Die TARDIS bringt Donna, Martha und den Doctor ungeplant auf einen fremden Planeten, wo sie mitten in einen Krieg platzten und der Doctor mit einer neuen Herausforderung konfrontiert wird.
Unverhoffte Vaterschaft
Nachdem der Doctor (David Tennant), Martha (Freema Agyeman) und Donna (Catherine Tate) die Erde vor den Sontaranern gerettet haben und sich in der TARDIS voneinander verabschieden wollten, startet die Zeitmaschine plötzlich ihre Triebwerke und Martha wird auf eine unfreiwillige letzte Reise mitgenommen. Sie landen in einem unterirdischen Tunnelsystem und werden von bewaffneten Männern empfangen, die sich unversehens den Doctor schnappen, um ihn zu verarbeiten. In einer Maschine wird ihm eine Gewebeprobe entnommen und nur Sekunden später tritt ein junge Frau heraus. Seine Tochter !
Zumindest technisch gesehen. Die Menschen haben eine Technologie entwickelt, um aus nur einem Organismus ein neues Lebewesen zu erschaffen und das innerhalb kürzester Zeit. Ausgestattet mit einer militärischen Grundausbildung, ohne Namen, aber mit perfektem Lidstrich und bereit für den Kampf, der auch schon wenige Minuten nach ihrer Geburt beginnt. Martha wird währenddessen von den feindlichen Soldaten verschleppt, und die neu geborene Soldatin zeigt, wozu sie fähig ist, und sprengt den Tunnel, um die Gegner abzuschneiden.
Rasante 4,5 Minuten (inkl. Vorspann), in denen mehr passiert als in manch anderer Episode.
Kriegsgegner
Donna und der Doctor werden zusammen mit Jenny (Georgia Tennant), wie Donna die „Tochter“ des Doctors nennt, zum Anführer der Menschen gebracht. Dort erfahren sie, dass sie sich auf den Überresten des Planeten Messaline befinden, auf dem die Menschen zusammen mit den Hath eine Kolonie gründeten, um friedlich mit ihnen zusammen zu leben und zu arbeiten. Nachdem dieses Vorhaben scheiterte, befinden sich die Nachkommen der Gründer seit unzähligen Generationen im Krieg. Die Reproduktionsmaschine, die ursprünglich die Kolonie vergrößern sollte, wurde auf die Produktion von Soldaten umgestellt, die mit dem Wissen geboren werden, wie man tötet, und mit dem einzigen Zweck, den Kampf weiterzuführen. Die Menschen leben in unterirdischen Tunneln, da die Oberfläche radioaktive Strahlung aufweist, und sind auf der Suche nach der Quelle, die ihnen zum endgültigen Sieg über die Hath verhelfen soll.
Da der Doctor die Soldaten von ihrem Kriegszug und der bevorstehenden Vernichtung der Hath abhalten will, wird er zusammen mit Donna und Jenny als Pazifist verhaftet und in ein Zelle gesperrt. Hier hat er Zeit, Jenny etwas kennenzulernen. Er erkennt, dass auch sie zwei Herzen hat, aber das macht sie noch nicht zur Timelady. Hat er sie bisher sehr ablehnend behandelt, fängt er nun doch an, sie zu mögen. Er schafft es sogar, sie davon zu überzeugen, dass man nicht immer kämpfen und töten muss, um ans Ziel zu kommen, und bietet ihr an, sie bei seiner Abreise mitzunehmen. Sie erinnert ihn aber auch an die Kinder, die er in einem früheren Leben hatte und die er verlor, als Gallifrey fiel.
Verklärte Geschichte
Marthas Entführer ist verletzt und die Ärztin nimmt sich seiner an. Die humanoiden Fischwesen, die Hath, nehmen sie daraufhin mit in ihr Hauptquartier. Hier aktiviert sich durch den Doctor eine Karte, auf welcher Martha erkennt, wie sie zu ihren Freunden gelangt. Dazu muss sie allerdings an die Oberfläche. Sie hat sich mit Peck, den sie verarztet hat, angefreundet und so begleitet er sie, was sich als lebensrettender Glücksfall herausstellen soll.
