Im Jahr 100 Millionen, am Ende des Universums, gibt es ein Wiedersehen mit Captain Jack Harkness.

Blinder Passagier

Nachdem der Doctor (David Tennant) und Martha (Freema Agyeman) einen kurzen Tankstopp in Cardiff einlegen, um die TARDIS am örtlichen Spalt in Raum und Zeit aufzuladen, kann der Doctor gar nicht schell genug abreisen. Captain Jack Harkness (John Barrowman), der schon seit Jahrzehnten in Cardiff ausharrt, um den Doctor endlich wieder zu finden, gelingt es, sich an der TARDIS festzuklammern, als diese durch den Zeitvortex trudelt. Durch den blinden Passagier kommt die TARDIS vom Kurs ab und landet am Ende des Universums, sowohl zeitlich als auch räumlich. 

Hier lernt Martha schnell die charakterlichen und körperlichen Eigenheiten des ehemaligen Zeitagenten kennen. Sie findet Jack tot neben der TARDIS. Aber schon wenige Momente später ist er wieder wohl auf und flirtet mit jedem, der ihm über den Weg läuft. Der Doctor ist wenig überrascht, war ihm doch wohl bewusst, was aus Jack seit ihrem letzten Treffen im Kampf gegen die Daleks auf der Raumstation 5 wurde. Nachdem Rose damals in das Herz der TARDIS sah, um dem Doctor in seinem Kampf beizustehen, hatte sie die Macht, die Toten wieder zum Leben zu erwecken. Jack wurde im Widerstand von einem Dalek getötet und durch Roses Willen gerettet. Seitdem ist es ihm nicht mehr möglich zu sterben, so sehr er es auch versucht. 

 

Die letzten Überlebenden der Menschheit

Als der erste Schock überwunden ist und Martha über die gemeinsame Vergangenheit von Jack und dem Doctor informiert wurde, machen die drei sich auf, die Gegend zu erkunden, sind sie doch immerhin 100 Millionen Jahre in die Zukunft gereist. So weit, wie nie ein Timelord reiste. Soweit bekannt. Sie treffen auf einen Mann, der von einer Horde menschlicher Geschöpfe gejagt wird. Gemeinsam finden sie Zuflucht im „Silo“, wo sich die letzten Menschen vor einer neuen Menschenrasse verschanzt haben. Hier lernen sie Professor Yana (Direkt Jacobi) und seine insektoide Assistentin Chantho (Chipo Chung) kennen, die versuchen eine Rakete zur Evakuierung der letzten Überlebenden der Menschheit funktionstüchtig zu machen. Utopia ist das Ziel.

Utopia

Falsche Identität

Das Projekt der naturwissenschaftlichen Stiftung zur Erhaltung der Menschheit sendet ein Signal, an die im Universum verstreuten Menschen, dem Ruf zu folgen. Aber der Professor steckt in der Klemme. Er hat den Menschen versprochen, sie in Sicherheit zu bringen, bekommt aber das Triebwerk nicht zum Laufen. Nun hofft er auf die Unterstützung des Doctors. Dieser setzt natürlich alles daran zu helfen, hat aber nicht mit den Komplikationen gerechnet, die ihm bevorstehen. Professor Yana, der als Waisenkind aufwuchs, leidet seit jeher unter Visionen und Trommelgeräuschen in seinem Kopf, die sich seit der Ankunft des Doctors noch verstärkt haben. Welches Geheimnis der Professor verbirgt, sogar vor sich selbst, zeigt sich kurz nach dem erfolgreichen Start der Rakete und der potentiellen Rettung der Flüchtlinge. 

Fazit zu Utopia

Wir sind wieder am Ende einer Staffel angelangt, die mit dem ersten Teil eines Dreiteilers eingeleitet und mit dem Finale der 1. Torchwood Staffel zusammengeführt wird. In den letzten Minuten der Torchwood Folge Das Ende aller Tage hört Jack endlich das Geräusch der TARDIS, auf das er schon so lange gewartet hat und die abgetrennte Hand des Doctors, die immer im Torchwood Hub steht, beginnt zu leuchten, woraufhin er sofort losrennt. Mir hat Jack in Torchwood immer besser gefallen, als in Doctor Who. In Torchwood zeigt sich mehr von der Komplexität der Figur, aber das war ja auch Sinn des Spin-Off. Auf unbekannte Weise ist Jack an die abgetrennte Hand des Doctors gekommen. Er nutzt sie als Doctor-Detektor, sprich: um diesen wieder zu finden. Der Doctor verlor seine rechte Hand im Kampf gegen die Sycorax, kurz nach seiner Regeneration in der Weihnachtsfolge von 2005 Die Weihnachtsinvasion.

Die Episode nimmt viele lose Fäden auf und verbindet sie. Man erfährt, was aus Jack wurde, nachdem der Doctor ihn auf Raumstation 5 zurückließ. Er wusste, was aus ihm wurde und wollte ihn lieber ignorieren, als ihm zumindest zu erklären was mit ihm geschehen ist. Der 12. Doctor handelt später ganz genau so, als er die unsterbliche Ashildr schuf. Er drückt sich vor seiner Verantwortung und lässt auch sie alleine zurück. Diese Handlungsweise hat mich immer gestört, da es irgendwie nicht zum Doctor passt.

Die Menschen sollen nach 100 Millionen Jahren Evolution immer noch genauso aussehen wie jetzt? Ja, der Doctor sagt, sie haben sich zur Gasform weiterentwickelt und dann wieder zurück zu ihrer ursprünglichen Form, dem Basis-Mensch, aber trotzdem ist es mir ein bisschen zu einfach. Die neue Menschenrasse hat da wohl mehr Schritte in der Evolution durchlaufen, allerdings eher zurück. 

Endlich erfüllt sich die Prophezeiung des Gesichts von Boe. „You are not alone“. Die Auflösung als Akronym für den Namen des Professors YANA ist schon überraschend, aber es stellt sich die Frage, wie das Gesicht von Boe die wahre Identität des Professors erfuhr, wenn dieser es selbst nicht mehr weiß. 

Timelord. Der letzte. Nie gehört? Als Legende oder so? Als Gerücht? Mann, ist das Ende des Universums demütigend.
-Der Doctor

Alles in allem ist Utopia eine solide Folge mit einer spannenden Geschichte, einem grandiosen Cliffhanger und ein paar Unstimmigkeiten. Außerdem sind einige bekannte Gesichter zu sehen. Derek Jacob aus „Gladiator“ (2000) oder „The King’s Speech“ (2010) spielt Professor Yana. Der kleine Junge Creet wird gespielt von John Bell, der als Bards Sohn Bain in „Der Hobbit: Smaugs Einöde“ (2013) zu sehen war oder aktuell als Young Ian in der 6. Staffel „Outlander“ (2022). Zum Schluss tritt noch John Simm auf den Plan, den wir aus „Life on Mars“ (2006-2007) kennen. 

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Wertung

Wertung
8 10 0 1
8/10
Total Score

Positiv

  • Captian Jack is back
  • mega Cliffhanger
  • offene Handlungsstränge werden zusammengeführt

Negativ

  • Die neue Rasse nervt ein bisschen
Stefanie Maus
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