Harry Dresden muss aufpassen, um nicht den Feenzorn auf sich zu ziehen.
Wenn die Feen einen Gefallen einfordern
Es sind zwei Jahre vergangen, seitdem der Krieg zwischen dem weißen Rat und den Vampiren ausgebrochen ist. Harry Dresden hat in dieser Zeit überwiegend versucht, ein Heilmittel für seine Geliebte, vom Vampirismus befallene, Susan zu finden, allerdings ohne Erfolg. Doch dann wird er gezwungen, seine Bemühungen einzustellen, denn es erwartet ihn Wichtigeres.
Leansidhe, seine Patentante, hat die Schuld, die sie von ihm übernommen hat, an ihre Königin weitergegeben. Es handelt sich um Mab, die Feenkönigin des Winterhofs. Sie fordert drei Gefallen von ihm ein, ansonsten wird der weiße Rat ihn als Friedensangebot dem roten Hof überstellen. Also macht sich der Magier widerwillig auf, um der Königin zu helfen.
Dass Feen existieren, weiß man in der Die Dunklen Fälle des Harry Dresden-Serie bereits von Anfang an. Auch, dass es bei ihnen unterschiedliche soziale Schichten gibt, da zum Beispiel Leansidhe eine der mächtigeren und gehobeneren Vertreter dieser übernatürlichen Wesen ist. Auf jeden Fall stehen in Feenzorn die Feen komplett im Mittelpunkt des Geschehens.
Eine faszinierende Welt
Natürlich lässt es sich Jim Butcher nicht nehmen, in seinem Roman eine faszinierende Welt zu beschreiben. Eine, in der Macht und Rituale eine wichtige Rolle spielen. Wo die Königinnen des Winter- und Sommerhofes enorme Macht haben und sich wegen ihrer Natur gegeneinander nicht gerade freundlich gesonnen sind. Und in der es vor Intrigen nur so wimmelt.
Es ist eine faszinierende Welt, die Jim Butcher in Feenzorn in all ihren Schattierungen beschreibt. Eine, in der nichts so ist, wie es zu sein scheint. In der selbst die Kälte des Winters nicht nur tödlich sein kann, sondern auch irgendwo freundlich. Es ist eine verquere Welt, die von dem Autor allerdings irgendwie logisch und schlüssig geschrieben wird.
Er beschreibt sie dabei in all ihren Schattierungen. Man lernt Repräsentanten beider Höfe kennen, von den Prinzessinnen, über die Ritter bis zum einfachen Fußvolk. Und je höher man in der Hierarchie steigt, desto größer scheint der Willen vorhanden zu sein, seine eigenen Ziele voranzubringen und andere dafür zu manipulieren.
Freunde, auf die man zählen kann
In diese Welt stößt er jetzt seinen Protagonisten Harry Dresden, der sich dabei ein Mal mehr als jemand erweist, der vor nichts und niemanden Respekt hat, was ihn oft genug in Schwierigkeiten bringt. Gleichzeitig ist in Feenzorn auch seine Fähigkeit gefragt, auf den Füßen zu denken. Denn ein ums andere Mal kommt er in Situationen, wo er einerseits ums Leben kämpfen muss, aber andererseits nur dann überlebt, wenn er einen kühlen Kopf bewahrt.
Dabei holt ihn auch seine Vergangenheit ein, als seine ehemalige Geliebte Elaine, von der er eigentlich dachte, dass sie tot sei, sich als äußerst lebendig erweist. Hier verzichtet Jim Butcher wohlweislich darauf, aus der ehemaligen eine neue Liebe zu machen. Sein Harry Dresden bleibt seiner Susanne treu, auch wenn es ihm zugegebenermaßen schwer fällt. Die alte Chemie zwischen ihm und seiner ersten großen Liebe ist immer noch vorhanden, allerdings nicht mehr so stark wie damals, als sich ihre Wege zwangsweise voneinander trennten.
Feenzorn zeigt dabei auch, wie groß der Kreis der Freunde und Alliierten von Harry Dresden mittlerweile ist. Damit ist nicht nur Karrin Murphy gemeint, die in diesem Roman ebenfalls einen Auftritt hat, sondern auch viele andere Charaktere, die der Autor bereits früher eingeführt hat.
Es ist ein spannender, geradliniger Roman, in dem Harry Dresden vor allem seine Fähigkeiten als Detektiv nutzt. Man wird von der ersten bis zur letzten Seite unterhalten.
Autor: Jim Butcher
Titel: Die dunklen Fälle des Harry Dresden 04: Feenzorn
Originaltitel: Summer Knight (The Dresden Files 04)
Übersetzer: Jürgen Langowski
Verlag: Blanvalet
Erschienen: 02/2023
Einband: Taschenbuch
Seiten: 510
ISBN: 978-3-7341-6338-8
Sonstige Informationen:
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