Miles O’Brien erlebt in Strafzyklen fatale Erinnerungen.
Schreckliche Erinnerungen
Miles O’Brien (Colm Meaney) befindet sich seit 20 Jahren auf Argratha in Haft. Doch dann wird er entlassen und es stellt sich heraus, dass die Zeit, die er eingesessen hat, falsche Erinnerungen waren, die ihm eingepflanzt wurden. Sein Vergehen war, dass er sich zu sehr für die einheimische Technik interessiert hatte.
Zurück auf DS9 zeigt sich, dass seine Erlebnisse aus dieser vorgetäuschten Zeit sein ganzes Verhalten prägt. Er hortet Nahrung und schläft auf dem Boden, anstatt im Bett. Gleichzeitig lehnt er jede Art von Hilfe ab und agiert gegenüber Julian Bashir, der ihm helfen möchte, ablehnend und feindselig. Weshalb Benjamin Sisko (Avery Brooks) ihn vom Dienst suspendiert.
Aufgebracht erhebt er gegenüber seiner Tochter Molly (Hana Hatae) beinahe die Hand. Entsetzt über seine Tat flieht er in einen Lagerraum der Raumstation, wo er bewaffnet mit einem Phaser überlegt, Selbstmord zu begehen. Julian Bashir (Alexander Siddig) findet ihn und kann das verhindern.
Merkwürdig
Dabei erfährt er, wieso der Chief sich so merkwürdig verhält. Denn diesem wurde in seiner virtuellen Haft ein Mitgefangener zur Seite gestellt. Ee’char (Craig Wasson), so der Name, wurde sein guter Freund. Bis er ihn eines Tages tötete, weil er ihn verdächtigte, Nahrung zu horten ohne sie zu teilen. Ein Irrtum, wie sich herausstellte. Eine Tat, worunter Miles auch nach seiner Rückkehr leidet. Denn ständig sieht er dessen Geist. Doch Julian Bashir will seinem Freund helfen.
Strafzyklen ist eine merkwürdige Folge. Im Prinzip bietet sie jede Menge Potential, um eine spannende Episode daraus zu machen, die sich mit einer anscheinend paranoiden Gesellschaft beschäftigt, die jeden Verdächtigen unter den geringsten Umständen bestraft. Es wäre interessant zu sehen, wie sich die Crew von Deep Space Nine mit dieser radikalen Bestrafung auseinandersetzt und versucht, Änderungen zu bewirken.
Stattdessen wird sich hier „nur“ auf die Konsequenzen der Strafe fokussiert. Auf einen leidenden Miles O’Brien, der sich von einem Geist verfolgt sieht, obwohl die Tat nicht geschehen ist. Und dass es ausgerechnet ihn trifft, passt zum Charakter. Denn bereits in O’Briens Identität war er Leidtragender einer merkwürdigen Aktion von einem anderen außerirdischen Volk.
Man steht füreinander ein
Und so ist das Interessante von Strafzyklen vor allem die fantastische Darstellung von Colm Meaney. Zu sehen, wie sein Chief die 20 virtuellen Jahre, die er gesessen hat, einfach nicht abschütteln kann, ist grandios. Man merkt dem Charakter wirklich an, wie sehr er leidet. Und die ständige Präsenz des Geistes macht es nicht eben besser.
Das ist auch ein Highlight dieser Folge. Dieser Geist ist wiederholt präsent, sowohl in der Gegenwart als ebenso den Flashbacks. Man erfährt durch Letztere, dass er ein Mitgefangener von Miles O’Brien war. Doch wieso er sich von ihm verfolgt sieht, bleibt bis zum Ende unklar. Und sorgt deshalb auch dafür, dass man als Zuschauer bis zum Finale dranbleibt, um zu erfahren, was es mit ihm auf sich hat.
Was an Strafzyklen ebenfalls sehr schön ist, ist die Präsenz von vielen bekannten Nebendarstellern, die sonst eher selten vorkommen. Man sieht Jake Sisko (Cirroc Lofton), der versucht dem Chief zu helfen. Aber eben auch Keiko (Rosalind Chao) und Molly O’Brien, die jeweils verschieden auf ihn reagieren. Allgemein beweist die Folge, wie sehr die Crew zueinander und füreinander steht.
Nicht viel Handlung
Die Episode hat vielleicht nicht viel Handlung. Aber andererseits hat sie jede Menge Platz für Colm Meaney, damit er sich frei entfalten kann. Und genau deshalb funktioniert auch die Folge! Es ist das Leid, das sie präsentiert und dass dafür sorgt, dass man für einen Moment vergisst, dass auf die Argrathi kaum eingegangen wird, dass man nicht über die Logik hinter ihren Taten nachdenkt. Was man sich trotzdem wünschen würde, wäre, dass dieses interessante Volk in kommenden Folgen wieder auftaucht.
Hard Time heißt die Folge im Englischen. Und wie üblich kann dies vieles bezeichnen. Es könnte für die Zeit stehen, die der Chief einsaß oder das, was er nach seiner Entlassung erlebt. Strafzyklen ist ebenfalls ein passender Episodenname.
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