gruppe komplett gegensätzlicher Mitglieder, die jeweils aus eigenen Gründen an dieser Mission teilnehmen.
Bei Nog ist es beispielsweise so, dass er von seinem Vater und Onkel dazu überredet wird. Dabei merkt man, wie er zwischen Familientreue und Sternenflottenpflicht hin und her gerissen ist. Und selbst am Ende, als er mitmacht, trägt er immer noch seine Uniform und versucht sich an die ihm antrainierten Verhaltensabläufe zu halten. Besser hätte man nicht darstellen können, wie sehr er sich gewandelt hat, wie wenig er noch der junge Ferengi vom Anfang der Serie ist, der nur Flausen im Kopf hatte.
Unterschiedliche Motive, ein Ziel
Die Motive der anderen in Der glorreiche Ferengi sind dabei komplett anders. In vielen Fällen geht es natürlich, wie es für sie typisch ist, ums Finanzielle. Nur Quark und Rom dürften von Familienliebe getrieben sein. Dass sich am Ende dann trotzdem alle zusammenraufen und nicht versuchen, sich gegenseitig übers Ohr zu hauen, gehört mit zu den Überraschungen dieser Episode.
Eine weitere ist, wie die Folge sich fortentwickelt. Denn natürlich muss es zu dem einen oder anderen Hindernis kommen, damit die Handlung sich nicht zu vorhersehbar entwickelt. Und von diesen Hürden gibt es hier einige.
Da ist zunächst die Tatsache, dass die Ferengigruppe mit dem Vorta Keevan jemanden als Faustpfand mitgenommen hat, der in seinem Erstauftritt Entscheidungen ja schon bewiesen hat, dass er zu eigennützigen Entscheidungen fähig ist. Unvergessen die Schlusszene, wo er ohne mit der Wimper zu zucken, über die Leichen der Jem’Hadar lief, die für ihn in den Tod gegangen sind. Zu sehen, wie er auch in dieser Folge versucht, seinen eigenen Vorteil durchzusetzen, ist ein Highlight.
Sehr viel Witz
Ein weiteres Highlight ist natürlich, als die Komplikationen so richtig anfangen. Das Auftauchen einer Gruppe Jem’Hadar unter Führung des Vorta Yelgrun (dargestellt übrigens von Iggy Pop), ist da nur das geringste der Probleme. Doch auch dies macht den Charme von Der glorreiche Ferengi aus: Dass man hier sieht, wie diese so unterschiedlichen Charaktere es schaffen, zu improvisieren und so weiterzukommen.
Doch wie schon gesagt, ist dies eine Folge voller Witz und Wortwitz. Manche Dialoge sind zum Wegschmeißen. Derweil wiederum andere Handlungen grandios komisch geworden sind.
Das Schöne ist, dass – auch wenn der Fokus überwiegend auf Quark, Rom und Nog liegen mag – die anderen ebenfalls ihre Szenen bekommen. Damit sind allerdings nicht nur die Ferengi gemeint. Sondern ebenso die Vorta. Jede Figur kann im Laufe von Der Glorreiche Ferengi mindestens ein Mal glänzen, was großartig ist.
Eine Spitzen-Folge
Unterm Strich ist Der Glorreiche Ferengi eine Spitzen-Episode, die von Anfang bis Ende bestens unterhält. Es ist Humor, der jedoch nicht unter die Gürtellinie geht, sondern trotz so mancher Situation durchaus respektvoll mit seinen Zielobjekten umgeht.
Wertung
WertungPositiv
- Unterhaltsame Folge
- Wiedersehen mit vielen bekannten Figuren
- Man sieht, wie Nog vom Charakter her gewachsen ist
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