Die Flucht der Kinder ist der Auftakt zum Finale der Das Spiel der Götter-Reihe.

Es geht langsam dem Ende entgegen

Tavore will herausfinden, wie es mit ihr und ihren Knochenjägern weitergehen soll. Dazu soll Fiedler wieder die Drachenkarten legen, davor drückt er sich allerdings. Denn er ahnt, dass dies ungeahnte Konsequenzen haben könnte.

Gleichzeitig müssen die Triller ihre Heimat verlassen. Doch was eine im Grunde genommen einfache Mission werden soll, entwickelt sich schon bald zu einem Blutbad, bei dem verschiedene Interessenten miteinander kollidieren, wodurch der Weg, den dieses Volk nimmt, nur schwieriger wird.

Es geht dem Ende zu, doch bis es so weit ist, wird es noch etwas dauern. In jedem Fall, so der Autor zu Beginn von Die Flucht der Kinder, ist dies der Auftakt, was man der Geschichte auch anmerkt. Wie es bei Steven Erikson allerdings üblich ist, geschieht das nicht ohne diverse Irrungen und Wirrungen.

Vorbereitungen

Das fängt schon bei den Knochenjägern an, vor allem bei ihrer Anführerin Tavore. Die Seiten, bis es schließlich zum Legen der Drachenkarten kommt, sind mit die spannendsten und lesenswertesten, die man in der Das Spiel der Götter jemals gelesen hat. Man spürt förmlich, wie die Luft sich auflädt, wie die verschiedensten Personen Schutz suchen vor dem, was geschehen könnte. Und als es dann endlich soweit ist, wirkt es wie ein Gewitter, das vieles klarer macht und der eigentliche Startpunkt für diesen Roman wird.

Interessant ist die Konfrontation zwischen dem Abtrünnigen, Bryce Beddict, und Fiedler. Der alte Gott versucht mit aller Macht das Legen der Drachenkarten zu verhindern, scheitert allerdings an Bluffs von den beiden Sterblichen, woraufhin er sich zurückzieht und die anderen alten Götter, die mit ihm noch können, zusammenruft, um etwas zu planen. Hier wird in Die Flucht der Kinder einiges vorbereitet, was sicherlich noch in Zukunft wichtig wird.

Interessant ist übrigens, wie sehr der Autor den Unterschied zwischen der malazinischen Armee und der der Lether klar macht. Zwar versucht Bryce auch im Auftrag seines Bruders Tehol, die Armee seiner Heimat an den Standard der Malazianer anzunähern. Doch der Roman macht deutlich, dass das alles andere als einfach ist, dass da noch viel zu tun ist. Wir werden das Ergebnis allerdings vermutlich nicht mehr lesen.

Es wird geflohen

Die titelgebende Die Flucht der Kinder kommt im Roman an sich nicht so oft vor. Der Autor fokussiert sich stattdessen auf andere Handlungsebenen, vernachlässigt diesen Plot allerdings nicht. Immer mal wieder schwenkt er auf diese Karawane um und beschreibt, was für Widrigkeiten sie ertragen müssen. Wie es bei ihm üblich ist, geschieht das nicht ohne viele Opfer.

Ebenfalls Opfer erfordert die Flucht der Triller. Man hat dieses Volk in Der Goldene Herrscher und Im Sturm des Verderbens kennengelernt, wo schon angedeutet wurde, dass sie eine komplexe Tradition haben und eine mysteriöse Herkunft. Eben diese ist das Ziel ihres Exodus, nachdem ihre Heimat langsam, aber sicher untergeht.

Doch auch hier zeigt sich, dass Steven Erikson nicht in der Lage ist, ein dramatisches, aber letzten Endes relativ harmloses Ereignis zu schreiben. Stattdessen gibt es Tote, was erhebliche Konsequenzen nach sich zieht. Dabei beschreibt er sehr gut die Motivation des Mörders, so dass man sie nachvollziehen kann.

Die Flucht der Kinder ist ein sensationeller Auftakt zum vierbändigen Serienfinale.

Das Spiel der Götter 16 Die Flucht der Kinder
Cover © Blanvalet

Autor: Steven Erikson
Titel: Das Spiel der Götter 16: Die Flucht der Kinder
Originaltitel: Dust of Dreams. A Tale of the Malazan Book of the Fallen 9, Part 1
Übersetzer:  Tim Straetmann
Verlag: Blanvalet
Erschienen: 08/2018
Einband: Taschenbuch
Seiten: 782
ISBN: 978-3-7341-6113-1
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  • Es geht dem Finale zu
  • Flucht der Triller
  • Starker Beginn
Götz Piesbergen

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