In Cult Patrol trifft die Doom Patrol auf einen merkwürdigen Kult.
Der Auftakt zu einem Zweiteiler
Nach den Ereignissen von Puppet Patrol knirscht es im Team. Jane (Diane Guerrero) wurde von ihren Persönlichkeiten eine Auszeit verordnet, sodass jetzt Hammerhead die dominante Persönlichkeit ist, die sich mit Cliff Steele (Brendan Fraser (Stimme), Riley Shanahan (Körper)) auf Grund dessen Tagen in Paraguay gleich in die Wolle kriegt. Larry Trainor (Matt Bomer (Stimme), Matthew Zuk (Körper)) versucht noch immer, mit seinem Energiegeist zu kommunizieren, was allerdings nicht so gut läuft. Und Victor Stone (Joivan Wade) will aus der Gruppe um jeden Preis eine Superheldentruppe machen, schneidet dabei allerdings bewusst Rita, weil die davon nichts hält.
Doch dann erhalten sie Besuch von dem Magier Willoughby Kipling (Mark Sheppard), der eigentlich die Hilfe von Chief Caulder haben wollte. Denn der Kult des Ungeschriebenen Buches will den Decreator heraufbeschwören, eine Wesenheit, die die Welt vernichten würde. Doch dazu braucht es die Hilfe des 18-jährigen Elliot (Ted Sutherland), der darunter leidet, dass seine Mutter, eine glühende Anhängerin, vor seinen Augen seinen Vater umgebracht hat. Und als die Soldaten des Kults angreifen, geht alles schief, was schief gehen kann.
Auch wenn es der Episodenname nicht sagt: Cult Patrol ist der Auftakt zu einem Zweiteiler. Dementsprechend viel Zeit lässt sich Folge, um den eigentlichen Plot aufzubauen. Zeit, die vor allem dazu genutzt wird, darauf einzugehen, wie der innere Gruppenzusammenhalt aussieht.
Kein wirklicher Zusammenhalt
Zusammengefasst sieht dieser eher bescheiden. Paraguay hat in der Teamatmosphäre einiges durcheinandergebracht. Bei Crazy Jane beispielsweise wird gezeigt, dass vermutlich auf Grund von dem, was sie erfahren hat, sich ihre Jane-Persönlichkeit zurückgezogen hat, derweil ihre Hammerhead-Persönlichkeit auf Cliff Steele alles andere als gut zu sprechen ist. Gleichzeitig versucht Victor noch mehr als vorher, ein Team aus diesen verschiedenen Individuen zu basteln, obwohl Rita Farr ihm sagt, dass die Doom Patrol dies eben nicht ist.
Noch nie zuvor konnte man in Doom Patrol sehen, wie kaputt diese Charaktere im Prinzip sind und wie unfähig sie sind, sich so zurückzuhalten, dass sie anderen nicht wehtun. Denn das tun sie im Laufe von Cult Patrol mit teils großem Vergnügen. Das sieht man ja unter anderem daran, wie Victor Stone mit Rita Farr umgeht.
Dies ist auch das einzige Manko dieser ansonsten großartigen Folge: Es wirkt übertrieben, wie Cyborg mit der ehemaligen Schauspielerin umspringt. Er sieht dabei arrogant und überheblich aus, noch mehr als bei seinen früheren Auftritten. Vor allem wird nicht glaubwürdig begründet, wieso er so agiert.
Ein herrlicher Charakter
Dafür kann Willoughby Kipling überzeugen. Auch er ist ein Charakter aus den Comics, der ebenso seinen Erstauftritt in einer Doom Patrol-Comicserie hatte. Er ist ein Tempelritter, einer der ständig am Trinken ist und mit ungewöhnlichen Mitteln kämpft. Mark Sheppard stellt diese Figur mit großem Vergnügen dar. Auch Kipling ist jemand, der immer aneckt und Leuten auf die Füße tritt.
Ab dem Moment, als Willoughby Kipling auf die Doom Patrol trifft, nimmt Cult Patrol erst so richtig Fahrt auf. Es ist seine Präsenz, die dafür sorgt, dass Dinge in Bewegung geraten. Er spannt die anderen der Gruppe für seine Pläne ein und zwingt sie dazu, von ihren Streitereien abzulassen.
Wobei natürlich nicht alles glattläuft. Als nämlich Cliff Steele und Crazy Jane die Person suchen, die für die Entstehung des Decreators mitverantwortlich ist, sorgen sie anscheinend dafür, dass in jane schlimme Erinnerungen hochkommen, weshalb sie schließlich am Ende förmlich Amok läuft.
Ein kleines Kind herrscht vor
Was eine interessante Konsequenz hat. Crazy Jane und Cliff Steele werden in eine andere Welt transportiert, wo sie wieder ihre Persönlichkeit ändert. Das neue vorherrschende Ich, ist das eines kleinen Kindes und das ist vermutlich ihre verwundbarstes Ego. Und hier stellt sich die Frage, wie es dazu kam, was die Ursache dafür ist, dass sie ein Ego hat, das eben nicht selbstbewusst ist, sondern eher schüchtern und zurückhaltend. Hoffentlich kriegt man hier bald endlich Antworten.
In jedem Fall endet Cult Patrol mit einem spannenden Cliffhanger, bei dem man sieht, was geschieht, wenn die Heroen scheitern. Und das tun sie auf allen Fronten.
Wobei es davor zu einer großartigen Kampfszene kommt, wo man mehr über die Möglichkeiten von Cyborg erfährt. Bislang wusste man nur, dass er in ihm ein Computer eingebaut ist, dessen Interface regelmäßig gezeigt wurde. Jetzt kriegt man mit, dass der junge Held auch über viele Waffen verfügt, die er im Episodenfinale mehr oder weniger effektiv einsetzt.
Doom Patrol gibt es unter anderem bei Prime Video.
Wertung
WertungPositiv
- Was ist das Geheimnis hinter Crazy Janes Persönlichkeiten?
- Willoughby Kipling ist grandios
Negativ
- Verhalten von Victor Stone gegenüber Rita Farr
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