Mit Die Literatur in Star Trek sind die Viewegs wieder zurück.

Was als Inspiration dient

2016 brachte der Cross-Cult-Verlag das Sachbuch Die Philosophie von Star Trek heraus. In diesem Band philosophierte Autor Klaus Vieweg über die entsprechend geistigen Dimensionen des beliebten Franchises. Unterstützt wurde er dabei von seiner Co-Autorin und Illustratorin Olivia Vieweg. Mit Die Literatur in Star Trek melden sich die beiden zurück.

Dabei muss man bei dem Titel aufpassen. Gemeint ist nicht, wie man zunächst denken könnte, die Literatur, die in Star Trek selbst vorkommen. Sondern vielmehr die diversen Werke, die die Grundlage für dieses beliebte Franchise, seine Ideen und seine Episoden bilden. Und genau wie bei Die Philosophie in Star Trek fokussiert sich das Autorenpaar erneut nahezu ausschließlich auf die originale Serie.

Doch anders als der erste Band der beiden liest sich Die Literatur in Star Trek besser und nachvollziehbarer. Zwar sind die zwei Autoren keine Literaturwissenschaftler. Trotzdem sind sie in der Lage, ausführlich über diverse Inspirationsquellen und ihren Einfluss auf das geliebte Franchise zu referieren, wie üblich unterstützt von den Illustrationen Olivia Viewegs.

Einfacher zu verstehen

Dadurch, dass das Buch bei Weitem nicht so herausfordernd ist wie Die Philosphie, liest es sich gleich deutlich angenehmer. Man muss als Leser längst nicht so häufig innehalten, nachdenken oder nochmal nachlesen. Doch gleichzeitig darf man nicht davon ausgehen, dass die Abhandlungen simpel verfasst sind. Ein wenig Aufmerksamkeit sollte man beim Lesen schon aufbringen.

Denn es wird einiges an umfangreichem literarischen Grundwissen vorausgesetzt. Und damit sind nicht zeitgenössische Tie-In-Romane gemeint, wie beispielsweise von einem David Mack. Sondern vielmehr Klassiker. Man sollte zumindest ansatzweise wissen, worum es in Gullivers Reisen oder die diversen Shakespeare-Stücke geht, um besser verstehen zu können, wovon gerade die Rede ist. Gleichzeitig ist es jedoch auch so, dass man durch das Lesen und die Anspielungen umso mehr motiviert sein dürfte, sich vielleicht mal mit diesen Büchern zu beschäftigen.

Wer sich dafür interessiert, der kann sich dann auf den umfangreichen Anhang von Die Literatur in Star Strek stürzen. Denn dort sind jede Menge Werke aufgelistet, die einem weiterhelfen. Darunter auch, und das ist das Schöne, die Klassiker, auf die sich im Laufe des Bandes bezogen wird. Außerdem gibt es noch zahlreiche Endnoten, die nochmal detailliert die Werke und Passagen auflisten, auf die sich die Autoren während ihres Buches beziehen.

Wunderbare Spitzen

Einmal mehr muss man auch die Illustrationen von Olivia Vieweg loben. Die Künstlerin hat im Vergleich zu Philosophie ihren Stil dahingehend geändert, dass er nicht so skizzenhaft wirkt, sondern kohärenter, wenn man das so formulieren kann. Gemeint ist, dass die jeweiligen Szenen mehr wie aus einem Guss wirken, dabei gleichzeitig jedoch, wie gewohnt, das Gelesene ergänzen oder auf die Schippe nehmen. Herrlich sind hierbei die kleinen Spitzen, die sie im Bezug auf den Text einbaut, wenn ihre Figuren beispielsweise sagen, dass es ihnen gerade zu kompliziert wird.

Die Literatur in Star Trek ist einmal mehr ein gelungenes Sachbuch der Viewegs und wird wärmstens empfohlen.

Die Literatur in Star Trek
Cover © Cross Cult

Bewertung 15/15

Autoren: Klaus Vieweg, Olivia Vieweg
Titel: Die Literatur in Star Trek
Verlag: Cross Cult
Erschienen: 04/2021
Einband: Taschenbuch
Seiten: 223
ISBN: 978-3-96658-405-0
Sonstige Informationen:
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Götz Piesbergen

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