In Ezekiel Patrol wird die erste Doom Patrol-Staffel abgeschlossen.
Typisch für die Serie, im Guten wie im Schlechten
Mr. Nobody (Alan Tudyk) hat Chief Caulder (Timothy Dalton) dazu gebracht, die Wahrheit herauszurücken. Denn es war er, der in der einen oder anderen Art und Weise für die Entstehungsunglücke der jeweiligen Doom Patrol-Mitglieder verantwortlich war. Sein Motiv: Er wollte unsterblich sein, um seine Tochter zu schützen.
Daraufhin zerstreut sich das Team in alle Winde und versucht sich wieder in die Gesellschaft zu integrieren. Was allerdings eher schlecht als recht klappt. Doch dann werden sie von Danny der Straße zurück in die Doom Manor gerufen. Denn dey wurde von einem Gemälde aufgegessen, was Teil der Rache von Mr. Nobody war. Doch da sich auch Chief Caulders Tochter in der Straße befindet, begibt sich das gesamte Team dort hinein, um das Kind zu retten.
Ezekiel Patrol ist eine Folge, die geradezu typisch für die Serie ist. Sie ist dann am besten, wenn sie die Absurdität der Comicvorlage für die Realverfilmung rübertransportiert. Und ist dann am schlechtesten, wenn sie zu sehr Nabelschau betreibt, sprich sich zu sehr auf das Leben der Protagonisten fokussiert.
Schauspielerisch gut
Dabei ist der Beginn der Episode an sich nicht schlecht. Die Enthüllung, dass der Chief hinter der Entstehung der jeweiligen Doom Patrol-Mitglieder steckt, ist gelungen. Insbesondere deshalb, weil dann in der ersten Hälfte der Folge wiederholt gezeigt wird, wie er in den jeweiligen Zeiten auf die Unglücke reagiert und was es ihn persönlich kostet.
Denn das ist das Gute: Es wäre ein Leichtes gewesen, durch diese Enthüllung den Chief zu dem großen Antagonisten in Ezekiel Patrol zu machen, der in Wahrheit die Fäden zog und so ebenfalls Mr. Nobody manipulierte. Doch dadurch, dass gezeigt wird, wie es ihm im Laufe der Zeit immer schwerer fiel, die Entscheidungen für sich zu begründen beziehungsweise man auch einen Grund für sein Verhalten erhält, wird dies mehr als ausgeglichen. Hier muss man ebenso die schauspielerische Leistung von Timothy Dalton hervorheben, der das wirklich super rüberbringt.
Doch nach der Enthüllung plätschert die Folge vor sich hin. Die Versuche der Doom Patrol damit fertigzuwerden, sind zwar ganz nett, aber letzten Endes ist dies wieder eine Nabelschau, die man zum Finale nicht mehr gebraucht hätte und die sich auch ziemlich dahinzieht.
Eine problematische Szene
Zu sehen, wie sich Rita (April Bowlby) als Schauspiellehrerin versucht und scheitert, Larry (Matt Bomer (Stimme), Matthew Zuk (Körper)) mit seinem Geist herumexperimentiert und Victor (Joivan Wade) mit seinem Vater spricht, ist insgesamt für eine Folge zu langweilig. Wobei die Reaktion von Crazy Jane (Diane Guerrero) in Ezekiel Patrol das leider alles negativ toppt. Denn sie stiehlt ein Mittel, dass alles dämpft, darunter auch die schmerzliche Erkenntnis, dass der Chief, den sie als eine Art Ersatzvater angesehen hat, sie in Wahrheit ausgenutzt hat.
Das Problem ist, dass die Einnahme des Mittels und ihre Reaktion darauf wie eine Droge inszeniert wird. Sie bindet sich den Arm zu, spritzt es sich ein und sackt wie eine Süchtige zurück, als wenn sie auf einen Trip geht. Eine problematische Sequenz, weil sie, für sich alleine stehend, verstörend wirkt und sich dann am Ende auch ohne Konsequenzen in Wohlbehalten auflöst. Man kann nur hoffen, dass dies in der nächsten Season wieder aufgegriffen wird.
Die erste Hälfte von Ezekiel Patrol kann also nicht überzeugen. Dafür ist die zweite umso gelungener, auch wenn es einiges an Gutglauben verlangt zu akzeptieren, dass Mr. Nobody von einer Kakerlake und einer Ratte ausgetrickst wurde. Ebenso bleibt Danny die meiste Zeit über für ihre Verhältnisse merkwürdig stumm, denn normalerweise war die Straße wesentlich wortreicher unterwegs.
Zunächst pfui, dann hui!
Doch insgesamt bietet der Kampf gegen Ezekiel und Admiral Whiskers all das, was ohnehin schon immer ein Qualitätsmerkmal der Serie war. Es ist eine Aneinanderkettung von Absurditäten, gepaart mit viel Humor und cleveren Ideen. Das merkt man schon allein daran, wie Mr. Nobody in diese Auseinandersetzung eingebunden wird.
Es gibt in jener zweiten Hälfte von Ezekiel Patrol von daher auch die meisten Höhepunkte. Jede Menge Momente, in denen man die Episode abfeiert. Schon allein dadurch, dass Victor Stone einmal mehr mit der Tatsache konfrontiert wird, dass er Admiral Whiskers Mutter getötet hat und er genervt darauf reagiert.
Insgesamt ist dies allerdings eine mittelmäßige Folge, in der zwar jedes Mitglied der Doom Patrol eine Szene zum Glänzen bekommt, was allerdings nicht darüber hinwegtäuscht, dass es vor allem die erste Hälfte ist, die den Gesamteindruck runterzieht.
Warpskala
WarpskalaPositiv
- Geniale zweite Hälfte
- Wieder jede Menge Absurditäten
Negativ
- Schwache erste Hälfte
- "Drogen"-Szene mit Crazy Jane
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