Der Streik legt Quarks Bar lahm.

Vertragsbruch

Rom (Max Grodénchik) bricht auf der Arbeit zusammen, nachdem er eine Ohrentzündung verschleppt hat. Denn die Arbeitsverträge der Ferengi erlauben keine Arztbesuche. Als dann Quark (Armin Shimerman) seinen Angestellten das Gehalt kürzt, ist dies der berühmte Tropfen zu viel. Auf Anraten von Miles O’Brien (Colm Meaney) und Julian Bashir (Alexander Siddig) gründen er und die anderen Arbeiter der Bar eine Gewerkschaft und fangen an zu streiken.

Quark versucht, die Konsequenzen davon zunächst mit Hologrammen auszugleichen. Doch die können seine Mitarbeiter nicht ersetzen. Die Lage wird dann noch zusätzlich dadurch verkompliziert, dass sich die Ferengi-Handelsbehörde mit dem Liquidator Brunt (Jeffrey Combs) in die Sache einmischt. Denn Streiks sind nach deren Regeln illegal. Und die bewährte Methode, diese zu brechen besteht darin, jemandem, der den Streikenden nahesteht, wehzutun. Was in diesem Fall Quark trifft.

Er und sein Bruder unterhalten sich später über die Situation, als er auf der Krankenstation liegt. Sie einigen sich darauf, dass er den Mitarbeitern eine Gehaltserhöhung gibt, und Rom löst dafür die Gewerkschaft auf. Was dann auch geschieht. Nur, womit der Barbesitzer nicht gerechnet hat, ist, dass sein Bruder anschließend bei ihm kündigt und ab sofort für die bajoranische Technikabteilung arbeitet.

Worf (Michael Dorn) hat derweil weiterhin Schwierigkeiten, sich an das Leben auf Deep Space Nine anzupassen. Nachdem er sich mit Miles O’Brien und Julian Bashir sogar geprügelt hat, beschließt er, auf die Defiant zu ziehen.

Eine bedeutende Folge

Endlich wieder eine Ferengi-Folge. Die waren bislang ja immer Garant für gute Unterhaltung, wenn man sich zum Beispiel an Kleine, grüne Männchen erinnert. Doch Der Streik schafft es nicht ganz, an das Niveau früherer ähnlicher Episoden anzuschließen.

Dabei ist dies eine Folge, die für die kommenden sicherlich von großer Bedeutung sein wird. Denn hier gibt es einige Veränderungen am Status Quo. Nicht nur, was den Beruf von Rom angeht. Sondern auch, was einige Beziehungen betrifft.

Sich entwickelnde Gefühle

Denn Der Streik deutet an, dass Leeta (Chase Masterson) Gefühle für Rom entwickelt. Was vermutlich für ihre Beziehung zu Julian Bashir interessante Konsequenzen haben wird. Wobei das Dabo-Mädchen und der Ferengi das perfekte Beispiel für den Spruch „Gegensätze ziehen sich an“ wären.

Ebenso ist es schön, dass die Macher das weiterentwickeln, was sich da auch immer zwischen Jadzia (Terry Farrell) und Worf anbahnt. Der Moment, wo die Trill den klingonischen Offizier darauf anspricht, dass er verliebt ist, nur um dann nachzusetzen, dass sie damit die Defiant meint, ist großartig. Und auch die Tatsache, dass sie ihm am Ende eine klingonische Oper schenkt, kann man als Hinweis daraufhin interpretieren, dass sie wohl einiges für ihn empfindet.

Ebenso wird hier Worfs Unwohlsein an Bord der Raumstation weiter thematisiert und zu einem Abschluss (?) gebracht. Herrlich ist dabei die Szene, in der Odo (René Auberjonois) das Argument, dass die Sicherheitsmaßnahmen an Bord der Station zu lasch seien, genüsslich mit Beispielen von der Enterprise auseinandernimmt. Auch der Kontrast zwischen dem sich eingelebten Miles O’Brien und dem Lieutenant Commander ist großartig rübergebracht. Weil es wirklich zeigt, dass der Klingone nicht bereit oder willens ist, sich anzupassen.

Es fehlt an Wirkkraft

Was die persönlichen Konsequenzen angeht, ist Der Streik großartig. Doch ausgerechnet das titelgebende Ereignis an sich kann nicht überzeugen. Es hat hervorragende Momente, wie beispielsweise die Bedienungshologramme von Quark, die fehlfunktionieren. Oder dass Rom am Ende bei der Bar kündigt und für die Bajoraner arbeitet. Aber insgesamt wirkt diese Handlung nicht gut. Was vielleicht eben auch daran liegt, dass man sie mit Episoden wie Kleine, grüne Männchen vergleicht, die ja großartig waren. Hier hat man das Gefühl, dass der Plot vor sich hinplätschert, weshalb Momente wie der Auftritt der Ferengi-Handelsbehörde und von Liquidator Brunt lasch wirken. Hier fehlt es an Wirkkraft, auch wenn man sich erneut gut über die Ferengisitten amüsieren kann.

Die Szenen mit Miles O’Brien und Julian Bashir können ebenfalls nicht überzeugen. Denn im Prinzip sind ihre Auftritte in Der Streik nur die von Stichwortgebern. Ansonsten tragen sie nicht wirklich viel zur Handlung bei.

Der Streik ist immer noch eine gute Folge. Aber man ist von einer Ferengiepisode besseres gewöhnt.

Der Streik heißt auf Englisch Bar Association, womit die Gewerkschaft gemeint ist, die Rom gründet. Da passt der deutsche Titel im Vergleich besser, weil er eindeutiger ist.


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Götz Piesbergen
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