Ein Showdown für die Ehre – mit unerwarteten Wendungen.

Nach dem Anschlag auf die Bar von Garsa Fwip begutachten Boba Fett (Temuera Morrision) und seine Mitstreiter die Ruinen. Schnell wird klar, dass die Pykes ernst machen, und es wird beschlossen, dass man sich in dieser Bar verschanzt.

Die Wahrheit

Cad Bane meldet sich zurück beim Pyke-Syndikat und erfährt, dass es nicht die Nikto-Speederbiker waren, die den Stamm ausgelöscht haben, sondern das Syndikat selbst. Sie haben ihre Interessen geschützt, da Boba Schutzgeld wollte. Mit dieser Information versucht der Kopfgeldjäger und Söldner, Boba zu provozieren, damit er ihn leicht erledigen kann. Doch Fennec Shand (Ming-Na Wen) schafft es, ihn zu beruhigen und ihm die Kurzschlussreaktion auszureden. Unverrichteter Dinge zieht sich Bane zurück.

Eine der besten Attentäterinnen, die Meisterscharfschützin Fennec, lässt Cad Bane einfach so gehen, weil er zwei Wachen auf den Hausdächern dabei hat? Boba und Din Djarin (Pedro Pasal) tragen Beskar, die hätten sich ohne Probleme um die Wachen kümmern können, nachdem Fennec den Duros erledigt hat. Aber: Boba brauchte die Info, dass die Bewohner von Freetown nicht kommen werden, und es sollte einen richtigen Showdown geben – ganz in alter Westernmanier.

Verrat

Wer Verbrechern traut, der wird verraten. Und so ist es kein Wunder, dass die Familien die sorgfältig in Position gebrachten Mods, Gamorreaner und Krrsantan attackieren und zumindest zweitweise besiegen. Während die Gamorreaner eine riesige Klippe runtergeworfen werden, wird Krssantan (Carey Jones) von den Trandoshanern überrannt und die Mods ebenfalls in die Ecke gedrängt. Fennec rettet die Mods und macht sich auf den Weg nach Mos Eisley. Doch dazu später mehr.

Es war blauäugig von Boba, nicht mit Verrat gerechnet zu haben, und Krrsantan ausgerechnet ins Gebiet der Trandoshaner zu stellen, sicherlich auch. Die Gamorreaner müssen leider sterben, was ich sehr bedauerlich finde, aber der Rückzug der Mods zur Bar und dann auch die Rückkehr vom Wookiee, waren einfach gut, wobei man an dieser Stelle natürlich wieder die Speeder der Mods kritisieren kann. Dafür haut der ehemalige Gladiator richtig auf den Putz.

Wunderbar war auch die Verhandlung zwischen dem Deimyo bzw. seinem Unterhändler und dem Syndikat. Es war zwar abzusehen, dass Boba kein ernstes Angebot machen wird, aber der Twi’lek windet sich so herrlich, während er die Worte vorliest. Wirklich ein kleines Highlight, aber nur im Zusammenhang mit dem Überraschungsangriff der beiden Partner in der Beskarrüstung. Din Djarin (Pedro Pascal) und Fett fliegen mit dem Jetpack in die Luft und knallen die Truppen des Syndikats einfach nieder. Sie müssen sich zwar irgendwann der zahlenmäßigen Überlegenheit beugen, aber das wird mit den plötzlich auftauchenden Bewohnern von Freetown, mit denen wahrscheinlich jeder Zuschauer gerechnet hat, nachdem Cad Bane den Marshal Cobb Vanth (Timothy Olyphant) über den Haufen geknallt hat, ausgeglichen.

Für die Ehre

Kampf Mann gegen Maschine

Nachdem die Pykes sich zurückziehen, sehen wir zwei gigantische Kampfdroiden, die anscheinend auf den alten Droidekas der Separatisten basieren, nur eben sehr viel größer, aber ebenfalls mit Schilden bestückt. Blaster, Raketen und das Dunkelschwert haben keine Chance, also holt Boba Verstärkung, während Mando die Scorpenek-Drioiden ablenkt. Dabei trifft er auf Peli Motto (Amy Sedaris), die Grogu dabei hat. Dieser kam vorher mit einem von R2-D2 geflogenen X-Wing an, was die Frage nach seiner Entscheidung am Ende der letzten Folge beantwortet hat. Wer hat denn nicht damit gerechnet, dass das Dreamteam wieder zusammen durchs Alls reist? Die Wiedersehensfreude ist nur von kurzer Dauer, denn der Scorpenek bringt die Kutsche, oder eher Rikscha, zu Fall. Gerade als die Lage aussichtslos scheint, taucht Boba Fett wieder auf – auf seinem Rancor. An den hatte ich gar nicht mehr gedacht, also super gemacht.

