Das Debüt des zehnten Doctors in Die Weihnachtsinvasion.
Der neue Doctor hat noch Startschwierigkeiten
In der vorherigen Folge Getrennte Wege, rettete Rose (Billie Piper) die Menschheit vor einer Invasion durch eine gigantische Dalekflotte, indem sie in das Herz der Tardis blickte, sodass der gesamte Zeitstrom durch sie floss. Dadurch hatte sie die Macht über die Zeitlinie, zerstörte die Daleks und hauchte Jack Harkness neues Leben ein. Sie wurde zu der Gottheit, die der Dalek-Imperator für sich selbst beanspruchte. Doch für einen Menschen ist diese unglaubliche Energie zu viel und Rose drohte zu sterben. Der Doctor (Christopher Eccleston) absorbierte die Energie, aber selbst ein Timelord hält das nicht aus. Jede Zelle seines Körpers löste sich auf, statt zu sterben, regenerierte er jedoch.
An die Stelle von Christopher Eccleston trat David Tennant als 10. Inkarnation des Timelords. Der damals 35-jährige Schotte ist seit seiner frühesten Jugend ein großer Doctor-Who-Fan und dachte erst an einen Scherz, als ihm die Rolle angeboten wurde. Für die meisten Fans ist ein neuer Doctor erstmal eine enorme Umstellung. Auch Rose hat ihre Probleme. Da der Doctor aber bewusstlos in Jackies (Camille Coduri) Bett liegt, bekommt sie keine Antwort auf ihre vielen Fragen.
Unmittelbar nach seiner Regeneration landen der Doctor und Rose am Weihnachtstag, in London vor Jackies Haustür. Er torkelt aus der TARDIS und kippt erst mal aus den Latschen. Seine Regeneration ist noch im vollen Gange und das fordert seinen Tribut. Er wird den Großteil der Folge bewusstlos sein und Rose hadert damit, dass er so schwach wirkt. Sie fühlt sich im Stich gelassen.
Die nächste Invasion steht an
Währenddessen geraten die Dinge sehr schnell außer Kontrolle. Schießwütige Weihnachtsmänner und ein durchgedrehter Plastikweihnachtsbaum bedrohen Rose und ihre Familie. Es handelt sich um sogenannte Pilotfische, die durch die Regenerationsenergie des Doctors angezogen werden.
Das Problem ist aber nicht die Vorhut, sondern das, was sie begleiten. Ein riesiges Raumschiff ist auf dem Weg zur Erde. Es steht, mal wieder, der erste Kontakt der Menschheit mit einer außerirdischen Rasse bevor. Die Sycorax drohen, die Menschen zu versklaven, und haben ein Drittel der Weltbevölkerung über Blutkontrolle dazu gebracht, sich wie Marionetten auf Hausdächer zu begeben. Sie drohen damit, sie springen zu lassen.
Hier kommt die neue Premierministerin und alte Bekannte aus der ersten Staffel auf den Plan. Harriet Jones (Penelope Wilton) übernimmt mit UNIT die Verteidigung der Erde und erwähnt zum ersten mal Torchwood. Mit ihrem Team wird sie von den Fremden auf ihr Raumschiff transportiert, wo auch die TARDIS mit Rose, Mickey (Noel Clarke) und einem immer noch bewusstlosen Doctor landet. Eine Tasse Tee ist es, die ihn wieder auf die Beine bringt. Das Universalrezept für Problemlösungen in Großbritannien.
Die neue Hand ist eine Kämpferhand
Nach den ersten Minuten mit dem vollständig regenerierten zehnten Doctor auf dem Sycorax-Schiff hat man nur noch ein breites Grinsen im Gesicht. Auch wenn er selbst noch nicht weiß, wer er ist, und seine nicht roten Haare bedauert, zeigt sich schnell, dass er ein dynamischer, witziger, herzlicher und kampfbereiter Mann ist, der keine zweiten Chancen gibt. Im Schwertkampf mit dem Sycorax-Anführer verliert er eine Hand, die im Verlauf der Serie noch eine wichtige Rolle spielen wird. Da er sich noch in den ersten Stunden der Regeneration befindet, wächst ihm kurzerhand (Wortspiel) eine neue.
