Es obliegt ausgerechnet Kira Nerys, die Cardassianer Zu neuer Würde zu führen.

Ein neuer Feind

Eine eher unwillige Kira Nerys (Nana Visitor) soll zu einer wichtigen Konferenz, an der auch Cardassianer teilnehmen. Ihr Transport wird der cardassianische Frachter Groumall sein, dessen Captain ausgerechnet Gul Dukat (Marc Alaimo) ist. Doch am Ziel angekommen, müssen sie feststellen, dass alle Delegierte, darunter auch bajoranische, von einem klingonischen Bird of Prey getötet wurden.

Dieser ignoriert den Frachter, sehr zum Missfallen von Gul Dukat. Doch Kira Nerys baut ihn auf und hat sogar einen Plan, wie man den Bird of Prey mit dem Frachtschiff verfolgen und erledigen kann. Dazu muss das Schiff „nur“ mit einem Disruptor aufgerüstet werden.

Nachdem dies geschehen ist, machen sie sich an die Verfolgung des Birds of Prey. Sie können ihn tatsächlich stellen und das gegnerische Schiff übernehmen. Die feindliche Besatzung wird auf den Frachter transportiert, den Gul Dukat anschließend zerstört. Am Ende setzt er Kira Nerys und seine Tochter Ziyal (Cyia Batten) auf Deep Space Nine ab, ehe er sich daran macht, mit seinem neuen Schiff im Namen von Cardassia gegen die Klingonen zu kämpfen.

Eine gute Chemie ist schon einmal vorhanden

Mit Zu neuer Würde sind Gul Dukat und seine Tochter Ziyal wieder zurück. Und auch wenn die Folge einige nette Momente hat, so fällt sie insgesamt eher enttäuschend aus. Und dies wegen einer Vielzahl an Gründen.

Was an dieser Folge stimmt, ist die Chemie zwischen den Figuren Kira Nerys und Gul Dukat. Man merkt hier eine Art Respekt, den die Bajoranerin gegenüber ihrem einstigen Erzfeind empfindet. Doch gleichzeitig ist sie auch in der Lage, sich davon nicht blenden zu lassen. Dabei zeigt sich, wie die Figur seit Beginn der Serie gewachsen ist. Das merkt man nämlich, als sie ihren einstigen Gegenspieler auf die Schattenseiten eines Guerilla-Krieges gegen die Klingonen aufmerksam macht, bzw. wie sehr sich dieser von dem Widerstand der Bajoraner gegen die Cardassianer unterscheidet. Zu Beginn von Deep Space Nine wäre so etwas nicht möglich gewesen.

Nicht dass sich der Gul davon beeindrucken lässt. Immerhin denkt er an seine Tochter Ziyal und lenkt im Bezug auf ihr Schicksal Kira gegenüber so weit ein, dass er sie ziehen lässt. Eben weil sein Kind den Partisanenkampf nicht überstehen würde.

Zu neuer Würde

Was soll nur geschehen?

Allerdings muss man bei Zu neuer Würde kritisieren, dass es so wirkt, als ob die Macher der Serie nicht wüssten, was sie mit Gul Dukat anstellen wollen. Mit seiner neuen Aufgabe, ihn als Widerstandskämpfer gegen die Klingonen kämpfen zu lassen, haben sie ihn erstmal aus der Fernsehserie rausgeschrieben. Ob er jemals zurückkehren wird, ist noch offen. Denn mit seinem neuen Status Quo brauchen sie im Prinzip nur irgendwann erwähnen, dass er im Kampf gefallen ist, sollte sich die Notwendigkeit ergeben. Sollte er hingegen doch wieder zurückkommen, dann kann man nur hoffen, dass die Kreativen der Serie ein paar Ideen haben, was sie mit ihm anstellen. Denn seitdem seine Tochter in Indiskretion eingeführt wurde, fehlt der Figur der Biss, die Unberechenbarkeit, was ihn früher ausmachte.

Apropos Ziyal: Die Figur wirkt erstaunlich blass dafür, dass sie der Augapfel von Gul Dukats Leben ist. Sie ist im Prinzip nur vorhanden und darf beweisen, wofür sie alles nicht geeignet ist. Auch hier wäre es schön, wenn der Charakter endlich eine Orientierung erhalten würde, was er kann und was sein Zweck in der Serie sein soll. Denn davon ist in Zu neuer Würde nichts zu merken.

Auch die Darstellung der Klingonen lässt zu wünschen übrig. Hier muss kritisiert werden, dass sie erstaunlich einfach und schnell besiegt werden können. Dafür, dass sie Krieger sind, lassen sie sich problemlos von der Besatzung eines Frachters überlisten. Hier hätte man mehr Gegenwehr erwartet, irgendwas um die Folge spannender zu machen. Der reibungslose Raub des Birds of Preys inklusive anschließender Vernichtung erinnert dann doch zu sehr an die Vorgänger von Star Trek III: The Search for Spock. Nur dass dies in dem Fall von Zu neuer Würde nicht überzeugen kann.

Return to Grace ist der englische Episodentitel. Und hier in Deutschland wurde der Folgenname zwar nicht wortwörtlich, aber dafür sinngemäß übernommen.


Wir brauchen euren Support!

Viele Magazine im Web werden über Werbung finanziert. Wir haben bewusst darauf verzichtet, damit euer Erlebnis auf unserer Seite möglichst ungestört ist. Wir bieten euch News, Reviews, Artikel, Videos und einen Podcast zu mittlerweile fast allen Bereichen der Phantastik. Wir haben keinen Clickbait, keine Fakenews und auch keine Paywall.
Die Kosten steigen, die wenigen Einnahmen sinken, auch dank der derzeitigen Situation. Wir wollen uns keine goldene Nase verdienen, aber es wäre schade, wenn wir die Seite irgendwann deswegen einstellen müssten.

Es ist auch ganz einfach. Ihr könnt uns regelmäßig ab 1 € monatlich bei Steady unterstützen, einmalig per PayPal oder ihr werft einfach mal einen Blick in unseren warpShop. (Die Shirts sind erste Sahne, Ehrenwort!)

Wenn ihr euch für eine Tätigkeit bei uns interessiert, dann ist die Seite MITMACHEN genau richtig.
Für den Fall, dass ihr noch mehr Infos haben wollt, findet ihr diese unter SUPPORT US. Dort findet ihr auch unsere Ref-Links.

Wir danken euch.

Götz Piesbergen

Kommentar verfassen