Der Rancor ist so stark, dass der Kampfdroide seine Schilde verlagern muss, was Djarin die Möglichkeit gibt, sich einen Weg reinzuschneiden und dem Droiden schweren Schaden zuzufügen. Er stellt sich allerdings ein wenig unbeholfen an, denn ein logisches Vorgehen wäre gewesen, dem Droiden erst den Stand zu nehmen und dann seine Waffen auszuschalten, stattdessen springt Mando mit seinem Jetpack direkt auf den „Rücken“, entfernt einen Waffenarm und geht dann auf den roten Punkt, der bei allerlei Droiden immer der Schwachpunkt ist, los. Dies reicht aber nicht, und so wird Mando runtergeworfen und wäre beinahe zermalmt worden, wäre da nicht Grogu, der mit der Macht ein wichtiges Bauteil entfernt, was dem Rancor die Gelegenheit gibt, ihn in Stücke zu reißen. Danach macht sich der Rancor auch über den zweiten her, womit er den Mods, den Freetown-Bewohnern und Krssantan den Hintern rettet.

Showdown

Boba stellt Cad Bane, dieser kann aber den Rancor mit Feuer in die Flucht schlagen und es kommt zum erwarteten Showdown. Cad ist der Schnellere und erwischt den ehemaligen Kopfgeldjäger mehrmals vor ihm. Geschlagen liegt er am Boden, doch Bane braucht zu lange, um abzudrücken, was dem Deimyo die Möglichkeit gibt, mit seinem Stab zu kontern. Der Revolverheld hat im Nahkampf keine Chance und Fett steckt das Spitze Ende des Stabes direkt in seine Brust – der Monitor blinkt allerdings noch, was sehr wahrscheinlich bedeutet, dass er überlebt hat. Boba hätte hier wieder direkt ballern können, denn Bane tauchte direkt vor seinem Blaster auf. Stattdessen wollte man ihn unbedingt mit dem Gaffi-Stab gegen den Duros vorgehen lassen, was ich aber auch begrüße.

Fennec hat in der Zwischenzeit Mos Eisley erreicht und schaltet eiskalt sämtliche Wachen, den Bürgermeister und die Anführer der Familien und der Pykes aus. Sie unterstreicht damit eindrucksvoll ihre Fähigkeiten. Frieden und Ruhe kehrt in Mos Espa ein und Boba und seine Leute genießen den Respekt der Bewohner.

Hinweis für die, die es ganz genau wissen wollen: Es gibt eine nicht produzierte Episode von The Clone Wars, in der Cad Bane den jungen Boba unter seine Fittiche nimmt. Diese wurde quasi durch die Unterhaltung beim Showdown der beiden in den Kanon aufgenommen. In dieser Episode bekam Boba übrigens die Delle in seinen Helm.

Postcreditscene

Ich hatte hier mit der Verbindung zu Crimson Dawn gerechnet, immerhin gab es einige Anzeichen, aber ich wurde mehr oder weniger enttäuscht aber auch überrascht. Cobb Vanth liegt im Bactatank, der Modifier, der schon Fennec Shand das Leben mit Implantaten gerettet hatte, steht daneben und macht sich bereit. Vanth lebt also, gerade so eben, der Bactatank reicht aber nicht, deswegen müssen drastischere Maßnahmen her. Die Frage am Ende ist: Wie geht es mit ihm nun weiter? Und wird er jetzt zu RoboCobb? (*badummtss*)

Fazit

Es gab wieder viel Fanservice, nicht zu viel Mando und eine gute Portion Action. Zu bemängeln gibt es dieses Mal maximal Unlogik auf Kosten der Dramatik, aber so läuft das nun mal im Unterhaltungsbereich. Und das „neue“ Theme mit mehr oder weniger richtigem Gesang (Fett, Boba Fett) ist ein nettes Bonbon. Und wem es vorher noch nicht klar war, bekommt hier auch ganz genau erklärt, warum er den Platz von Bib Fortuna eingenommen hat – nicht, weil er ein Verbrecherkönig sein will, sondern weil er den Leuten Frieden bringen will. Boba Fett hat sich deutlich geändert, was man als Fan der Originaltrilogie durchaus kritisieren kann und darf, aber man sollte dabei eben nicht aus dem Auge verlieren, dass Menschen (oder Klone, Twi’Lek, Hutten, Wookies …) sich ändern können und dies auch tun. Hätten wir in so einem riesigen Universum wie Star Wars keine Charakterentwicklung, wäre es ein gutes Stück langweiliger.

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Wertung

Wertung
9 10 0 1
9/10
Total Score

Positiv

  • Rancor Action
  • Badass Fennec
  • Showdown

Negativ

  • Kein Crimson Dawn 🙂
Marco Golüke

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