Obwohl er den Kampf gewinnt und die Sycorax ihre Invasion aufgeben, geht Harriet Jones auf Nummer sicher und aktiviert Torchwood, die das fliehende Schiff neutralisieren. Damit verwirkt sie allerdings alle Sympathien des Doctors, der mit nur sechs Worten ihren politischen Untergang einleitet.
Vor dem Weihnachtsdinner mit Roses Familie, wählt der Doctor noch sein neues Outfit aus, welches aus einem Anzug, kombiniert mit Chucks und einem langen Trenchcoat besteht.
FAZIT zu Die Weihnachtsinvasion
Wie schon erwähnt, ist die Einführung eines neuen Darstellers des Doctors immer eine heikle Angelegenheit und selbst der eingefleischte Fan benötigt je nachdem einige Folgen, um sich mit dem neuen Charakter anzufreunden. David Tennant macht es dem Zuschauer aber wirklich leicht, und er zeigt sofort die Bandbreite der neuen Persönlichkeit des Doctors.
Viele Zuschauer sind verwundert, wenn sie nach dem Ende der ersten Staffel direkt mit der zweiten weitermachen und auf einmal David Tennant wie selbstverständlich am Steuer der TARDIS steht. Hier kommen die Specials ins Spiel. Dies sind längere Folgen, die seit 2005 als Weihnachtsspecial am 2. Weihnachtstag in der BBC laufen und zur Weihnachtstradition vieler Familien gehören, aber auch die Jubiläumsfolgen und vier Specials mit David Tennant, die statt einer weiteren Staffel produziert wurden. Je nachdem, welchen Streaming Anbieter man nutzt, sind die Specials kein Teil der regulären Staffeln, sondern sind separat aufgeführt, zum Beispiel als Staffel 0 bei Amazon Prime. Auf DVD sind sie allerdings, bis auf die Tennant-Specials, die separat veröffentlicht wurden, staffelbezogen zu finden.
All those planets, creatures and horizons—I haven’t seen them yet. Not with these eyes. And it is gonna be … fantastic.
– The Doctor
Doctor Who erhebt keinen Anspruch auf wissenschaftliche Korrektheit. Wenn der Doctor mit Fachausdrücken und technischen Details um sich wirft, macht er das eher, um seine Gegner abzulenken, als mit seinem Wissen zu prahlen. Naja, ein bisschen prahlen will er bestimmt auch. Rose versucht nach seinem Vorbild und in seiner Abwesenheit seine Stelle einzunehmen und haut alles an außerirdischen Ausdrücken raus, das sie kennt, um die Sycorax abzuwehren. Wie zu erwarten ohne Erfolg. Aber sie hat gelernt, mit kritischen Situationen umzugehen, und stellt sich mutig der Herausforderung.
Auch in Sachen Logik nimmt es die Serie nicht so genau. So fragt man sich mitunter, was denn nun die Pilotfische oder Vorhutaliens als Weihnachtsmänner auf dem Weihnachtsmarkt machen und was es mit dem rotierenden Christbaum auf sich hat. Eine ganz schön komplizierte Aktion, um an einen regenerierenden Timelord als Akkuladegerät zu gelangen. Aber ein Weihnachtsspecial braucht nun mal Weihnachtselemente, von daher ist das schon ok so.
Alles in allem ist es ein gelungener Einstieg in die Tennant-Ära. Alleine sein versehentliches Zitat aus König der Löwen ist kultverdächtig. Auch die Chemie mit dem bestehenden Cast passt auf Anhieb und macht Lust auf mehr.
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