Sie schafft es, sich zu den Gebäuden durchzuschlagen, und trifft dort auf den Doctor, der gerade mit Donnas Hilfe eine überraschende Entdeckung bezüglich der Dauer des Krieges gemacht hat. Es stellt sich heraus, dass die Menschen erst vor sieben Tagen auf Messaline gelandet sind. Bereits kurz nach ihrer Ankunft wurde der Kommandant getötet und da die Reproduktionsmaschine 20 Generationen pro Tag produziert, die schon in kürzester Zeit ihr Leben ließen, ging das Wissen um die Anfänge des Krieges rasend schnell verloren.
Der Doctor entdeckt und aktiviert die Terraforming-Maschine der Siedler und erklärt den Krieg für beendet, aber nicht alle Soldaten können sich mit dem Ende der Kampfhandlungen abfinden. Es kommt zu einem tödlichen Zwischenfall, der einen schmerzlichen Verlust für den Doctor bedeutet.
Fazit zu Der Doktorvater
Der Doktorvater ist eine meiner Lieblingsfolgen der Serie, auch wenn die Episode objektiv betrachtet einige Logiklöcher aufweist und einfach zu viele Themen in 45 Minuten behandelt. Es geht um ungeplante Elternschaft, verhärtete Fronten, Verklärung der eigenen Geschichte, Schöpfungsmythen, Verlust und Vertrauen. Jedes der Themen kann, ob der begrenzten Zeit, jedoch nur oberflächlich angeschnitten werden. Der Doktor wird durch Jennys Entstehung an seine Kinder aus einem früheren Leben erinnert, die er im Krieg um Gallifrey verlor. Zu Donna ist er ungewohnt offen und erzählt ihr davon. Ich mag die Episode besonders auf Grund des Tempos und der Chemie zwischen Jenny, Donna und dem Doctor. Die Storyline um die Hath hätte man durchaus intensiver behandeln können. Es wird nur gesagt, dass die Menschen und die Hath den Planeten gemeinsam besiedeln wollten, aber warum und wie die Gruppen zusammen kamen, bleibt ungeklärt. Was für mich so gar nicht passt, ist das Setting in dem verlassenen Theater und dem Museumsraum, in dem die Hath sich eingerichtet haben. Wo kommen die Räumlichkeiten her, wenn die Siedler erst vor sieben Tagen gelandet sind?
Die Idee, die Verklärung der Geschichte durch mündliche Überlieferung auf nur sieben Tage zu reduzieren, finde ich sehr spannend. Stille Post mal weiter gedacht. Die Soldaten sind viel zu sehr mit ihrem Krieg beschäftigt, um sich überhaupt mit ihrer Umgebung auseinanderzusetzen und durch die Reproduktionsmaschine wurde ihnen auch direkt die kämpferische Mentalität eingeimpft.
Zum ersten Mal wird die Sprache der außerirdischen Spezies nicht für den Zuschauer übersetzt. Die Übersetzungsmatrix der TARDIS scheint aber für Martha noch zu funktionieren, da sie die Hath versteht und mit ihnen kommunizieren kann.
Ein Highlight der Episode ist eindeutig Jenny, die von Georgia Tennant gespielt wird. Die heutige Ehefrau von David Tennant ist die Tochter von Peter Davison, welcher den fünften Doctor von 1981 bis 1984 darstellte. Sie lernte ihren Ehemann bei den Dreharbeiten zu dieser Episode kennen. Das Paar lebt in London und hat mittlerweile fünf Kinder.
Warpskala
WarpskalaPositiv
- Georgia Tennant als Jenny
- guter Twist um die Dauer des Krieges
Negativ
- riesige Logiklöcher
- Setting passt nicht zur Story
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